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Madatan (keltisch: kleiner Fuchs) ist die wechselvolle Lebensgeschichte eines Kelten von der Westküste Englands. Von einem Tag auf den anderen wird er aus seiner Welt gerissen. Er findet sich als Gefangener auf einem Wikingerschiff wieder, inmitten der Norweger, die seine Heimatsiedlung überfallen haben. Obwohl jung und schmächtig, weiß sich der Junge doch unter den Nordländern Respekt zu verschaffen. Er ist interessiert und flexibel, lernt die Sprache der Norweger und fühlt sich, inzwischen auf Orkney, bei ihnen fast heimisch. Aber die großen Stationen liegen noch vor ihm: Seine Begegnung mit…mehr

Produktbeschreibung
Madatan (keltisch: kleiner Fuchs) ist die wechselvolle Lebensgeschichte eines Kelten von der Westküste Englands. Von einem Tag auf den anderen wird er aus seiner Welt gerissen. Er findet sich als Gefangener auf einem Wikingerschiff wieder, inmitten der Norweger, die seine Heimatsiedlung überfallen haben. Obwohl jung und schmächtig, weiß sich der Junge doch unter den Nordländern Respekt zu verschaffen. Er ist interessiert und flexibel, lernt die Sprache der Norweger und fühlt sich, inzwischen auf Orkney, bei ihnen fast heimisch. Aber die großen Stationen liegen noch vor ihm: Seine Begegnung mit dem Christentum, mit mönchischer Strenge und Gelehrsamkeit und mit den Kämpfen um die Macht in England. Er erleidet Unrecht und wird an anderen schuldig, zweifelt zutiefst an Gott.
Autorenporträt
Peter Carter ist anglo-irischer Abstammung. Er studierte englische Literatur in Oxford und war danach als Lehrer tätig. Als er entdeckte, dass sich seine Schüler wenig für den traditionellen Kanon der Jugendliteratur interessierten, begann er selbst zu schreiben. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Peter Carter starb im Juli 1999.

Victor Ambrus, geboren 1935 in Budapest, studierte an der Ungarischen Akademie der Bildenden Künste in Budapest und am Royal College of Art in London. Seit 1960 war er als freischaffender Illustrator tätig und wurde in England mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet. Victor Ambrus verstarb am 10. Februar 2021.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2000

Kleiner Fuchs muss durch die Hölle
Ein Roman über die Menschwerdung eines Jungen im England des 8. Jahrhunderts
Peter Carter verlangt seinen jugendlichen Lesern vieles ab, vor allem Reflexion. Der Held namens Madatan, den er in seinem gleichnamigen, schon 1974 erschienenen ersten Roman auf eine weite Reise schickt, eignet sich nicht zur einfühlenden Aneignung, wie man sie sonst aus Jugendbüchern gewohnt ist. Nicht vom Guten, Wahren und Schönen ist in dieser Geschichte, die am Ende des achten Jahrhunderts in England spielt, die Rede, sondern von der Suche nach ihr; nicht auf einem Tablett bekommt der Leser die Moral der Erzählung serviert, sondern in teils grausamen und verstörenden Bildern. Dass das Buch dabei eine zutiefst christliche Botschaft in sich birgt, ist bei all dem Lügen und Brandschatzen im Handlungsverlauf nur scheinbar ein Widerspruch.
Der Kelte Madatan, im Roman stets Madaah, Fuchs genannt, wird als Kind auf seiner Heimatinsel im Nordosten Englands von Wikingern entführt. Sein Dorf wird dabei zerstört, der Vater wohl getötet. Schnell lernt der Junge, der den Überfall als Einziger übersteht, seine Überlebensstrategie: Er eignet sich die Sprache der furchterregenden Nordmänner an und sorgt, von Zufällen begünstigt, dafür, dass sie ihn für einen Zauberer halten. Er bemerkt, dass die Hünen ihm vertrauen, weil er vage und zurückhaltend spricht und darum als weise gilt. Während eines Raubzugs sinkt das Wikingerschiff, auf dem sich Madaah befindet, und noch einmal wird er mit neuer Kultur konfrontiert: der christlichen diesmal, im England des Northumbrien, dessen Machtzentrum die Stadt York bildet.  Madaah kommt zu Mönchen ins Kloster, studiert und fasst – mit heidnischen Gebräuchen großgeworden, mit nordischer Götterlehre vertraut – Zutrauen in die Gebote der Nächstenliebe, in das Wort des einen Gottes. Erst spät wird ihm bewusst, dass man ihn nur ausgenutzt hat, einspannte in die Ränke um die Macht zwischen der Kirche und dem Hof des Königs Aethelred. Dies und den Tod seines weisen Bruders Ealdred rächt Madaah fürchterlich, indem er Oswald, den feigen und von Ehrgeiz zerfressenen Sohn des Cedric tötet und anschließend die Bibliothek des Klosters von York in Flammen aufgehen lässt. Madaah wird zum Gesetzlosen, zum Ausgestoßenen und zieht als Anführer einer Räuberhorde mordend und plündernd durchs Land. Die Begegnung mit dem Eremiten Colum schließlich, ganz am Schluss des glänzend geschriebenen Buches, macht noch einen Menschen aus ihm, dem das Schwert wahrhaft zur Pflugschar werden konnte. (ab 14 Jahre)
MATTHIAS KUHN
PETER CARTER: Madatan. Aus dem Englischen von Astrid von dem Borne. Mit Illustrationen von Victor Ambrus. Verlag Freies Geistesleben 2000. 287 Seiten, 28 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der bereits 1974 im Original erschienen Roman spielt im 8. Jahrhundert und erzählt die Geschichte des Keltenjungen Madatan, genannt Madaah, der Fuchs, der von den Wikingern entführt und bald als Magier verehrt wird, ins christliche York und Kirchenintrigen gelangt, sicht furchtbar rächt, unter anderem, indem er die Bibliothek von York anzündet und dann als Bandenführer mordend durch die Gegend zieht. Es endet dann aber doch, dank der Begegnung mit einem Eremiten, erbaulich, die "zutiefst christliche Botschaft" ist dem Rezensenten Matthias Kuhn nicht entgangen, er lobt es aber auch dafür, dass es seinem Leser mit seinen "teils grausamen und verstörenden Bildern" einiges abverlangt.

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