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Wenn der eigene Atem zu feinen Eiskristallen gefriert und leise klirrend zu Boden fällt, nennen das die Sibirier "Sternflüstern". Auf der Insel Olchon im Baikalsee ist man die frostigen Temperaturen bis minus 40 Grad im Winter gewohnt. Doch wie ergehtes Deutschen in Sibirien? Zwei deutsche Familien haben sich für die vierteilige ZDF-Dokumentation "Sternflüstern" auf das Wagnis Sibirien eingelassen. Im Spätsommer 2003 zogen sie mit ihren Kindern - begleitet von einem Kamerateam des ZDF - für einigeMonate an den Baikalsee und wollten erleben, was es heißt, ohne Komfort in einem kleinen Dorf…mehr

Produktbeschreibung
Wenn der eigene Atem zu feinen Eiskristallen gefriert und leise klirrend zu Boden fällt, nennen das die Sibirier "Sternflüstern". Auf der Insel Olchon im Baikalsee ist man die frostigen Temperaturen bis minus 40 Grad im Winter gewohnt. Doch wie ergehtes Deutschen in Sibirien?
Zwei deutsche Familien haben sich für die vierteilige ZDF-Dokumentation "Sternflüstern" auf das Wagnis Sibirien eingelassen. Im Spätsommer 2003 zogen sie mit ihren Kindern - begleitet von einem Kamerateam des ZDF - für einigeMonate an den Baikalsee und wollten erleben, was es heißt, ohne Komfort in einem kleinen Dorf unter Einheimischen zu leben.
Wird das Land sie die berühmte Langmut lehren oder in die Flucht schlagen?
Autorenporträt
Susanne Becker ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und lehrte an verschiedenen Hochschulen in Deutschland, den USA und Kanada. In der Kulturredaktion des ZDF initiierte und leitete sie u.a. die Doku-Projekte »Sternflüstern. Das Sibirien-Abenteuer« und »Zeit der Wunder: Wenn Kinder in die Pubertät kommen« sowie das Doku-Drama »Momella - Eine Farm in Afrika«. Die Idee zur Langzeit-Dokumentation »Mein Traum von mir« entstand bei einem Aufenthalt in West-Kanada unter dem Eindruck des dortigen Schulalltags zwischen Integration und PISA-Erfolg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.11.2005

Die Sterne des Nordens

Welch poetischer Titel - und was für ein prosaisches Buch. Sternflüstern, so erklärt es die Autorin, sei bei den Einwohnern Sibiriens der Ausdruck für ein Naturphänomen: So werde es genannt, wenn bei minus 52 Grad der Atem zu kleinsten Eiskristallen gefriere, die leise klirrend zu Boden rieseln. Susanne Becker ist Redakteurin beim ZDF, dort regte sie das Sternflüstern-Experiment an: Zwei deutsche Familien verbrachten drei Monate am russischen Polarkreis, sollten lernen, so zu leben wie Einheimische. Informativ führt Susanne Becker in die Kultur der Völker des Nordens, der Tschuktschen, Nenzen und Jakuten, ein, auch der Produzent Stanislaw Krzeminski schreibt noch leidlich anschaulich in mehreren Kapiteln über die "Menschen des Nordens", trotz recht hölzerner Dialoge: "Ja", sinniert Kyrill, "ich bin gespannt, wie sie durch den Winter kommen." Schwieriger ist da schon das bemüht launige Vorwort von Wladimir Kaminer. Wahrscheinlich ist das alles lustig gemeint, was er von sich gibt, aber es liest sich nicht lustig. Und ach: Wirklich nicht lesen kann man, was die Familien Rabe und Studte über ihr Polarkreis-Erlebnis niedergeschrieben haben. Tagebücher, und seien sie auch explizit zur Veröffentlichung gedacht, eignen sich eben nur selten wirklich dazu. "Heute schliefen wir erst mal richtig aus. Nach ausgiebigem Frühstück war Wäschewaschen angesagt", notiert die Familie Rabe, und bei den Studtes geht es nicht weniger banal zu: "Heute vormittag habe ich meinem Mann die Haare geschnitten. Für mein erstes Mal fand ich es ganz gut." Die Familienmitglieder der Studtes und Rabes sind zu beneiden um die Erfahrungen, die sie bei ihrem Aufenthalt nördlich des Polarkreises hoffentlich sammeln konnten. In Worte fassen konnten sie es nicht. Dennoch ist ihnen zu wünschen, daß es mehr gab als Alltagsprobleme, daß sie von ihrer Reise mehr mit nach Hause brachten als Sätze wie diese: "Wir mußten packen. Packen! Gibt es etwas Nervigeres?"

bär

"Sternflüstern. Jenseits des Polarkreises" von Susanne Becker. Mit einem Vorwort von Wladimir Kaminer. Herbig Verlag, München 2005. 288 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 9,95 Euro. ISBN 3-7766-2415-9.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Rezensentin mit dem Kürzel "bär" ist enttäuscht: "Welch poetischer Titel! Und was für ein prosaisches Buch." Es gehe um zwei deutsche Familien, die im Auftrag des ZDF drei Monate im russischen Polarkreis verbrachten. Die Einführung in die Kulturen der Polarvölker durch die herausgebende Redakteurin Susanne Becker findet "bär" noch informativ. Der Beitrag des Produzenten zum selben Thema wird nur noch als "leidlich anschaulich" eingestuft. Vollkommen unlustig findet die Rezensentin das "bemüht launige Vorwort" von Wladimir Kaminer und völlig uninteressant schließlich, was die Familien selbst über ihr Leben im Eis in tagebuchähnlichen Aufzeichnungen zu Protokoll gegeben haben.

© Perlentaucher Medien GmbH