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"Jetzt kann ich sichtbar werden - weil ich es will. Ich bin bereit zu etwas anderem. Ich will meine Flügel ausprobieren. Ich habe keine Ahnung, was passieren wird." Malin ist siebzehn und sie fragt sich, warum sie niemals richtig froh ist. Ihre Mutter konzentriert sich ganz auf ihre Karriere und in der neuen Schule hat sie keine Freunde. Malin ist oft allein, zeichnet und malt und wäre am liebsten unsichtbar. Da bekommt sie die Gelegenheit, die Ferien bei ihrer Tante in Kopenhagen zu verbringen. Den Job im Cafe hat sie wider Erwarten schnell im Griff. Malin genießt den Sommer, die Sonne, den…mehr

Produktbeschreibung
"Jetzt kann ich sichtbar werden - weil ich es will. Ich bin bereit zu etwas anderem. Ich will meine Flügel ausprobieren. Ich habe keine Ahnung, was passieren wird." Malin ist siebzehn und sie fragt sich, warum sie niemals richtig froh ist. Ihre Mutter konzentriert sich ganz auf ihre Karriere und in der neuen Schule hat sie keine Freunde. Malin ist oft allein, zeichnet und malt und wäre am liebsten unsichtbar. Da bekommt sie die Gelegenheit, die Ferien bei ihrer Tante in Kopenhagen zu verbringen. Den Job im Cafe hat sie wider Erwarten schnell im Griff. Malin genießt den Sommer, die Sonne, den Wind. Und da ist auch noch Torben, ein junger Kunststudent, in den sie sich verliebt. In diesem Sommer versucht Malin herauszufinden, wer sie wirklich ist. Und sie lernt, auf andere zuzugehen. In Erzählungen, Rückblenden, Briefen und Tagträumen schreibt Charlotte Glaser Munch von der Suche eines Mädchens nach sich selbst.
Autorenporträt
Charlotte Glaser Munch geboren 1972 in Norwegen, besuchte die Schriftstellerschule in Bø und studierte Literaturwissenschaft sowie Film- und Medienwissenschaft. 1998 gründete sie mit fünf weiteren Drehbuchautoren die Gruppe Fabula Rasa. 2001 erschien ihr erster Jugendroman. Charlotte Glaser Munch lebt heute in Oslo.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2005

Ein Sommer in Kopenhagen
Charlotte Glaser Munch erzählt vom Erwachsenwerden einer jungen Frau
Liest man das Jugendbuch Sommerflügel als 26-Jährige, so beschließt man sogleich - sollte man jemals eine Tochter bekommen - sie spätestens mit 18 Jahren in die große weite Welt zu schicken. Zum Beispiel nach Kopenhagen. Dort könnte diese Tochter - nennen wir sie Malin - einen Sommer lang bei ihrer Tante wohnen (natürlich bräuchte man dazu noch eine Schwester in Kopenhagen) und in deren Café mitarbeiten. Durch diese Erfahrung würde Malin selbstständig und glücklich werden. Sie würde schnell vergessen, wie einsam und melancholisch sie noch kurz zuvor war, wie sehr sie die Schule anödete und wie fremd ihr die Mitschüler waren.
Aus dem eigenbrötlerischen Einzelkind, das sich allzu lange an seinen Vater klammerte, würde eine abenteuerlustige und selbstbewusste junge Frau werden. Malin würde nicht mehr aus Selbsthass, sondern aus Lebensfreude joggen, sie würde ihre Schlabberpullis gegen knallrote Sommerkleider tauschen - und natürlich würde sie schließlich einen charmanten blonden Dänen kennen lernen, so einen wie den jungen Kunststudenten Torben. Genau diese Love-Story, nur viel viel schöner, erzählt uns die 32-jährige norwegische Autorin Charlotte Glaser Munch in ihrem ersten Jugendroman, stimmungsvoll und kongenial ins Deutsche übersetzt von Gabriele Haefs. Sie erzählt uns eine der ältesten Geschichten der Welt, die Geschichte vom Erwachsenwerden und von der ersten großen Liebe. Dabei lässt sie ihren Erzähler zwischen Malins Kopf und der Außenperspektive hin- und herspringen, zahlreiche Dialoge nachsprechen und ab und zu auch eine Postkarte vorlesen, all dies aber vollkommen sanft und ruhig. Auch die vielen kurzen Kapitel oder besser: die vielen schnellen Schnitte und kurzen Handlungssequenzen - denn Glaser Munch ist zugleich studierte Filmwissenschaftlerin -, verbreiten keineswegs Hektik, sondern bieten den eigenen Gedanken Platz zum Ausschwärmen.
Auf Schwärmerei und Romantik, auf Streifzüge durch Trödel-Läden und entlang Kastellmauern muss man bei diesem Buch schon Lust haben, aber Sätze wie diese sind einfach immer überzeugend und zu Herzen gehend: „Torben faltet die Hände und senkt den Kopf. Malin lächelt seine blonden Locken an. Kennen wir uns von irgendwo her? Torben hebt den Kopf und mustert sie forschend. Ihre Wangen werden heiß. Es ist unmöglich, sich vor diesem direkten Blick zu verstecken. Die Flammen lodern über ihr Gesicht. Es brennt, aber es tut nicht weh. Nicht so weh wie sonst. Torben lächelt. Sie gehen weiter.”
Die Passage deutet an, dass bei Glaser Munch durchaus auch Schmerzliches zur Sprache kommt. Es gibt einiges, was man seiner Tochter Malin auf keinen Fall wünschen würde: ihre quälenden Selbstzweifel, den Streit mit ihrer Tante Amanda, vor allem aber den Vergewaltigungsversuch des betrunkenen Partygastes Hans. Sommerflügel ist nicht nur eine genüssliche Herzklopflektüre, sondern bietet Jugendlichen auch wertvolle Hilfestellungen, mit solchen Problemen und Vorfällen umzugehen. Ein bißchen besser darauf vorbereitet zu sein, was Erwachsenwerden bedeutet.(ab 13 Jahre)
KATRIN SCHULTZE
CHARLOTTE GLASER MUNCH: Sommerflügel. Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Sauerländer Verlag 2004. 159 Seiten, 12,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Katrin Schultze gefällt diese Liebesgeschichte ganz ausgezeichnet. Sie findet sie dramaturgisch abwechslungsreich aufgebaut und überzeugend ausgeschmückt, doch schickt sie auch gleich als Warnung hinterher: "Auf Schwärmerei und Romantik, auf Streifzüge durch Trödel-Läden und entlang Kastellmauern muss man bei diesem Buch schon Lust haben." Doch bei aller Romantik bleibt die Geschichte nach Schultzes Meinung stimmig, und auch die unerfreulichen Aspekte des Erwachsenwerdens, bleiben nicht ausgespart. Das Buch ist nicht nur "genüssliche Herzklopflektüre, sondern bietet Jugendlichen auch wertvolle Hilfestellungen", wie sie etwa mit Streit oder unerwünschten Annäherungsversuchen umgehen können.

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