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Geister- und Gruselgeschichten faszinieren Klein und Groß gleichermaßen. In diesem Hausbuch sind 22 klassische und moderne, bekannte und weniger bekannte Geschichten etwa von Joan Aiken, Agatha Christie und Charles Dickens, von Mario Giordano, R.L. Stine und vielen anderen versammelt.
Schaurige Gestalten treiben ihr Unwesen in alten Häusern, auf Friedhöfen oder auch mal am Strand, wie das Gespenst aus dem Aktenschrank. In Schreckensnächten finden unheimliche Verwandlungen statt. Ungebetene Besucher steigen aus dem Totenreich auf die Erde, Puppen werden lebendig und statt der Ehefrau legt sich ein verliebtes Gespenst zu einem ins Bett ...…mehr

Produktbeschreibung
Geister- und Gruselgeschichten faszinieren Klein und Groß gleichermaßen. In diesem Hausbuch sind 22 klassische und moderne, bekannte und weniger bekannte Geschichten etwa von Joan Aiken, Agatha Christie und Charles Dickens, von Mario Giordano, R.L. Stine und vielen anderen versammelt.

Schaurige Gestalten treiben ihr Unwesen in alten Häusern, auf Friedhöfen oder auch mal am Strand, wie das Gespenst aus dem Aktenschrank. In Schreckensnächten finden unheimliche Verwandlungen statt. Ungebetene Besucher steigen aus dem Totenreich auf die Erde, Puppen werden lebendig und statt der Ehefrau legt sich ein verliebtes Gespenst zu einem ins Bett ...
Autorenporträt
Kat Menschik ist 1968 in Berlin geboren und arbeitet als Illustratorin in Berlin unter anderem für 'Brigitte' und die 'Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2005

Herzschlag der Untoten
Kinderzimmerspuk: Ein Hausbuch, um das Fürchten zu lernen

Warum kehren manche Geister immer wieder an den Schauplatz ihres Unglücks zurück? Das fragt ein ganz und gar irdischer Mensch seinen bleichen Überraschungsgast. Der Geist ist gerade aus dem Aktenschrank geklettert, hat einen ordentlichen Schrecken verbreitet, um dann von seinem Unglück zu erzählen, das sich im gleichen Raum ereignete. Dem Ruhelosen geht bei der Frage ein Licht auf. Natürlich - bei seiner Begabung muß er doch nicht im staubigen Aktenschrank hocken. Kein Problem, einen schöneren, helleren Ort aufzusuchen! Wo das ist, läßt die Geschichte offen. Vielleicht geht er bei Mondschein im Meer baden, wie es die Illustratorin mit ihrem Abschlußbild vorschlägt. Man sieht die bleiche Gestalt von hinten, wie sie fröhlich die Arme schwingt, die in roten Schwimmflügeln stecken, und dem Meer entgegeneilt.

Dreiundzwanzig Spukgeschichten versammelt das Hausbuch der Gespenster- und Spukgeschichten. Charles Dickens' Geschichte vom "Gespenst im Aktenschrank" ist in seinem humorvollen Umgang mit Schauerwesen eher eine Ausnahme. Meist ziehen die Diesseitigen in der Begegnung mit dem Unheimlichen den kürzeren. Den Kindern wird das gefallen, meint die Herausgeberin Arnhild Kantelhardt in ihrem Vorwort zu Recht. Kinder vergraben sich gerne in Geschichten, bei denen ihnen kalte Schauer langsam den Nacken hochsteigen. Sie wollen die Spannung spüren - und das ist keine reine Kopfsache. Am Ende der Geschichte beruhigt sich auch der Herzschlag wieder. Und dann kann sofort die nächste Dosis gegeben werden. Anhänger von Spukgeschichten unterliegen einem gewissen Wiederholungszwang.

Ein Hausbuch ist zum Vorlesen da. Bei der Auswahl rät die Herausgeberin zur Vorsicht; nicht jede Geschichte eigne sich für jedes Kind. Liest man sie alle nacheinander, dann folgt der Band ähnlichen Regeln zur Erzeugung von Spannungsbögen, wie sie zum Beispiel Edgar Allan Poe entwickelt hat: Kühl kalkuliert wechselt Nervenaufreibendes mit harmloseren Geschichten. Poe vermißt man vor allem in der Rubrik "Aus dem Totenreich". Hier hätte man eine seiner bleichen Wiedergängerinnen erwartet. Doch die sind vielleicht zu blutarm für ein Hausbuch dieser Tage. Joseph Sheridan Le Fanu, Richard Middleton oder dann der Zeitgenosse Mario Giordano bieten einfach die lebendigeren Untoten.

