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Der Kompromiß ist unverzichtbares Mittel der Politik und an sich eine schöne und verdienstvolle Sache, zumal wenn es um Krieg und Frieden geht. Allerdings gibt es auch für Kompromisse moralische Grenzen. Werden diese verletzt, wird der Kompromiß selbst kompromittiert; er ist faul, er »stinkt« und kontaminiert den Frieden, den er vielleicht gestiftet hat. Das jedenfalls behauptet der renommierte israelische Philosoph Avishai Margalit in seinem neuen Buch. Aber welche Grenzen sind das? An welchem Punkt wird aus einem Kompromißfrieden ein ungerechter Friede? Was ist überhaupt ein gerechter…mehr

Produktbeschreibung
Der Kompromiß ist unverzichtbares Mittel der Politik und an sich eine schöne und verdienstvolle Sache, zumal wenn es um Krieg und Frieden geht. Allerdings gibt es auch für Kompromisse moralische Grenzen. Werden diese verletzt, wird der Kompromiß selbst kompromittiert; er ist faul, er »stinkt« und kontaminiert den Frieden, den er vielleicht gestiftet hat. Das jedenfalls behauptet der renommierte israelische Philosoph Avishai Margalit in seinem neuen Buch. Aber welche Grenzen sind das? An welchem Punkt wird aus einem Kompromißfrieden ein ungerechter Friede? Was ist überhaupt ein gerechter Friede? Anders als der Begriff des gerechten Krieges hat die Frage nach dem gerechten Frieden bislang kaum Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und auch dem Kompromiß als Kategorie politischen Denkens und Handelns wurde bislang wenig theoretische Beachtung geschenkt. Anhand zahlreicher historischer Beispiele - allen voran das Münchener Abkommen, die Konferenz von Jalta und die israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen - durchmißt Margalit das begriffliche Feld des politischen Kompromisses in all seinen Facetten und erschüttert bisweilen die Gewißheit, daß Frieden per se die richtige Lösung ist, gleichgültig, um welchen Preis er erkauft wurde. In souveräner Kombination aus anspruchsvoller philosophischer Analyse, historischer Betrachtung und politischer Urteilskraft erhellt er die Logik des Kompromisses und fördert dabei überraschende Einsichten zutage: über Krieg und Frieden, Gerechtigkeit und Fanatismus, über das Böse. Ein elegantes und wichtiges Buch.
Autorenporträt
Margalit, AvishaiAvishai Margalit ist emeritierter Professor für Philosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und George F. Kennan Professor am Institute for Advanced Study in Princeton. Er lehrte unter anderem in Oxford, Harvard sowie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet. Margalit ist Mitbegründer der israelischen Friedensbewegung Peace Now. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde (zus. mit Ian Buruma) und Politik der Würde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Wir haben es hier also mit einer Theorie des Kompromisses zu tun, die trotz komplizierter Erwägungen des rezensierenden Politologen Thomas Meyer darauf hinauszulaufen scheint, dass man mit dem "radikal Bösen" eben keine Mittelwege suchen soll. Das Beispiel hierfür ist bei Margalit das "Münchner Abkommen". Aber überall dort, wo das Böse nicht radikal ist - also womöglich auch im Nahost-Konflikt - soll man den Kompromiss mit nie ermüdender Geduld und über Generationen hinweg suchen. Meyer wünschte sich, das Buch hätte schon vor dem 11. September 2001 vorgelegen. Mit wem genau dann ein Kompromiss hätte gesucht werden können, sagt er aber nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Was Avishai Margalits Studie schließlich unbedingt lesenswert macht, ist der Versuch, die Möglichkeiten von Kompromissen selbst in heikelsten politischen Situationen nachzuweisen.« Thomas Meyer DIE ZEIT 20110420