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Produktdetails
  • Verlag: Dressler
  • Seitenzahl: 271
  • Altersempfehlung: ab 12 Jahren
  • Deutsch
  • Abmessung: 210mm
  • Gewicht: 437g
  • ISBN-13: 9783791508214
  • ISBN-10: 3791508210
  • Artikelnr.: 10881350
Autorenporträt
Jennifer Holm erkannte nach dem Studium und Jobs beim Fernsehen bald, dass das Schreiben ihre wahre Berufung ist. Sie hat schon zahlreiche sehr beliebte Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.03.2003

Heulsuse im Wilden Westen
Fast wie ein altmodisches Mädchenbuch: "Boston Jane"

Sie spuckt zielsicher vom Häuserdach und ist den Tränen nahe, wenn die arrogante Sally Biddle sie verhöhnt. Zu Anfang des Romans erscheint Jane Peck als kuriose Mischung aus Lausbub und Heulsuse. Dann entschließt sie sich, etwas anderes zu werden und beginnt ein Studium an "Miss Hepplewhites Akademie für junge Damen". Dort lernt sie, wie man Taschentücher bestickt, Tee einschenkt, sich die Taille zuschnürt und ansonsten schön brav den Mund hält. Wir befinden uns in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals, als pubertierende Mädchen noch keine renitenten Teenager, sondern bloß aufbegehrende Backfische waren. Nachdem Jane Peck sich den Titel Dame hart erarbeitet hat, verschlägt es sie - der Liebe wegen - vom beschaulichen Philadelphia in die Wildnis des Grenzlandes. Zwischen Pionieren und Chinook-Indianern besteht sie ihre Abenteuer. Das macht sie nach einigen Anlaufschwierigkeiten natürlich fabelhaft. Sie reüssiert als Austernfischerin und Walabspeckerin, erweist sich als passable Totengräberin, Köchin und Ärztin; wie sie überhaupt in den meisten Lebenslagen unglaublich gut reagiert.

Dabei erzählt die amerikanische Schriftstellerin Jennifer L. Holm eine Art umgekehrter "My Fair Lady"-Geschichte. Die "unnütze Göre" Jane muß ihren ganzen Benimm über Bord werfen, um das Leben in der Wildnis zu meistern. Wie schon in ihrem ersten Buch "May Amelia" läßt die Autorin ihre Heldin selbst erzählen. Jane macht das durchaus humorvoll und packend, auch wenn sie zuweilen zu lächerlich altbackenen und schwülstigen Formulierungen greift.

Der Roman spielt dabei einigermaßen geschickt mit den Genres, läßt genügend Raum für Abenteuer, Grusel und Romantik sowie für die Entwicklung der Ich-Erzählerin. Aus dem Wildfang wird die dämliche Miss Peck, die sich später als hartgesottene Boston Jane entpuppt. Leider drängt die Autorin immer wieder ihr Wissen über das Leben der Indianer in die Dialoge. Viel aufregender ist aber das Leben der Jane Peck, die in the middle of nowhere lernt, wie man Kirschkuchen mit Brombeeren backt und daß niemand sie rettet außer sie selbst.

SHIRIN SOJITRAWALLA

Jennifer L. Holm: "Boston Jane". Ein Mädchen in der Wildnis. Aus dem Englischen übersetzt von Ilse Strasmann. Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2002. 271 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Rezensentin Shirin Sojitrawalla ist mäßig begeistert von diesem in der Mitte des 19. Jahrhunderts spielenden Jugendroman, "als pubertierende Mädchen noch keine renitenten Teenager, sondern bloß aufbegehrende Backfische waren". Im vorliegenden Fall handelt es sich der Rezensentin zufolge um eine umgekehrte "May-Fair-Lady-Geschichte": die "unnütze Göre Jane" müsse ihren ganzen Benimm über Bord werfen, um das Leben in der Wildnis zu meistern. Einigermaßen geschickt spiele die Autorin mit den Genres, lasse genügend Raum für Abenteuer, Grusel und Romantik. Humorvoll und packend lässt sie dabei ihre Heldin selbst erzählen, freut sich die Rezensentin, der zwischendurch jedoch immer wieder auch lächerlich altbackene und schwülstige Formulierungen aufgefallen sind. Außerdem stört es sie, dass die Autorin "immer wieder ihr Wissen über die Indianer in die Dialoge drängt".

© Perlentaucher Medien GmbH"