Das Unheimliche kann überall sitzen. In alten Schlössern und Burgen, verfallenen Häusern sowieso - alte Gemäuer zählen zum Inventar von Geistergeschichten. So richtig schreckenslähmend wird es aber, wenn das Unheimliche sich das Gewand des Wahrscheinlichen überstülpt, sich kein Gespenst mehr zeigt und die Geisterstunde nicht um Mitternacht, sondern am frühen Abend kommt. Für E.T.A. Hoffmann war dies das wahre Grauen. Er schildert es in der "Spukgeschichte". Nach dieser Erzählung macht der Spuk vor nichts mehr halt, auch nicht vor dem Kinderzimmer. Frederic Brown läßt im Spiel seiner Heldin mit den Puppen Orakelhaftes aufsteigen; die Wirklichkeit folgt dann ganz grauenhaft brav dem Spiel.

Vom Kinderzimmerspuk ist es nicht mehr weit zum dämonischen Kind. Der Junge in Ray Bradburys Erzählung "Der Fieberwahn" hat zwar die Krankheit hinter sich gebracht. Von den besonderen Kräften, die ihm dabei erwuchsen, haben die erleichterten Eltern keinen Schimmer. Der Leser aber ahnt es, und die Illustration nährt seinen Verdacht. Kat Menschik lotet das gefährlich Ungefähre einfallsreich aus. Sie bleibt dabei manchmal so vage, daß es doppelt erschreckend ist. Beteiligt am Spiel mit dem Ungewissen sind Alltagsgegenstände, die, den gewohnten Kontexten entzogen, bizarre Eindrücke liefern. Zum Beispiel ein blutrotes Melonenviertel, in dem ein Messer steckt. Auch die Farben spielen mit. Auf den ersten Blick erscheinen sie satt und warm, aber bei näherer Betrachtung wirken sie morbide; vieles sieht aus, als verströmte es Modergeruch. Am eindringlichsten sind die Augen, in denen sich Schrecksekunden widerspiegeln oder manchmal den Betrachter einfach nur kühl anblicken. Zu Bradburys Geschichte sehen wir ganz am Ende den anscheinend geheilten Jungen, wie er uns nachlässig über die Schulter hin anblickt, die Augenbraue hochgezogen, geheimnisvoll. Und wir sind froh, nicht im selben Raum mit ihm zu sein.

MYRIAM MIELES

Arnhild Kantelhardt (Hg.) / Kat Menschik (Illustration): "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen". Ein Hausbuch der Gespenster- und Gruselgeschichten. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2005. 191 S., geb., 24,90 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.09.2005

