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Jeden Donnerstag treffen sich Rosa-Li und Wanda mit ihren Freunden. Zum Spielen. Aber nie können sie so richtig loslegen, denn immer fehlt einer. Mini muss schnell mal aufs Klo, Dick will sich eben noch ein Wurstbrot schmieren und Willi muss unbedingt wissen, wie es beim Fußballspiel steht. Plötzlich sind Rosa-Li und Wanda ganz allein. Und endlich fällt ihnen ein, was sie alle gemeinsam spielen können: Verstecken! Wanda kneift die Augen zu und fängt an zu zählen ...

Produktbeschreibung
Jeden Donnerstag treffen sich Rosa-Li und Wanda mit ihren Freunden. Zum Spielen. Aber nie können sie so richtig loslegen, denn immer fehlt einer. Mini muss schnell mal aufs Klo, Dick will sich eben noch ein Wurstbrot schmieren und Willi muss unbedingt wissen, wie es beim Fußballspiel steht.
Plötzlich sind Rosa-Li und Wanda ganz allein. Und endlich fällt ihnen ein, was sie alle gemeinsam spielen können: Verstecken! Wanda kneift die Augen zu und fängt an zu zählen ...
Autorenporträt
Saskia Hula, 1966 in Wien geboren, arbeitet dort als Lehrerin. Sie hat zwei Kinder und lebt abwechselnd im Burgenland und in Wien. Mit besonderem Einfühlungsvermögen, Humor und Witz schreibt sie Geschichten zu Themen, die Kinder wirklich bewegen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.06.2009

Noch schnell aufs Klo
Das Bilderbuch zeigt, warum Warten Spaß macht
Wer kennt die Situation nicht: Alle sind schon da, um gemeinsam etwas zu unternehmen, außer jenem Einzigen, der trödelt; und während er erwartet wird, macht sich der Nächste auf, dem eingefallen ist, dass er in der Zwischenzeit genauso gut etwas höchst Nützliches erledigen könnte. Der Erste kommt zurück, der Zweite aber fehlt noch, und das scheint dem Dritten die optimale Gelegenheit, um seinerseits...
Dieser sirupzähen Gruppendynamik, die einen die Wände hochtreiben kann, haben Saskia Hula und Christine Brand ein ganzes Buch gewidmet, das den trügerisch beiläufigen Titel „Komme gleich” trägt. Denn gleich kann ewig dauern. Hier sind es die Schweine Rosa-Li, Willi, Mini, Heppe, Dick und Wanda, die sich wie jeden Donnerstag zum Spielen treffen. Heppe fehlt noch. Er sitzt, wie sich herausstellt, noch im Apfelbaum, was Mini zum Anlass nimmt, derweil schnell aufs Klo zu gehen. Aber das Klopapier ist alle! Dick eilt zu Hilfe, und wo er schon dabei ist, will er sich „noch schnell” ein Wurstbrot machen. Noch schnell ist gut, denkt sich der Leser, wenn er hört, dass er „nur noch” die Butter unter die Wurst schmieren will. Und so geht das immer weiter, es muss noch schnell Fußball geguckt, die Oma angerufen, etwas zu trinken geholt und nochmal aufs Klo gegangen werden, denn „sicher ist sicher”.
Der Text von Saskia Hula spricht von der Anarchie des Zustands, dass sich jeder Einzelne spontan herausnimmt, die Zeit der ganzen Gruppe zu vergeuden, aber dann ganz arglos, wenn er vom Anschauen des Elfmeters oder ausgiebigem Händewaschen zurück ist, die Frage stellt: „Können wir jetzt endlich spielen?” Sie kann einen erbittern, diese Frage aus dem Mund des Trödlers! Die Bilder von Christine Brand aber erzählen eine andere Geschichte. Sie erfüllen die leere Zeit des Wartens mit dem Überschuss des Lebendigen, das sich währenddessen zuträgt. Dass Heppe noch auf dem Apfelbaum sitzt, wo es doch jetzt losgehen soll, ist an sich eine Unverschämtheit. Aber um was für einen herrlichen Apfelbaum handelt es sich! Diese Äpfel samt ihren Blättern haben von Cézanne gelernt, jedoch in unaufdringlicher Weise; eine geknickte Tuschelinie fängt sie mit freudig detailliertem Ausdruck ein. Und jenseits der Linien hat das freie Spiel der Farben Raum auf weiten Rasenflächen und am Himmel. Die Bilder sind täuschend übersichtlich angelegt; dabei enthalten sie einen reichen Schatz von Dingen und Vorgängen, die im Text keinerlei Entsprechung haben und darum die kindliche Findelust verlocken. Ein Vogel fliegt vorüber mit dem Werbebanner „Heute Tanzmusik”, ein Blatt fällt vom Baum, eine Katze in Badehose schiebt einen türkisfarbenen skateboard-artigen Handkarren vor sich her, auf welchem eine Kasperfigur sitzt, eine Maus bringt einen gründlich abgenagten Apfelbutzen in Sicherheit; und tausend andere Dinge mehr.
Zwar stellt das Warten die eigentliche Beschäftigung der sechs Helden dar; doch nur die ganze Zeit zu warten und sonst gar nichts zu tun, das schafft niemand. Also betätigt sich Wanda einstweilen im Seilspringen, und Willi balanciert einen Fußball auf der Nase, und Heppe isst mit Genuss seine Äpfel. Keiner in diesem schönen, leichten, witzigen Bilderbuch hat je schlechte Laune, obwohl die Sache sich doch sehr in die Länge zieht. Sie amüsieren sich schon jetzt. Und was spielen sie, als sie schließlich doch alle beieinander sind? Verstecken! (ab 4 Jahre) BURKHARD MÜLLER
SASKIA HULA: Komme gleich. Mit Illustrationen von Christine Brand. Sauerländer 2009. 28 Seiten, 13,90 Euro.
Illustration aus Saskia Hula und Christine Brand: Komme gleich
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Burkhard Müller ist entzückt von diesem Buch von Saskia Hula, obwohl es darin eigentlich um nicht viel mehr geht als die ewige Trödelei und das daraus folgende leidige Aufeinanderwarten. Die Schweine-Clique, von der die Geschichte handelt, bekommt vom Warten allerdings gar keine schlechte Laune, sondern versucht sich anderweitig zu vergnügen. Der Spaß, den die Schweine haben, überträgt sich nach Einschätzung des Rezensenten auch auf die Leser. Hulas Buch hat also nicht nur Charme, sondern durchaus einen pädagogischen Mehrwert. Das liegt unter anderem auch an den gelungenen Illustrationen von Christine Brand. Die "erfüllen die leere Zeit des Wartens mit dem Überschuss des Lebendigen".

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