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Nicht Liebe war es, was den aufstrebenden Juristen Alois Hofstätter in die Ehe mit der Schauspielerin Olga trieb, der ein ganzes Stück älteren Witwe eines verstorbenen Klienten: es waren ihr Ansehen und ihr Vermögen, ihre leicht angereifte erotische Ausstrahlung und der nicht zu vernachlässigende Umstand, daß sie ein Kind von ihm erwartete. Hofstätters wahre und ewige Liebe gilt der Kunst und seine Leidenschaft dem Spiel, seit er kurz und glücklos einem jungen Mann verfiel, der seine Begierden nicht nur auf sich selbst, sondern auch ins Kasino zu lenken wußte. Die Gattin hält ihn schuldenfrei,…mehr

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Produktbeschreibung
Nicht Liebe war es, was den aufstrebenden Juristen Alois Hofstätter in die Ehe mit der Schauspielerin Olga trieb, der ein ganzes Stück älteren Witwe eines verstorbenen Klienten: es waren ihr Ansehen und ihr Vermögen, ihre leicht angereifte erotische Ausstrahlung und der nicht zu vernachlässigende Umstand, daß sie ein Kind von ihm erwartete. Hofstätters wahre und ewige Liebe gilt der Kunst und seine Leidenschaft dem Spiel, seit er kurz und glücklos einem jungen Mann verfiel, der seine Begierden nicht nur auf sich selbst, sondern auch ins Kasino zu lenken wußte. Die Gattin hält ihn schuldenfrei, und das Kind ist mittlerweile zu einem Jüngling herangewachsen, an dem sich die Sinne des praktizierenden Ästheten schadlos halten können, an dem sie einen Ausgleich finden für die körperlichen und seelischen Zumutungen der welkenden Gefährtin. Doch das Gefüge der großbürgerlichen Scheinwelt, welche die dekadenten Eitelkeiten der beiden befriedigt, ist brüchig: im Spannungsverhältnis zwischen äußerlicher Repräsentation und dem inneren Ungenügen, ja der immer weniger zu unterdrückenden Feindschaft, wachsen sich die Konflikte eines "falschen" Lebens zu einem erbitterten Machtkampf aus, der schließlich in die Katastrophe führt.Mit schonungslosem Blick zeichnet Evelyn Grill das Porträt eines ebenso kaltschnäuzigen wie bemitleidenswerten Dandy, dem die Ästhetisierung des Alltags die Erziehung der Gefühle ersetzt. Die angemessene Empörung über das amoralische Verhalten ihres Protagonisten liefert die Autorin nicht mit; sie muß Sache des Lesers bleiben.
Autorenporträt
Evelyn Grill, geboren 1942 in Garsten, lebt als freie Schriftstellerin in Freiburg im Breisgau. Mehrere Romanveröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2005

Venus aus der Badewanne
Obsessiver Kunstgenuß: Evelyn Grills Museumsbesucherroman

Die Schönheit ist alt geworden, und wenn sie dennoch - in der Kunst wie im Leben - ihre einstmalige Anziehungskraft behauptet, scheint sie dem Ekel verwandt zu sein. Das zeigte eine Ausstellung, die zunächst in Washington, dann München zu sehen war und mit dem Thema "Beauty now - Schönheit in der Kunst am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts" eine Ästhetik der Nicht-mehr-mehr-schönen-Künste vorstellt. In den "History Portraits" von 1988/90 posierte da Cindy Sherman in den schönsten Kostümen der schönsten Renaissanceporträts, ihre Gesamterscheinung aber, die pralle Wölbung der Stirn, das fette Rosa der Wangen machen die alte Pracht abstoßend. Wo Schönheit heute noch auftritt, umgibt sie die Aura von Untergang und Vergänglichkeit.

Deutlich genug verkündet der Titel "Vanitas", wie sehr Evelyn Grill vom Hautgout dieser morbiden Schönheit fasziniert ist. Hofstätter, die Hauptfigur ihrer Erzählung, einst ein berühmter Rechtsanwalt, nun ein von seiner Frau ausgehaltener Bonvivant, lebt sein Leben nicht, er durchwandert es wie eine Gemäldegalerie und gerät, je nach Lebenslage, in die Säle der schönen Kunst oder in jene, wo die Maler der Gegenwart ihre Wiederbelebung als Zerrbild versuchen. Jede Szene wird Hofstätter zur Inszenierung: Die eigene Mutter erscheint ihm schön wie die Frau auf einem Gemälde von Rossetti; besucht ihn ein junger Mann, so schlingt dieser seine "langen Beine so umeinander, daß Hofstätter an den Thyrsusstab der Bacchantinnen erinnert wurde". Die Wirklichkeit aber beschmutzt diese imaginären Bilder, mit deren Hilfe Hofstätter sein Leben in vergangene Pracht taucht, und verzerrt die Schönheit zur Groteske.

