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Mit eigenem Risiko denken - die Bilanz eines politischen Lebens.
Protestantisch geprägt, nach dem Platzen linker Träume ökologisch engagiert und zuletzt im Zentrum der Macht angekommen - das Leben der Antje Vollmer kann als exemplarisch für die Entwicklung der Generation von ’68 verstanden werden. Und doch blieb sie stets eine Grenzgängerin, die auch in den eigenen Reihen provozierte. Im Gespräch mit SZ-Chefredakteur Hans Werner Kilz setzt sie sich mit den »Alpha-Tieren« der rot-grünen Regierung auseinander, reflektiert über den Verlust bürgerlicher Kultur und kritisiert den…mehr

Produktbeschreibung
Mit eigenem Risiko denken - die Bilanz eines politischen Lebens.

Protestantisch geprägt, nach dem Platzen linker Träume ökologisch engagiert und zuletzt im Zentrum der Macht angekommen - das Leben der Antje Vollmer kann als exemplarisch für die Entwicklung der Generation von ’68 verstanden werden. Und doch blieb sie stets eine Grenzgängerin, die auch in den eigenen Reihen provozierte. Im Gespräch mit SZ-Chefredakteur Hans Werner Kilz setzt sie sich mit den »Alpha-Tieren« der rot-grünen Regierung auseinander, reflektiert über den Verlust bürgerlicher Kultur und kritisiert den Beschleunigungsstrudel der Medien.

Rezension:
»Fischer hat die Grünen vor der Krankheit linker Parteien, sich untereinander immer bis aufs Blut zu bekämpfen, bewahrt. Gleichzeitig war er das Alphatier, das den Grünen eine Verkörperung ihres Erfolges in den Debatten garantierte. Das ist das Geheimnis und auch das Verdienst von Joschka Fischer. Es hat aber ein gutes Stück der grünen Seele gekostet.«

»Wissen Sie, was unser größter Fehler war? Wir haben der Illusion Vorschub geleistet, es könne in diesem Land nach der Globalisierung für jeden Mann, für jede Frau, für jeden Jugendlichen, für jeden Einwanderer noch einen voll bezahlten Arbeitsplatz geben, der ihm Konsum und gesellschaftliche Teilhabe garantiert. Diese Illusion hat viel zum Scheitern von Rot-Grün beigetragen.«

»Achtundsechzig war eine Form von politischer Kultur. Die große Rhetorik, der heroische Akt, die Propaganda der schnellen, kraftvollen Entscheidung, die überrumpelt. Die gewisse Schnoddrigkeit gegenüber Sitten und Gebräuchen und Institutionen.«

»Ich habe großen Respekt vor Leuten, die mit eigenem Risiko denken. Was mich langweilt, ist geistiges oder intellektuelles Mitläufertum.«

Antje Vollmer im Gespräch mit Hans Werner Kilz.
Autorenporträt
Antje Vollmer, geb. 1943, war fast 20 Jahre lang Mitglied des Deutschen Bundestags, von 1994-2005 als Bundestagsvizepräsidentin. Sie war als vielbeachtete Publizistin tätig und wurde unter anderem mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille und dem Hannah-Arendt-Preis ausgezeichnet. Von Václav Havel wurde ihr der Masaryk-Orden verliehen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2006

Politisches Lesebuch
Von SZ-Autoren: Antje Vollmer im Gespräch mit Hans Werner Kilz
Aufgewachsen im protestantischen Milieu Westfalens, kam die Pastorin Antje Vollmer zur Landjugend, dann als ledige Mutter und linke Feministin zu den Grünen. Sie war viele Jahre Abgeordnete und zuletzt als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages nahe am Zentrum der Macht. Das Leben der Antje Vollmer steht exemplarisch für die Generation der ’68er, doch sie blieb stets eine Solistin und Grenzgängerin, deren Ideen und politische Initiativen gleichermaßen Zuspruch und Widerstand provozierten – quer durch alle Parteien.
Im Gespräch mit dem Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Hans Werner Kilz, analysiert Antje Vollmer die gesellschaftlichen Umbrüche der letzten 25 Jahre, erklärt das Scheitern linker Utopien ebenso wie den Aufstieg und Machtwillen Joschka Fischers und die Verhaltensweisen der „Alpha-Tiere” Gerhard Schröder, Oskar Lafontaine und Otto Schily. Vollmer und Kilz ziehen eine Bilanz der rot-grünen Koalition als Projekt ihrer Generation, die zu spät an die Macht kam und doch eine ganze Menge gesellschaftspolitischer Wertmaßstäbe für die Zukunft geliefert hat. Ein Gespräch, das Zündstoff liefert, aber auch Orientierung gibt zu aktuellen Themen der Innen- und der Außenpolitik.SZ
„Eingewandert ins eigene Land”. Was von Rot-Grün bleibt. Antje Vollmer im Gespräch mit Hans Werner Kilz. Pantheon Verlag, München 2006. 288 Seiten, 12,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nicht kontrovers, aber trotzdem nie langweilig fand Rezensent Gunter Hofmann dieses Gespräch der Grünen-Politikerin Antje Vollmer mit SZ-Chefredakteur Hans Werner Kilz. Vom ersten Satz durchziehe Vollmers "ganz persönlicher Sound" das Buch, zu dessen herausragendesten Verdiensten der Rezensent zählt, den "ambivalenten Seelenlagen" der Generation Rot-Grün eine Stimme zu geben. Aber auch sonst kann Vollmer die Erinnerung an sieben Jahre Rot-Grün, die seinem Eindruck nach immer noch von Fischers und Schröders machtlustigem Gedröhn übertönt wird, mit leiser Eindringlichkeit konterkarieren. Im Übrigen kann Vollmer mit dem Bekenntnis punkten, nach 1989 zu spät erkannt zu haben, in welchem Maße dieses Land sich verändert hatte.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine Figur mit ihrer Erfahrung, ihrem Horizont und ihrem Eigensinn haben die Grünen seither nicht mehr vorgebracht." Tagesspiegel