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6 Kundenbewertungen

Jeremy Fink steht vor einem unglaublichen Rätsel: Eine verschlossene Holzkiste, die den Sinn des Lebens verspricht - das ist alles, was sein verstorbener Vater ihm zu seinem 13. Geburtstag hinterlassen hat. Doch die Schlüssel dazu sind spurlos verschwunden! Neugierig machen sich Jeremy und seine beste Freundin Lizzy auf die Suche danach - und geraten in eine abenteuerliche Odyssee quer durch New York, voll skurriler Ereignisse, köstlicher Süßigkeiten, abgegriffener Spielkarten und wundersamer Begegnungen. Doch was sie am Ende ihrer Reise finden, übertrifft alles, was sie jemals zu hoffen gewagt hätten.…mehr

Produktbeschreibung
Jeremy Fink steht vor einem unglaublichen Rätsel: Eine verschlossene Holzkiste, die den Sinn des Lebens verspricht - das ist alles, was sein verstorbener Vater ihm zu seinem 13. Geburtstag hinterlassen hat. Doch die Schlüssel dazu sind spurlos verschwunden! Neugierig machen sich Jeremy und seine beste Freundin Lizzy auf die Suche danach - und geraten in eine abenteuerliche Odyssee quer durch New York, voll skurriler Ereignisse, köstlicher Süßigkeiten, abgegriffener Spielkarten und wundersamer Begegnungen. Doch was sie am Ende ihrer Reise finden, übertrifft alles, was sie jemals zu hoffen gewagt hätten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.10.2009

Auf dem Felsen mit Lizzy
Die abenteuerliche Suche nach dem Sinn des Lebens
Es geht um den Sinn des Lebens, denn der Jugendroman Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst von Wendy Mass heißt im amerikanischen Original „Jeremy Fink and the Meaning of Life”. Und es geht um den fast dreizehn Jahre alten Jeremy aus New York City, der ein gewisses Problem mit eben diesem Sinn hat: Er kennt ihn nicht. Er braucht ihn aber ganz dringend – und weiß nicht wo er mit der Suche beginnen soll.
Knaben, Krisen, Katastrophen, Katharsis – das hatten wir schon in verschiedensten Variationen, besonders in der amerikanischen Jugendliteratur. Aber selten eine so klug verschachtelte, lebensweise und zugleich spannende (außerdem glänzend übersetzte) Geschichte, in der wir neben unserem Helden durch den Alltag taumeln, als litten wir unter der gleichen Sinnkrise wie er. Die in New Jersey lebende Autorin beginnt ihren Roman mit einer Augenblicksszene vom Ende der Geschichte. Dann, unmittelbar vor dem, im wahren Sinn des Wortes Schlüsselerlebnis, lockt Wendy Mass uns wieder vom Ort des Geschehens fort und macht uns Schritt für Schritt mit der rätselhaften Vorgeschichte dieses Augenblicks vertraut.
Zuerst also sitzt Jeremy an seinem dreizehnten Geburtstag mit seiner besten (das heißt: einzigen) Freundin Lizzy auf einem kahlen Felsen mitten in einem kleinen See. Er hält eine Metallkassette mit vier Schlössern auf dem Schoß. In ihre Oberfläche hat Jeremys Vater sorgfältig Worte eingeritzt: „Der Sinn des Lebens. Für Jeremy Fink, zu öffnen an seinem 13. Geburtstag.” Öffnen, aber wie? Dad ist vor Jahren tödlich verunglückt. Und die vier Schlüssel sind spurlos verschwunden. Jeder Versuch, die Kassette gewaltsam zu öffnen, würde den Inhalt wahrscheinlich zerstören.
Wir begleiten also Jeremy und Lizzy (die beiden wohnen Wand an Wand und kennen sich seit Windeltagen) auf der Suche nach den Schlüsseln und glauben fest daran, der Sinn erschließe sich erst nach Öffnen der Kassette. Es ist eine gar seltsame Reise auf verschlungenen Pfaden, mit unerwarteten Begegnungen. Und sie bleibt spannend, auch wenn wir uns manchmal gar nicht mehr daran erinnern, warum wir eigentlich unterwegs sind, weil uns die Gegenwart arg fordert. Und dann, zum Ende hin, steigt die Pulsfrequenz und der Seelendruck erreicht ungeahnte Höhen – ganz ohne Hilfe eines Kitschfaktors. Was das alles mit der Tatsache zu tun hat, dass Jeremys Vater mit dreizehn Jahren einer Seherin über den Weg lief, die ihm voraussagte, er würde mit 40 sterben, wird hier nicht verraten.
Wie Wendy Mass die Teilchen der Handlung zusammenfügt – fast spielerisch dialektisch –, das ist hohe Kunst des Erzählens. Obwohl dabei im Hintergrund ein wohlbekanntes Muster zu wirken scheint, spüren wir als Leser davon so gut wie nichts. Nur manchmal, in einer Atempause, denkt man an Rousseau und sein Prinzip der natürlichen Erziehung. Aber bevor man darüber ins Grübeln gerät, fällt der Blick schon wieder auf eine Schachtel mit alten Schlüsseln, unter denen die richtigen sein könnten. Vielleicht.(ab 12 Jahre) SIGGI SEUSS
WENDY MASS: Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst. Aus dem Amerikanischen von Barbara Küper. cbj 2009. 350 Seiten, 14,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2010

Von einem, der auszog
Jeremy kriegt eine Kiste von seinem toten Vater. Aber wie geht sie auf? "Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst"

Was ist der Sinn des Lebens? Ein MacGuffin. Das klingt zwar wie Muffin, ist aber nichts zum Essen, auch wenn Jeremy das sicher sehr gefallen würde: Jeremy liebt nämlich Süßigkeiten und sammelt sogar welche, je deformierter, desto besser. Sein ganzer Stolz ist eine M&M-Erdnuss in der Länge seines kleines Fingers, und da Jeremy bald dreizehn wird, ist das schon sehr lang. Ein MacGuffin aber, so hat es sich der Filmregisseur Alfred Hitchcock für seine Thriller ausgedacht, ist ein heißbegehrter Gegenstand, dem alle nachjagen, die Guten wie die Bösen, bis zum bitteren Showdown: zum Beispiel ein Koffer, der Geheimdokumente enthält. Was die besagen, erfährt man meist nie, aber dafür halten sie die Handlung auf Trab.