Inkarnation aller Vergänglichkeit ist Hofstätters Frau Olga, eine ehemalige Schauspielerin, die aus erster Ehe mit einem sehr alten und sehr reichen Fürsten sehr viel Geld für jene "Voluptas" mitgebracht hat, die die neue Ehe zum abstoßenden Dauerfest der "Vanitas" macht. Im Bade sich räkelnd, erscheint die Gattin dem Ehemann zwar wie "Venus Anadyomene", doch beleidigt die "irritierende Geräumigkeit" ihrer Figur, die er mit Streicheln, Kraulen, Massieren zu bedienen hat, sein Geschmacksempfinden. Die "greisenhafte Häßlichkeit" dieser Frau ist mit Worten nicht zu fassen, nur Künstlerhand könnte sie festhalten: Hofstätter "stellte sich das Gesicht seiner Frau in seinem grausamen Verfall von Lucian Freud gemalt vor".

Der Haß, den die Eheleute gegeneinander entwickeln, wird als Bilderstreit ausgetragen. Der Sohn, als er einmal ohnmächtig nach Hause gebracht wird, erinnert den Vater auf der obsessiven Wanderung durch sein imaginäres Museum an den "Schlaf des Endymion": "Niemals würde Hofstätter Girodet-Triosons großformatiges Ölbild vergessen." Der obsessive Kunstgenuß ist kein Charakterfehler der Romanfiguren, sondern eine Attitüde der Autorin. Auch die Leidensgeschichte, die der Sohn zu erdulden hat und die wie ein Vorwurf gegen falsche Erziehung zu lesen wäre, ist ja am ausdrucksvollsten schon in Goyas "Caprichos" vorweggenommen, auf die das Tagebuch des Sohnes oft genug anspielt. Evelyn Grill ist selbst der Ästhet, der nur durch Bilder spricht. Sie durcheilt die europäischen Museen, um die dort versammelte Kunstschönheit der Häßlichkeit eines sybaritischen und verkommenen Lebens zu konfrontieren, das aber selbst schon wieder seinen Ausdruck in der gegenwärtigen Malerei gefunden hat.

Kunst und falsche Pracht, Schönheitssinn und Prunksucht, ästhetisches Vergnügen und Eitelkeit, interesseloses Wohlgefallen und Wollust sind die Pole einer spätbarocken Weltanschauung und die Stoffe ihres Welttheaters, auf dem aber - ein besonders aparter Kontrast - nur moderne Figuren auftreten. Evelyn Grill zitiert viel Schönheit herbei und setzt dieser viel Schmutz entgegen; im Zimmertheater ihres Romans findet eine fortwährende Kostümprobe unter häßlichen Schauspielern statt. Das Medium, durch das sie spricht, ist die Kunst, der Stil aber, den sie - freilich bewußt - wählt, der Kitsch.

Damit fordert die Autorin den Vergleich mit der gegenwärtigen bildenden Kunst heraus, die Schönheit im Kitsch zerstört durch Übertreibung oder in der Groteske durch Konfrontation mit dem Verfall. Was aber im Bild gelingt, ist nicht ebenso durch das Wort zu leisten. Die übermütige Geschmacklosigkeit Jeff Koons etwa oder die lustvoll hingelagerten fetten Göttinnen Picassos, rücken, bei aller Parodie, die Schönheit unmittelbar vors Auge. Der Betrachter erlebt ein Auferstehungsfest, und im modernen Ambiente gerät dieses auch noch zu seinem großen Vergnügen zur Humoreske. Bei Evelyn Grill findet ein nicht enden wollendes Begräbnis statt. Was als Bild zur Veranschaulichung der Figuren und Szenen herangezogen wird, muß vorher schon im Gedächtnis ihres kunstsinnigen Rechtsanwalts eingesargt gewesen sein. Nach einem kurzen Anruf sinkt es sofort wieder in die Erinnerung zurück. Deshalb muß Evelyn Grill auch unentwegt neue Bilder zitieren, was mehr nach Bildungsgehabe denn nach Kritik an der traditionellen Schönheit aussieht. Zeitgemäß ist die Erzählung aber dennoch, denn den alten romantischen Künstlerroman setzt eine neue Gattung fort, der Museumsbesucherroman.

