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"Mehr Menschen als das Schwert tötet der Fraß", meinte der griechische Arzt Galenus vor 2000 Jahren. Und er hat bis heute recht: Zu fettes Essen und Bewegungsarmut sind die größten Gesundheitsgefährdungen unserer Gesellschaft. Das Ideal unserer Zeit aber ist es, schlank zu sein. Der Boom von Diäten, Fitnessgurus und Ernährungsratgebern legt davon Zeugnis ab. Die schlanke Linie entscheidet mit über gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg, und der Kult um die Figur prägt unser Bewusstsein - bis hin zu Ernährungsstörungen. Sabine Merta geht diesen Widersprüchen nach und findet den…mehr

Produktbeschreibung
"Mehr Menschen als das Schwert tötet der Fraß", meinte der griechische Arzt Galenus vor 2000 Jahren. Und er hat bis heute recht: Zu fettes Essen und Bewegungsarmut sind die größten Gesundheitsgefährdungen unserer Gesellschaft. Das Ideal unserer Zeit aber ist es, schlank zu sein. Der Boom von Diäten, Fitnessgurus und Ernährungsratgebern legt davon Zeugnis ab. Die schlanke Linie entscheidet mit über gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg, und der Kult um die Figur prägt unser Bewusstsein - bis hin zu Ernährungsstörungen. Sabine Merta geht diesen Widersprüchen nach und findet den Ursprung der modernen Körperästhetik in der Lebensreformbewegung um 1900, die Schlanksein zum Sinnbild eines Lebensstils überhöhte: Weit mehr als nur um den Gedanken an die Gesundheit ging es bei der neuen Beschäftigung mit dem Körper um die Umgestaltung ganzer Lebensbereiche - von der Kleidung und Erziehung bis hin zur Sexualmoral."... gelehrt, aber zugleich auch charmant geschrieben ist Sabine Mertas Studie, die uns tief in die Geschichte des Schlankkörperkultes ... einführt." Süddeutsche Zeitung"Das akribisch recherchierte Werk bietet eine Fülle interessanter Informationen und teilweise überraschender Erkenntnisse..." Lesart"... Sabine Merta betreibt Ursachenforschung rund um unser Schlankheitsideal - und findet Amüsantes und Skurriles, womit seit der Antike ein perfektes Bild geformt wurde." MYSELF"Ein aufschlussreiches Buch ..." Tages-Anzeiger"Diese Studie führt uns tief in die Geschichte des Schlankheitskörperkults - lesenswert für die, die betroffen sind, in der Familie, im Freundeskreis [...] ein Geschenk an sich selbst oder für die vorgenannten Betroffenen." Natur-Heilkunde Journal
Autorenporträt
Sabine Merta studierte Biologie, Geschichte, Niederländisch und Archäologie. Ihre Promotion legte sie in einem Projekt in Münster zur Untersuchung der Massenkonsumgesellschaft ab.
In ihren Publikationen setzt sie sich vorwiegend mit Diätkost und Körperkultur auseinander.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.09.2008

Weg mit dem Körperfett!

Sind Sachbuch-Leser die Dummen? Sind sie Leser zweiter Klasse, denen man olle Kamellen als neue Bücher andrehen darf? Olle Kamellen soll hier heißen: unkorrigierte, mit veralteten Literaturverzeichnissen ausgestattete, gekürzte Kopien bereits erschienener Bücher, die man lediglich in neuem Kleid und mit anderem Titel noch einmal auf den Markt wirft. Gegebenenfalls ohne auf die Erstausgabe hinzuweisen.

Nach eigenen Angaben zählt der Franz Steiner Verlag "zu den profiliertesten geisteswissenschaftlichen Fachverlagen". Umso mehr wundert man sich, wie leichtfertig man dort mit "Sachbuchausgaben" (!) wissenschaftlicher Werke umgeht. Auf der Homepage des Verlags werden zwei Bücher der Autorin Sabine Merta angeboten, die von der Schlankheit handeln. Ein seltsamer Zufall, der philologische Instinkte weckt. Die Umschläge könnten unterschiedlicher nicht sein. Das eine Buch kommt im typischen Stil einer wissenschaftlichen Veröffentlichung daher. Es handelt sich um Mertas Dissertation aus dem Jahre 2003, die den umständlich-detaillistischen Titel trägt: "Wege und Irrwege zum modernen Schlankheitskult. Diätkost und Körperkultur als Suche nach neuen Lebensstilformen 1880-1930". Die Farbgebung ist in schlichtem Beige-Orange gehalten. Neben dem verschlungenen Titel die Abbildung eines Schlankheitsratgebers: Eine dicke Frau schaut gierig in eine Tasse - vermutlich mit Kakao und Sahne gefüllt -, darunter in Fraktur der Slogan "Weg mit dem Körperfett!".

