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Dieser Band lädt zum Lesen und Schauen ein. Viele bekannte Autorinnen und Autoren führen in kurzen Geschichten vor Augen, was Gemälde und Fotos, Romane und Volkslieder, Traktate und Biographien über Ordnung und Unordnung im Geschlechterverhältnis verraten. Hier können Sie etwa erfahren, wie ernst im späten 18. Jahrhundert wohl der Vorschlag gemeint war, eine "Universität für das schöne Geschlecht" zu gründen, zu welchem Zweck alljährlich Männer lärmend zum Vatertag ausziehen, wofür Muttermilch so alles gut sein kann und an wen Kaiser Wilhelm II. Nähmaschinen verschenkte - und es sind noch…mehr

Produktbeschreibung
Dieser Band lädt zum Lesen und Schauen ein. Viele bekannte Autorinnen und Autoren führen in kurzen Geschichten vor Augen, was Gemälde und Fotos, Romane und Volkslieder, Traktate und Biographien über Ordnung und Unordnung im Geschlechterverhältnis verraten. Hier können Sie etwa erfahren, wie ernst im späten 18. Jahrhundert wohl der Vorschlag gemeint war, eine "Universität für das schöne Geschlecht" zu gründen, zu welchem Zweck alljährlich Männer lärmend zum Vatertag ausziehen, wofür Muttermilch so alles gut sein kann und an wen Kaiser Wilhelm II. Nähmaschinen verschenkte - und es sind noch zahlreiche weitere Fußnoten der (Geschlechter-) Geschichte zu entdecken.
Autorenporträt
Karen Hagemann, Dr. phil. habil., ist Privatdozentin am Institut für Geschichtswissenschaft der TU Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.03.2003

Vom Huhn
Aufsätze über die (Un-)Ordnung
der Geschlechter
Die heitere Wissenschaft, die sich Kurt Hiller 1913 mit sehnsüchtigem Blick auf das 18. Jahrhundert wünschte, sie steckt in dem Band „Geschichte in Geschichten”, den die Sozialhistorikerin Karin Hausen zum 65. Geburtstag erhält. Das Buch enthält 49 Miniaturen, die nach der (Un)Ordnung der Geschlechter suchen. So schildert Reinhard Rürup den utopischen Entwurf einer „Universität für das schöne Geschlecht”, den der Göttinger Orientalist und Theologe Johann David Michaelis entworfen hatte: Alle gelehrten Frauen des 18. Jahrhunderts sind in dieser Universität versammelt, und die Lernenden werden (selbstredend) von Frauen unterrichtet. Lorraine Daston schildert, wie Mikroskope sich von spielerischen Instrumenten zu begradigten Messwerkzeugen wandelten.
Anknüpfend an Karin Hausens Analyse der Inszenierung des Muttertages in den zwanziger Jahren, zeigt Susanne Rouette, wie abhängig die lärmenden Rituale des Vatertags von einer im Muttertag gefeierten mütterlichen Frauenfigur sind. Karin Hausen pflegt den (selbst)ironischen Blick auf das eigene Fach, einige der gelungensten Kapitel des Bandes spiegeln diese Neigung wider: Von Johanna Bleker stammt eine grandiose Persiflage auf eine gelehrte Abhandlung des 19. Jahrhunderts, die mit dem Umstand zu tun hat, dass der bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts bunt ausgestellte Männerkörper nun mehr durch den grauen Anzug den Blicken entzogen wurde. Und Ludolf Kuchenbuch entwirft souverän und kenntnisreich die großen Linien einer pullologischen Erinnerungskultur, in der das Huhn als Angelpunkt einer ganzen Gesellschaftsordnung sichtbar wird. Auch wenn es im Beamtenjargon anders heißt: Von morgen an ist Karin Hausen Emerita.
MARTINA KESSEL
BARBARA DUDEN, KAREN HAGEMANN, REGINA SCHULTE, ULRIKE WECKEL (Hrsg.): Geschichte in Geschichten. Ein historisches Lesebuch. Campus Verlag, Frankfurt a. M. 2003. 368 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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31.03.2003, Süddeutsche Zeitung, Aufsätze über die (Un-)Ordnung der Geschlechter: "Heitere Wissenschaft."

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dieses Buch ist der Sozialhistorikern Karin Hausen zum 65. Geburtstag gewidmet, weiß Martina Kessel zu berichten. Es sind 49 Miniaturen, die nach der "(Un)Ordnung der Geschlechter suchen" und einen Beitrag zur "heiteren Wissenschaft" liefern, die sich schon 1913 Kurt Hiller gewünscht hatte. Überaus "gelungen" und in Teilen "grandios" findet die Rezensentin dieses Werk und der Jubilarin durchaus würdig, denn diese "pflegt den (selbst)ironischen Blick auf das eigene Fach". So ist auch eine "grandiose Persiflage" auf eine Abhandlung aus dem 19. Jahrhundert enthalten über den "Umstand", dass Männer bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bunt ausstaffiert waren und "nun mehr durch den grauen Anzug den Blicken entzogen" sind.

© Perlentaucher Medien GmbH