Evelyn Grill: "Vanitas oder Hofstätters Begierden". Roman. Residenz Verlag, Salzburg 2005. 181 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.04.2006

Der Körper in allen Stufen des Verfalls
Radikale Familienaufstellung: Zwei Romane erkunden Strategien des Genießens gegen den Tod
„Wer sich in Familie begibt, kommt darin um”, hat Heimito von Doderer gesagt. Der Familienroman erlebt in der österreichischen Literatur zur Zeit eine Hausse, auch wenn er in der literarischen Logistik nur als Vehikel für andere Transportgüter dienen mag. So nimmt Olga Flor in „Talschluss” im Grunde unsere schöne neue Warenwelt aufs Korn, in der alles und jeder seinen Preis hat, in der Tüchtigkeit, Funktionstüchtigkeit zum obersten Gebot geworden ist. In beinah klassischer Einheit von Ort und Zeit schickt Flor ihr Personal auf eine Art Wochenendseminar: Ein Geburtstag wird gefeiert, ein Sechziger, und die jugendliche Großmutter versammelt ihre Lieben.
Grete ist eine Powerfrau, sie hat Kinder großgezogen, ihren Mann bei seiner Karriere als Personalchef unterstützt und sich dann als esoterisch angehauchte Lebensberaterin profiliert. In Katharina, der Erzählerin, sieht sie eine verwandte Seele, eine, die wie sie das Unvollkommene schwer erträgt. Katharina ist nicht als Ex-Freundin des Sohnes geladen, sondern in professioneller Mission: als „Eventmanagerin” soll sie für den Rahmen sorgen, der das Gemälde eines rundum erfüllten Lebens zur Geltung bringt.
Sie hat also eine Almhütte gemietet, das Mobiliar ausgetauscht, um den Authentizitätsgrad zu erhöhen, Bauernbutter organisiert und ein fernsteuerbares Heizsystem, kurzum die Naturnähe mit Komfort abgefedert, wie es sich für ein Incentive Seminar geziemt. Nun durchläuft sie ihre eigene Choreographie als penible Beobachterin der anderen wie ihrer selbst. Vom Eintreffen der Gäste über das nach allen Regeln gehobener Genusskultur zelebrierte Festmahl bis zum unklaren Ausgang - eine Viehseuche hält die Gesellschaft im Talschluss zumindest kurzfristig in Quarantäne - geht der Protagonistin allerhand durch den Kopf. Olga Flor simuliert die Gleichzeitigkeit der Gedanken und Dialoge in einem Bewusstseinsstrom à la James Joyce, auf den sie mehrfach anspielt. Präzise, ohne einen falschen Ton und mit unterschwelliger Spannung entwirft sie das Bild einer Person, die ständig an ihrer Fassade arbeitet und darüber die Substanz vernachlässigt, die sich keine Blöße geben und aus allem heraushalten will, die nicht mehr weiß, wer sie ist und es auch nicht mehr wissen will, obwohl sie spürt, dass sie durch Gretes Prinzip der fröhlichen Perfektionierung sich selbst entfremdet wird, in der Sisyphos-Arbeit der ständigen Nachrüstung: „Du arbeitest an dir, so lange, bis nichts mehr übrig ist. Du hast die Ansprüche geschluckt, und die fressen ihren Wirt.”
Das sanfte Gesetz
Flor denunziert nicht, sie zeigt. Gretes sanftes Gesetz macht ihre Klienten fit für jene Welt, die ihr Gatte miterschafft. So arbeiten die Leute, die bald keine Arbeit mehr haben, wenigstens an sich. Katharina sieht Grete als Mutter Courage des Neoliberalismus, eine Kriegsgewinnlerin wie sie selbst: „Wir ziehen unsere Leiterwägen durch den freien Markt. Die feindliche Übernahme des Geistes durch die Maxime der wirtschaftlichen Verwertbarkeit hinterlässt eine Leere, in die wir vorstoßen können.”
Anders als in Flors Erstling „Erlkönig” kommt in dieser Familie niemand um. Was stattfindet, ist eine Reality-Show ohne echte Wildnis-Bewährungsprobe; mit der Seuche bedient die Autorin sich eines seit Camus’ „Pest” bewährten Tricks existentialistischer Literatur, ohne dass äußerlich viel mehr passieren würde als ein Imageverfall der genossenen Bauernbutter. „Es ist nicht wahr, dass wir in einer Zeit ohne Dramen leben”, meinte Ingeborg Bachmann einmal - die Dramen fänden „im Innen” statt. „Talschluss” ist eine faszinierende Fahrt in dieses Innen, das Katharina mit dem Außen nicht mehr zur Deckung bringen kann.