Ganz anders das zweite, vorgeblich neue Buch von Sabine Merta. In großen Lettern heißt es dort prägnant und schnittig auf dem Umschlag: "Schlank! Ein Körperkult der Moderne" (Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008. 421 S., geb., Abb., 29,50 [Euro]). In eleganten Blautönen ist das Bildnis einer äußerst schlanken und anmutigen Dame zu sehen, die sich im eng anliegenden Fähnchen auf einer Chaiselongue räkelt. Mit dem Einworttitel "Schlank!" und dem Stichwort "Moderne" sind erkennbar die Signale fürs Massenpublikum gesetzt. Bei einem Blick in das Innere der beiden Schriften traut man jedoch seinen Augen kaum. Es handelt sich um dasselbe Buch. Doppeldruck oder Plagiat? Vermutlich keines von beidem. Die Autorin wird um die Neuveröffentlichung ihrer Dissertation wissen.

Prinzipiell hat es nichts Anrüchiges, eine gute wissenschaftliche Arbeit mit entsprechender Werbung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das machen andere Verlage auch. Sie tun es allerdings mit einem Verweis auf den ursprünglichen wissenschaftlichen Zusammenhang. Zudem hat eine solide Programmpolitik schon bei der Vorbereitung ihrer Titel vor Augen, welcher von ihnen sich eignet, aus der wissenschaftlichen Ecke herausgeholt und gleich von Anfang an einem breiten Markt vorgesetzt zu werden. Das ist ein übliches Verfahren, um Zielgruppen zu erweitern und Käuferschichten zu erschließen. Beim Franz Steiner Verlag stehen jetzt aber einfach beide Bücher nebeneinander, ohne Hinweis auf den weitgehend identischen Inhalt.

Angesprochen auf das merkwürdige Verfahren, kündigt der Verlag zwar an, demnächst im Werbematerial auf die "Erstfassung" hinweisen zu wollen, reagiert in der Sache aber mit Unverständnis: Der Text sei einer "grundlegenden Neubearbeitung" unterzogen worden. Es handele sich um die "Sachbuchausgabe" der ursprünglichen Dissertation. Fokus sei diesmal "nicht die ,scientific community', sondern die breitere Öffentlichkeit". Man wolle mit der neuen Gestalt neue "Käuferschichten" erreichen. Von einer grundlegenden Neubearbeitung kann indessen kaum die Rede sein. Der Text des neuen Buches ist bestenfalls eine abgespeckte Version des Vorgängers. Hier schlägt sich der Inhalt in der Form nieder: Die sogenannte "Sachbuchausgabe" ist deutlich schlanker. Die grundlegende Neubearbeitung besteht in der Auslassung von Kapiteln, der Kürzung einiger Passagen und einer Neuformulierung der Übergänge. Auch die Fußnoten haben Federn gelassen. Sie müssen im neuen Buch ohne Kommentare auskommen.

Gespart hat der Verlag zudem beim Bildmaterial, nur wenige der amüsanten Abbildungen von sonnen- und lichtbadenden Gesundheitsaposteln und Muskelprotzen haben es in die "Sachbuchausgabe" geschafft. Aus Alt mach Neu heißt im vorliegenden Fall: Dem Leser wird die light-Version einer wissenschaftlichen Arbeit kredenzt, inklusive aller Textverderbnisse, die sich mit der Zeit einstellen, wenn bei der Bearbeitung der neueste Stand der Forschung nicht berücksichtigt wird.

Sabine Mertas Dissertation geht eine kleine Vorrede ihres Doktorvaters Hans-Jürgen Teuteberg voran. Der lobt bei aller Dickleibigkeit der Ausführungen - die Dissertation sei recht voluminös geraten - vor allem die akribische und detailreiche Ausarbeitung. In ihr liegt in der Tat der Wert der Arbeit. Der Verlag zieht es unredlicherweise vor, Geschichte im Handtaschenformat anzubieten, veraltet und fehlerhaft. So kommt es, dass das breite Publikum mit der ursprünglichen Version besser beraten ist.

