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Ein Berliner Seh-Lern-Buch - auf der Suche nach Orten und Menschen, die Berlin einzigartig machen. Bilder vom japanischen Touristen vor dem Reichstag oder der Topfpflanze in der Mielke-Zentrale sind es, die das wahre Stadtbild zeigen. Jede Ecke birgt Überraschungen und neue Einsichten. Es gilt Voyeur zu sein, sich auf Entdeckungstour zu begeben, 'Berliner Luft' zu erleben.

Produktbeschreibung
Ein Berliner Seh-Lern-Buch - auf der Suche nach Orten und Menschen, die Berlin einzigartig machen. Bilder vom japanischen Touristen vor dem Reichstag oder der Topfpflanze in der Mielke-Zentrale sind es, die das wahre Stadtbild zeigen. Jede Ecke birgt Überraschungen und neue Einsichten. Es gilt Voyeur zu sein, sich auf Entdeckungstour zu begeben, 'Berliner Luft' zu erleben.
Rezensionen
"Das wahre Wesen Berlins entdeckt man nicht im Reichstag und nicht am Brandenburger Tor. Sondern in dem Bildband "Berliner Luft"." Elle

"Ein gewitzter Berlin-Führer. Wenn nicht Kunst, dann Kult." MADAME

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Mark Siemons möchte dieses Berlinbuch als ersten Reiseführer zu Berlins wahren Attraktionen verstanden wissen: das Aquarium einer Neuköllner Kneipe oder die Mülltonne in einer Bunkeranlage. Am besten gefielen ihm die "programmatisch unauffälligen Bilder", die in seinen Augen gelegentlich jene Bedeutungslücken in einer ansonsten schablonierten Wirklichkeit festzumachen verstehen, um derentwillen Touristen schließlich nach Berlin kämen. Und obwohl auch Siemons bei einigen Fotos manchmal schon nicht mehr weiß: ist dies noch echte oder schon ausgestellte, stilisierte Schrägheit, hat er dem Buch doch einiges abgewinnen können, obwohl er die Texte insgesamt etwas unbedarft findet.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.04.2011

Kann sein, muss aber nicht

"Berliner Luft" ist ein querformatiges Fotobüchlein, auf dem Cover sind zu sehen: ein Mann mit Hut, der Fernsehturm am Alex und ein Plattenbau. Ist das Berlin? Die meisten Fotos in dem Band sind ziemlich leer. Menschen scheinen in diesem Berlin wenn überhaupt nur als Einzelpersonen vorzukommen. Dafür sieht man Bordelle, die aussehen wie Folterkammern, tätowierte Hände, die rosa Hündchen streicheln, oder auch Erich Mielkes Zimmerpflanze, die im Stasimuseum ausgestellt ist. Alle Innenaufnahmen haben harte Schlagschatten, die Räume wurden aggressiv ausgeleuchtet. Denn all das hier ist natürlich inszenierte Fotografie, auch wenn sie sich als Schnappschuss geriert. So will man den Betrachter etwa glauben machen, der stark fokussierte Bildausschnitt sei so auf dem Oberdeck eines Ausflugsdampfers aufgenommen worden: ein Männerknie in beiger Hose, schwarze Aktentasche, schwarze Schuhe und dazu weiße Tennissocken. Kann sein, muss aber nicht, und wenn doch oder nicht, was will uns das sagen? Zu den schrillen Fotos stellen die Autoren impressionistische Texte, und damit geht es quer durch die Stadt, vom Alexanderplatz über Clärchens Ballhaus und Café Keese zum Kottbusser Tor oder in die Kreuzberger Cuvrystraße und thematisch querfeldein von der Trabrennbahn in den Dominaclub. Zur Orientierung gibt es einen skizzierten Stadtplan, als Stadtführer taugt der Band nicht, ist auch nicht als solcher gedacht. Das kommt alles sehr authentisch daher, ist aber doch ein touristischer oder zumindest fremder Blick auf die Stadt. Nur wird hier nicht Preußens Glanz und Gloria gefeiert, sondern das Hässliche zur Schönheit erkoren. Trash eben. In den Innenräumen dominieren gekachelte Wände und hässliche Tapeten, draußen Damen in High Heels vor Männern in Karo-Sakkos. Hier hat sich wieder einmal jemand sein Berlin erschaffen, in diesem Fall das Designer-Duo Benjamin Tafel und Dennis Orel. In starker Bildsprache entwerfen sie einen schrägen Blick auf die Hauptstadt - von schräg unten. Aber auch das geht natürlich, wie fast alles, in Berlin. Wie schon die beiden kauzigen älteren Herren auf den ersten Seiten sagen: "Es jibt hier sone und solche, und dann jibt es noch janz andere."

bär.

"Berliner Luft" von Benjamin Tafel & Dennis Orel. Hatje Cantz Verlag, Berlin 2010. 256 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 16,80 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Berlin, das kennt man doch. Wiedervereinigte Hauptstadt und Sinnbild für die Trennung von Ost und West: Checkpoint Charlie, Mauer, Bahnhof Zoo, Kreuzberg. Aber wie sieht es beispielsweise am Bethaniendamm, in der Akazienstraße oder in der Kochstraße aus? Bilder, die das Berlin jenseits der bekannten Bilder zeigen, versammelt der Fotoband „Berliner Luft” von Benjamin Tafel und Dennis Orel (Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2004, 256 S., 14,80 Euro). Und was sich in den beiden zuletzt genannten Straßen findet, zeigen unsere Fotos: eine Hochhausfassade und (fast ein Kunstwerk?) ein Regal voll säuberlich verstauter Knöpfe. So ist Berlin: eckig und ordentlich.
abo