Und genauso ist es auch im lustigen, traurigen, aufregenden Jugendbuch "Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst" der Amerikanerin Wendy Mass: Kurz vor seinem dreizehnten Geburtstag bekommt der New Yorker Schuljunge Jeremy ein Paket von seinem Vater, der seit langem tot ist. Es enthält eine Holzkassette. Auf dem Deckel steht: "Der Sinn des Lebens - für Jeremy Fink, zu öffnen an seinem 13. Geburtstag." Sieben Schlösser hat die Kiste. Aber die sieben Schlüssel dazu fehlen. Also macht sich Jeremy auf die Suche, gemeinsam mit seiner unerschrockenen Freundin Lizzy, die nebenan wohnt und schon weiß, wie man U-Bahn fahren kann. Jedenfalls sagt sie das.

Jeremys Vater kam ums Leben, als der Sohn acht war, ein Verkehrsunfall. Allerdings hatte ihm eine Wahrsagerin vorher prophezeit, dass er mit vierzig sterben würde. Mister Fink wurde nur neununddreißig, das war schon schrecklich genug für den kleinen Jungen und seine Mutter, die Weissagung macht es dann aber obendrein noch beklemmender. War es Bestimmung? Der Sinn seines Lebens?

Fünf Jahre nach dem Unfall also bekommt Jeremy ein Paket vom Vater. Nur wie öffnet er jetzt diese Kiste? Die Mutter hat keine Zweitschlüssel, auf dem Flohmarkt gibt es keine passenden, weil alle sieben Schlösser unterschiedlich sind, und auch im alten Büro des Vaters, in das Jeremy und Lizzy einbrechen, ist nichts zu finden - dafür werden sie entdeckt, von einem Polizisten gerüffelt und zu Sozialstunden verdonnert. Und das ausgerechnet in den großen Ferien.

Jeremy und Lizzy können es sich aussuchen: Müll aufsammeln im Central Park? Auf keinen Fall! Die andere Aufgabe klingt schon besser: Ein gewisser Mister Oswald löst sein Pfandhaus auf und braucht Hilfe, die Leihgaben an ihre alten Besitzer zu verteilen. Missmutig willigen die beiden ein, und damit fängt die Geschichte erst richtig an. Es wird ein abenteuerlicher, seltsamer Sommer, an dessen Ende, so viel darf man verraten, Jeremy ein Jahr älter und um einige Dutzend Erfahrungen reifer wird, alle sieben Schlüssel findet und in der Holzkiste etwas für sich entdeckt, das - dann hier lieber doch nicht verraten wird.

"Jeremy Fink and the Meaning of Life", so hat Wendy Mass ihr Buch im Original genannt, es spielt in einem New York voller Hintertüren und geheimnisvoller Erwachsener aus einem anderen Jahrhundert, das es vielleicht nie gegeben hat, die aber das Herz eines Kindes ergründen können, weil dort seit allen Jahrhunderten das Gleiche aufgehoben ist: Neugier, und Liebe, Angst und immer ein bisschen mehr Mut, als gut wäre. Es wird ja auch alles gut, Jeremy findet zum Schluss, was er sich ersehnt. Aber was er auf dem Weg dorthin aufsammelt, ist wichtiger als alle Geheimnisse, die ein MacGuffin je hüten könnte.

TOBIAS RÜTHER

Wendy Mass: "Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst". Aus dem Amerikanischen von Barbara Küper. Verlag cbj, München 2009. 352 S., geb., 14,95 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Auf wunderbar raffinierte Weise setze dieses Buch die von Alfred Hitchcock auf den Begriff gebrachte erzählerische Technik des MacGuffin ein, also das Einführen eines Gegenstands, den alle wollen, der als solcher aber für die Geschichte nicht weiter wichtig ist. Hier ist dies eine Kiste, die der dreizehnjährige Jeremy fünf Jahre nach dem Tod seines Vaters ausgehändigt bekommt. Sie hat sieben Schlösser, aber Jeremy hat keinen Schlüssel. Auf dem Weg bis zur Öffnung der Kiste am Ende des Buchs erlebt er nun mit seiner Freundin Lizzy allerlei Abenteuer in New York, wo dies Buch spielt. Unklar ist zwar, so Tobias Rüther in seiner Rezension, nicht der Ort, sehr wohl aber die genaue Zeit (und zwar auch nur das genaue Jahrhundert) der Handlung. Aber gerade diese zeitliche Ungeklärtheit ermögliche es der Autorin, überzeitliche Wahrheiten über die Erfahrung des Heranwachsens zu präsentieren. Das Ergebnis findet der Rezensent nicht weniger als "lustig, traurig und aufregend" zugleich.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Autorin versteht es, Leser jeden Alters auf die Reise nach dem Sinn des Lebens mitzunehmen."