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Im 19. Jahrhundert wurden in Deutschland öffentliche Gerichtsverhandlungen und moderne Strafgesetzbücher eingeführt; beides sollte für mehr Gleichheit vor dem Gesetz sorgen. Wie kam es zu diesem großen Umbruch und wie verlief er im Einzelnen? Diesen Fragen geht Rebekka Habermas am Beispiel des Diebstahls nach, der die Justiz im 19. Jahrhundert mehr beschäftigte als jedes andere Delikt. Sie rekonstruiert nicht nur die Logiken der Rechtsreformer, sondern auch die Motive der Diebinnen und Diebe, die Arbeit der Gendarmen, die Beweissuche der Juristen sowie den Anteil der Kriminologen und…mehr

Produktbeschreibung
Im 19. Jahrhundert wurden in Deutschland öffentliche Gerichtsverhandlungen und moderne Strafgesetzbücher eingeführt; beides sollte für mehr Gleichheit vor dem Gesetz sorgen. Wie kam es zu diesem großen Umbruch und wie verlief er im Einzelnen? Diesen Fragen geht Rebekka Habermas am Beispiel des Diebstahls nach, der die Justiz im 19. Jahrhundert mehr beschäftigte als jedes andere Delikt. Sie rekonstruiert nicht nur die Logiken der Rechtsreformer, sondern auch die Motive der Diebinnen und Diebe, die Arbeit der Gendarmen, die Beweissuche der Juristen sowie den Anteil der Kriminologen und Journalisten am Prozess der Rechtsfindung. So zeigt sie, dass das moderne Recht von vielen Akteuren gestaltet wurde – bis hin zur Öffentlichkeit, die sich das Recht nahm, das Geschehen vor Gericht nach eigenen Maßstäben zu beurteilen.
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Autorenporträt
Rebekka Habermas ist Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Göttingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Recht eingenommen berichtet Rezensent Urs Hafner von dieser Studie, in der Rebekka Habermas untersucht, wie sich im 19. Jahrhundert die moderne Rechtsordnung durchgesetzt hat. Dafür nimmt sie, wie wir seinen Informationen entnehmen, das Kurfürstentum Hessen in den Blick, in dem ein frappierender Anstieg von Diebstählen zu verzeichnen ist und den die Autorin dahingehend interpretiert, dass viele Angehörige der unteren Schichten vor Gericht auch um die Anerkennung ihrer sozialen "Position und Ehre" kämpfen. Auf der anderen Seite entwickelt sich die bürgerliche Justiz dahingehend, dass sie immer mehr von dem Menschen und seinen Umständen abstrahiert und ihn unter ihrem "Tatsachenblick zu einem "dekontextualisierten Automaten" macht. Auch wenn Rezensent Hafner nicht mit allen Schlussfolgerungen und deutungen der Autorin übereinstimmt, so kann er die Studie doch als nuanciert, eindringlich und oft plausibel empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Eine bahnbrechende Studie [...] ... Ihre Ergebnisse stellen das Bild des Gerichtswesens, wie es die Justizreformer nach 1848 und große Teile der Forschung bis heute vertreten, vom Kopf auf die Füße.« Frankfurter Rundschau, 14.10.2008»Eine Untersuchung, spannend wie ein Dutzend Krimis und dabei wissenschaftlich brillant« Der Tagesspiegel, 05.07.2009»Nuanciert und plausibel« Neue Zürcher Zeitung, 13.10.2008