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Auf einer Reise lernt A. F. Th. van der Heijden in den neunziger Jahren das Wort "Engelsdreck" kennen, das die Ausdünstungen von Cognacfässern bezeichnet. "Es ist die einzige Art, wie Engel sichtbar werden. In Form eines Negativs. Als Schmutzablagerung." A. F. Th. ist alles andere als ein Engel, das beweisen diese Niederschriften aus dem alltäglichen Alltag sowie seine hier nachzulesenden Briefe, Essays, Aphorismen, fingierten Interviews und Buchpläne. In den über vier Jahrzehnte hinweg notierten Erfahrungen eines immer und überall die Extreme suchenden Lebens, den hochfliegenden Plänen, den…mehr

Produktbeschreibung
Auf einer Reise lernt A. F. Th. van der Heijden in den neunziger Jahren das Wort "Engelsdreck" kennen, das die Ausdünstungen von Cognacfässern bezeichnet. "Es ist die einzige Art, wie Engel sichtbar werden. In Form eines Negativs. Als Schmutzablagerung." A. F. Th. ist alles andere als ein Engel, das beweisen diese Niederschriften aus dem alltäglichen Alltag sowie seine hier nachzulesenden Briefe, Essays, Aphorismen, fingierten Interviews und Buchpläne. In den über vier Jahrzehnte hinweg notierten Erfahrungen eines immer und überall die Extreme suchenden Lebens, den hochfliegenden Plänen, den Erfolgen, Zweifeln und Triumphen, seinen euphorischen Phasen, etwa nach der Geburt seines Sohnes, aber auch bei ausgedehntesten Kneipentouren, zeigt sich A. F. Th. unverstellt und ungeschönt: Sichtbar wird ein lebens- und wirklichkeitshungriger Zeitgenosse und ein detailbesessener Epiker, der nichts und niemanden schont: weder sich noch seine Zeitgenossen, noch die Leser.
Dieses Buch ist in seiner Aufrichtigkeit und Rücksichtslosigkeit gegen die eigene Person eine "Selberlebensbeschreibung" mit den Mitteln des Romanciers. Darin erfahren alle, die bisher nicht danach fragen konnten, wie das Leben dieses A. F. Th. ausfällt, und können jene, die sich diesem Werk nicht auszusetzen wagten, die Welt des Autors in Ausschnitten in Augenschein nehmen.
Autorenporträt
Adrianus Franciscus Theodorus van der Heijden wurde am 15. Oktober 1951 in Geldrop (Niederlande) als Sohn eines bei der Firma Philips beschäftigten Lackierers geboren. Er besuchte das Sint-Joris-Gymnasium in Eindhoven, wo er 1969 sein Abitur ablegte.
Nach einjährigem Herumjobben begann er ein Psychologiestudium an der Katholischen Universität Nijmegen, wechselte allerdings schnell zur Philosophie. Im Anschluß an die Zwischenprüfung zog van der Heijden nach Amsterdam, um dort Ästhetik zu studieren, beendete sein Studium allerdings nicht; er hatte sich entschlossen, Schriftsteller zu werden.
Bis 1990 verbrachte van der Heijden jeweils eine Hälfte des Jahres in Italien, häufig auf der Isola Maggiore, einer kleinen Insel im Trasimenischen See; die andere Hälfte wohnte er in einem besetzten Haus im Amsterdamer Stadtviertel De Pijp. Um ungestört schreiben zu können, mietete er sich zeitweise in eine Zelle des ehemaligen Amsterdamer Untersuchungsgefängnisses am Amstelveenseweg ein.

2013 wurde er mit dem P.C. Hooft-prijs ausgezeichnet.

Helga van Beuningen ist die Übersetzerin und wurde ausgezeichnet mit u.a. dem "Martinus-Nijhoff-Preis", dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und dem "Else-Otten-Preis".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Bei allem Respekt für den Autor und seinen notorische Hedonismus zeigt sich Rezensentin Dorothea Dieckmann nach Lektüre dieser Tagebücher eher genervt. Denn das auf 550 Seiten ausgebreitete "Durcheinander von Wahrnehmung und Gedankenwelt" hat zwar immer wieder opulente, lebenssatte Passagen zu bieten. Insgesamt findet sie allerdings van der Heijdens Hang, "auch noch die schalsten Rückstände seiner verstreichenden Lebenszeit als Devotionalie zu behandeln", ziemlich anstrengend. Besonders schwer erträglich erscheint ihr in diesem Zusammenhang die "minutiöse Aufzeichnung täglicher Belanglosigkeiten" rund um die Geburt des Sohnes. Angesichts wiederholter Schilderung schnöder Details rund um Stuhlgang, Nahrungsaufnahme und Alkoholkonsum, kann sie dem "egozentrischen Erbsenzähler a la Thomas Mann" nicht mal mehr den "Charme serieller Kunst" abgewinnen. Enttäuscht schlägt sie das Buch zu und wendet sich lieber der "phänomenalen Romankunst" dieses Autors zu.

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