Um die peinlich genaue Beobachtung des Körpers in allen Stufen des Verfalls, um die Frage, wie die Dekadenz dieser Jahrhundertwende Strategien des Genießens gegen den Tod mobilisiert, darum dreht sich auch Evelyn Grills in Freiburg angesiedelter Roman „Vanitas”. In Grills Familien-Aufstellung geschieht jedoch fast alles im Außen, und es wird aus kühler Distanz betrachtet. „Vanitas oder Hofstätters Begierden” ist die barock angelegte Geschichte eines bizarren Paares: Er, Louis A. Hofstätter, ein homosexueller Anwalt und Dandy, hat vor Jahren die steinreiche Witwe eines russischen Fürsten geehelicht, die um einiges ältere Olga Diotima, eine ehemalige Schauspielerin. Passiert ist ihm das, weil sie ihn an Tizians „Zigeunermadonna” im Wiener Kunsthistorischen Museum erinnerte. Mittlerweile fesseln den Ästheten nur noch sein Ekel und seine Spielschulden an diese Frau, die selbst als hässliche Alte alle Welt um den Finger wickelt und ihren Mann demütigt, indem sie ihn Alois nennt.
Dass er einen Geliebten hatte und sie eine Geliebte, hinderte die Eheleute nicht daran, einen Sohn in die Welt zu setzen, der vom Vater auch noch missbraucht wurde, folgerichtig psychisch krank ist und auf lächerliche Weise umkommt. Im Leichenschauhaus denkt Hofstätter - die Beschreibungen seiner bildungsgesättigten Assoziationswut sind geeignet, auch Kunstfreunde zu ermüden - zunächst an Mantegnas „Toten Christus”, dann will er „das Ebenmaß dieses Leibes” nur „mit einem Apollo des Praxiteles vergleichen”; er „bedauerte, dass diese Pracht für immer dahin war.”
Evelyn Grill, die uns bisher prägnante Geschichten aus dem alltäglichen Frauenleben erzählt hat, führt hier eine großbürgerliche Rocky Horror Picture Show vor - die Bourgeoisie als Hort der Perversion: Olga hält sich einen Hofstaat von quasi Leibeigenen, sie verliebt sich in einen Jünger der Leichenplastination, der Gunther von Hagens obszöne Unsterblichkeitsphantasie noch mit der Vision künstlicher Beweglichkeit übertreffen will. Unter einem Baum vor dem Haus, vor den Toren der Luxus-Existenz, lungern Obdachlose in zerfetzten Designerjeans mit ihren Hunden herum, Hündinnen allesamt, von denen Hofstätter, der Feind der Weiblichkeit, sich bedroht fühlt und die die Autorin mit sichtlichem Vergnügen ins Gras beißen lässt.
Bis zum Ekel
Der Mann, aus dessen Blickwinkel die Geschichte erzählt wird und der sich als wahres Monstrum entpuppt, lässt uns so kalt, wie er selbst ist. Grills Figuren sind Kunstfiguren in jeder Hinsicht, mit eingeschmuggelten Zitaten von Baudelaire und Huysmans erweisen sie dem Symbolismus ihre Reverenz. Grill, wieder einmal eine als Zynikerin verkappte Moralistin, hat ihr Konzept souverän umgesetzt, mit einem bösen Witz und einer kalten Pracht, die Anhänger ihrer früheren Bücher verstören mag. „Man musste bis zum Ekel gehen”, heißt es programmatisch über Hofstätters Spielsucht.
Die neuen Bücher von Olga Flor und Evelyn Grill sind in ihrer Radikalität, in ihrem diagnostischen Scharfblick weit von dem entfernt, was „Frauenliteratur” gemeinhin zugetraut wird. „Befreunden Sie sich nie mit jemandem aus der schreibenden Zunft!” rät eine Figur in „Vanitas”. Aber solches wäre einem nun wirklich nicht gerade eingefallen. DANIELA STRIGL
OLGA FLOR: Talschluss. Roman. Zsolnay, Wien 2005. 172 S., 16,90 Euro.
EVELYN GRILL: Vanitas oder Hofstätters Begierden. Roman. Residenz Verlag, St. Pölten 2005. 181 S. 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Beeindruckt zeigt sich Rezensentin Daniela Strigl von Evelyn Grills neuem Roman "Vanitas oder Hofstätters Begierden". Die Geschichte über ein bizarres Ehepaar, den homosexuellen Dandy Hofstätter, ein wahres Monstrum, und seine Gattin Olga, steinreiche Witwe eines russischen Fürsten, liest sie als eine "großbürgerliche Rocky Horror Picture Show", die die "Bourgeoisie als Hort der Perversion" vorführt. Dabei werde auch die Frage thematisiert, "wie die Dekadenz dieser Jahrhundertwende Strategien des Genießens gegen den Tod mobilisiert". Strigl bescheinigt Grill, für sie eine "als Zynikerin verkappte Moralistin", "bösen Witz" und "kalte Pracht". Überhaupt zeichnet sich das Werk für Strigl durch seine Radikalität und seinen diagnostischen Scharfblick aus.

© Perlentaucher Medien GmbH