Spielen
Fundus für Familien
Hausbücher: Vom Kribbelkrabbel-Reim bis zur Gruselgeschichte
Bücher machen Kindern viel mehr Spaß, wenn Eltern oder vertraute Erwachsene in der Nähe sind und man nicht nur zusammen lesen, sondern auch spielen kann. Viele Kinder- und Jugendbuchverlage knüpfen darum wieder an die Tradition der Hausbücher des 19. Jahrhunderts an und veröffentlichen liebevoll ausgestattete, großformatige Sammelbände zu den unterschiedlichsten Themen.
So ist in der Edition Bücherbär eine Sammlung von Kinderversen für die ganz Kleinen und ihre Eltern erschienen: „Die Mäuschen krabbeln, sie zippeln und zappeln. Kniereiter, Fingerspiele und kleine Quatschreime”, herausgegeben von Susanne Bertels und illustriert von Hildegard Müller (Arena-Verlag, Würzburg 2005, 12,95 Euro). Denn mit Kribbeln-Krabbeln fängt es an, das Schmusen mit Babys und kleinen Kindern. Und am schönsten ist es, wenn das Kind dazu kleine Verse hört. Bald erinnert es sich an: „Kommt ein Mann die Treppe rauf. Klingeling, klopf, klopf, klopf! Guten Tag, Herr Nasemann.”
Wer als Erwachsener nicht mehr weiß, welches Fingerspiel damit gemeint ist, bekommt dazu die Anleitung: „Mit zwei Fingern den Arm des Kindes herauflaufen, bei Klingeling am Öhrchen zupfen, sacht auf die Stirn klopfen und mit zwei Fingern die Nase begrüßen.” Uralt sind diese ersten Spiele mit dem Kind, sie gehören längst zum Volksgut.
Damit die etwas älteren Geschwister jetzt nicht eifersüchtig werden, sind über die Seiten großflächige, bunte, oft skurril-heitere Illustrationen verstreut, die die Stimmung der Verse aufnehmen und zum Blättern und Erzählen auffordern. Die Suche nach einem geeigneten Vers zu einem besonderen Anlass wird durch die Gliederung in Themengruppen erleichtert, zum Beispiel: „Erste Bewegungs- und Streichelspiele”, „Spiele und Reime für Finger und Hände” „Lügenmärchen und Quatsch mit Soße” oder „ Lieder zur guten Nacht”.
Wenn die Kinder größer werden und sie, getreu den häuslichen Vorbildern, vor dem Fernseher hocken, gibt es eine gute Möglichkeit, sie da wegzulocken: spielen, singen, Musik machen. Ganz viele Beispiele dazu finden sich in dem Beschäftigungs- und Liederbuch „Ein Kühlschrank ging spazieren” von Margit Sarholz, Werner Meier und Andrea Kretzschmar (Mitmach-Hits zum Singen und Spielen. dtv, München 2005, 10 Euro).
Das Liedermacher-Paar Werner Meier und Margit Sarholz, bekannt unter dem Namen „Sternschnuppe”, sind die Verfasser so wunderbarer Ohrwürmer wie „Taxi Maxi”, die „Brezn-Beißer-Bande” oder „Ritterland”. Das Motto ihres Buches könnte heißen: Auf geht’s! Zur Musik und frechen, eingängigen Texten kann man singen, spielen oder Theaterzauber veranstalten, natürlich in selbst gebastelten Kulissen.
Leckere Rezepte zum Selberbacken und -kochen stehen neben Liedertexten und Spielanleitungen. Auch wer kein Instrument spielt, kann wunderbaren, musikalischen Lärm veranstalten: Man nehme den Topfdeckel oder die Reibe und den Teigschaber, laut und rhythmisch ist es immer. Und Spaß soll es machen, genauso wie den Kindern, die die Illustratorin Dagmar Geisler sehr witzig und lebendig über die Buchseiten laufen lässt. Wenn sich die Erwachsenen nicht so richtig trauen oder die Noten vergessen haben: Zum Buch erscheint eine CD mit allen Liedern und Playback-Versionen. „Ein Kühlschrank ging spazieren” ist eine Fundgrube für den Kindergarten, die Schule, das Kinderfest und ein Rezept gegen miese Stimmung bei Regenwetter und Langeweile.
Wer weiß, warum das Neujahrsfest im jüdischen, islamischen und christlichen Jahresablauf zu unterschiedlichen Zeiten gefeiert wird? Was der „Köbes”, so nennt der Kölner seinen Schankkellner, mit dem heiligen Jacobus zu tun hat, oder wann der Weltkindertag gefeiert wird? Antworten auf diese Fragen gibt „Das große Familienbuch der Feste und Bräuche”, von Christa Holtei, illustriert von Tilman Michalski (Patmos- Verlag, Düsseldorf 2005, 24,90 Euro). Dabei bilden die zwölf Monate den Rahmen, um die Bedeutung der wichtigsten Feste der großen Religionen und des traditionellen Brauchtums zu erklären.
Mancher Text dazu und das sorgfältige Register sind für die Älteren und Erwachsenen geschrieben, aber die Erzählungen, die Spielvorschläge, Lieder und die fröhlichen Illustrationen wenden sich schon an Jüngere. Für alle aber gilt, dass die persönlichen Feste die schönsten sind, und man sollte sie nicht vergessen, denn „man kann sie ohne Gäste feiern und ohne Geld”.
Wirklich die Nähe der Eltern brauchen die Kinder für die Sammlung von Spukgeschichten: „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen. Das Hausbuch der Gespenster- und Gruselgeschichten”, zusammengestellt von Arnhild Kantelhardt, mit Illustrationen von Kat Menschik (Gerstenberg-Verlag, Hildesheim 2005, 24,90 Euro). Gute Nerven sind gefragt beim Leser, Vorleser und Zuhörer, denn „er trifft auf Gespenster und Vampire, Werwölfe und andere schaurige Gestalten”. Zu Texte der Weltliteratur, von den Brüdern Grimm, E. T. A. Hoffmann, Anton Tschechow, Agatha Christie über Charles Dickens bis zu modernen Autoren wie R. L. Stine, hat Kat Menschik eindringliche und sehr eigenwillige Bilder gemalt. Spannung pur: „Es ist wie bei einer Achterbahn, bei der man weiß, dass man selbst bei einem Looping nicht aus dem Wagen fallen wird.”
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Kinder wollen sich gruseln, sie wollen sich in Geschichten vertiefen, bei denen "kalte Schauer langsam den Nacken hochsteigen", konstatiert Myriam Mieles ganz im Sinne der Herausgeberin Arnhild Kantelhardt. Im "Hausbuch der Gespenster- und Gruselgeschichten" müsste für jedes Kind auf der Suche nach dem Unheimlichen etwas dabei sein, meint die Rezensentin, die beim Durchlesen des Bandes bemerkt hat, das sich "nervenaufreibende" Geschichten immer mit "harmloseren" Erzählungen abwechseln, so dass sich der Band auch zum Vorlesen eigne. Edgar Allan Poe hätte sie in der Auswahl zwar gerne dabei gehabt, aber trotzdem findet sie schnell ihre Favoriten: Charles Dickens' "Gespenst im Aktenschrank", E.T.A. Hoffmanns "Spukgeschichte" ("richtig schreckenslähmend") sowie Ray Bradburys eher subtiler Horror in "Der Fieberwahn", den Kat Menschiks Illustrationen hier wie auch im restlichen Band "einfallsreich" veranschaulichen.

© Perlentaucher Medien GmbH"