Wer dem Märchen vom freien und fairen Wettbewerb auf den Leim geht, hat schon verloren. Rund um den Globus rüsten sich die Unternehmen zum großen Krieg um die Absatzmärkte. Das Ziel ist die Vernichtung des Gegners, die Mittel sindskrupellos bis kriminell: Bestechung, Lobbying, Spionage- und Horchaktionen, Diebstahl von Ideen und Patenten oder das gezielte Streuen von Gerüchten und Falschmeldungen, um Aktienkurse in den Keller zu treiben. Vor allem amerikanische Unternehmen kämpfen - oft mit massiver Unterstützung ihrer Geheimdienste und des Militärs - mit härtesten Bandagen gegen die Konkurrenz, wie die Beispiele Pfizer gegen Bayer oder FedEx und UPS gegen die DeutschePost zeigen. Bruno Wagner zeigt, wie Kampagnen geführt werden, wie Lobbyisten arbeiten, wann Schmiergelder gezahlt werden und was deutsche Manager tun müssen, die den Ernst der Lage noch nicht begriffen haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.2004Globalisierungsmärchen
Globalisierungsgegner, aufgepaßt! Hier ist neuer Lesestoff: "Business ist wie Krieg führen", behauptet Bruno Wagner und trägt allerhand Beispiele quer durch alle Branchen zusammen, um die ach so skrupellosen Methoden in der freien Marktwirtschaft im allgemeinen und der bösen amerikanischen im speziellen zu geißeln. Ausgemachter Blödsinn. Aber das alles ist interessant geschrieben und deshalb gut zu lesen. Auch sind die Beispiele durchaus prominent, etwa die Umbenennung von French Fries in Freedom Fries, mit der amerikanische Hersteller während des Irak-Kriegs der französischen Konkurrenz massive Umsatzeinbrüche bescherten. Wagner erzählt gut von Kampagnen, Spionagefällen und Börsengerüchten, zieht aber zu oft falsche Schlüsse.
hpe.
Bruno Wagner: Business ist wie Krieg führen, Eichborn, 23,60 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Globalisierungsgegner, aufgepaßt! Hier ist neuer Lesestoff: "Business ist wie Krieg führen", behauptet Bruno Wagner und trägt allerhand Beispiele quer durch alle Branchen zusammen, um die ach so skrupellosen Methoden in der freien Marktwirtschaft im allgemeinen und der bösen amerikanischen im speziellen zu geißeln. Ausgemachter Blödsinn. Aber das alles ist interessant geschrieben und deshalb gut zu lesen. Auch sind die Beispiele durchaus prominent, etwa die Umbenennung von French Fries in Freedom Fries, mit der amerikanische Hersteller während des Irak-Kriegs der französischen Konkurrenz massive Umsatzeinbrüche bescherten. Wagner erzählt gut von Kampagnen, Spionagefällen und Börsengerüchten, zieht aber zu oft falsche Schlüsse.
hpe.
Bruno Wagner: Business ist wie Krieg führen, Eichborn, 23,60 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Dorothea Heintze befasst sich recht knapp mit Bruno Wagners Buch über die "Schlechtigkeit" der Weltwirtschaft. "Akribisch" habe Wagner die "miesen Methoden" der Wirtschaftsunternehmen dokumentiert, zum Beispiel Morde an "Gewerkschaftsbossen in Kolumbien" im Auftrag eines Managers von "Coca-Cola". Aber auch der Staat, so zeige Wagners Buch, mischt fleißig mit im "Krieg zwischen den Unternehmen". Ein Beispiel dafür sei der Skandal um das Medikament Lipobay, der Bayer schweren Schaden zufügte; gleichwohl darf der amerikanische Bayer-Konkurrent Pfizer nach wie vor ein Medikament mit "ähnlichen Nebenwirkungen" auf dem US-Markt vertreiben. Die "wochenlange Medienoffensive" gegen Bayer, so entnimmt die Rezensentin Wagners Buch, wurde offenbar von den amerikanischen Botschaften wesentlich unterstützt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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