GESINE HINDEMITH

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.10.2008

Gesundheit endet, wo der Sport beginnt
Beweglichkeit muss keine Religion sein, Dicksein kann sinnliche Freude verheißen: Midas Dekkers und Sabine Merta analysieren und attackieren den verbotslüsternen Gesundheitswahn, den normierenden Körperkult unserer Tage Von Wolfgang U. Eckart
Reiten ohne Sattel, ohne Zügel oder Steigbügel, Fechten, Schießen, Boxen, Schwimmen, begeistert bei Fuchsjagden bis ins hohe Alter und vielleicht auch verantwortlich für das geflügelte Wort „Keine Stunde, die man mit Sport verbringt, ist verloren!” – wer könnte hier wohl gemeint sein? Richtig, kein Geringerer als Sir Winston Churchill, den wir allerdings mit seiner sarkastischen Äußerung „No sports!” auch ganz anders kennen, nämlich als Zigarren rauchenden, Whisky und Champagner trinkenden Sportverächter. Mögen sich doch die Churchill-Biographen um die Belege für solch widersprüchliche Zitate streiten. Es stellt sich die Frage, ob hier wirklich Widersprüchliches zutage tritt oder nur die Ambivalenz vieler Zeitgenossen, die eigentlich ganz unsportlich gesund sein möchten und doch schon im zarten Alter von leptosom-asketischen Lateinlehrern und muskelstrammen Sprintheroen in den Gesundheits- und Sportgleichschritt gezwungen wurden.
„Mens sana in corpore sano”– „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper”: Juvenal, der Spottdichter des ersten und zweiten Jahrhunderts, würde im Grabe rotieren, könnte er hören, wie seine bissige Satire auf die frommen römischen Mitbürger, die ihre Götter um jeden erdenklichen Unsinn anflehten, in der Nachwelt verdreht und verfälscht worden ist. „Aber damit du was hast, worum du betest, weshalb du vor dem Schreine die Kutteln und göttlichen Weißwürste opferst, sollst um gesunden Geist in gesundem Körper du beten”, ruft Juvenal seinen Mitbürgern tatsächlich zu (Satiren 10, 356). Missbraucht haben Juvenal und sein Zitat chauvinistische Lehrer des Kaiserreichs, Erzieher vor Verdun, ebenso wie die Sportlehrer und Wehrertüchtiger der NS-Diktatur so lange, bis die Sportlichkeit wie die Kultur insgesamt in den Schützengräben Lothringens und Flanderns und im Kessel von Stalingrad ihr blutiges Ende fand.
Und heute? Heute sind es die Lifestyle-Fanatiker, Trimm-Dich- und Sportverbandsfunktionäre, die Mental-Gurus und Jogging-Fixierten, die Bodybuilding-Studio-Inhaber (vulgo „Muckibuden”-Besitzer), die Sportgeräteindustriellen und globalen Turnschuhfabrikanten, die uns weismachen wollen, dass körperliches Training auch unsere intellektuellen Fähigkeiten steigere. Sollten wir im Umkehrschluss glauben, dass kranke, schwache oder anders in ihrer Körperlichkeit gegenüber dem Durchschnittsbürger eingeschränkte Menschen allesamt dumm seien, und konsequenterweise Stephen Hawking gleich in einer Turnhalle internieren?
Alles Schwachsinn, sagt der niederländische Biologe und Bestsellerautor Midas Dekkers und schlachtet in seinem neuen Buch „Der Gesundheitswahn” wortgewaltig die Heiligen Kühe der Sportfreaks und Fitnessgurus. Sport hat schon viele krank, aber noch niemanden wirklich gesund gemacht. Für überspitzt mag man nun vielleicht auch Dekkers Umkehrschluss halten: Gesundheit endet, wo der Sport beginnt. Aber Recht hat er doch, wenn er konstatiert, dass es der Mensch nach den antiken Olympischen Spielen unvorstellbare anderthalb Jahrtausende fast ganz ohne Sport ausgehalten hat. Er war vollkommen unnötig, bis eine idealistische Bewegung im 19. Jahrhundert auf den Gedanken kam, dass über den Körper auch der Geist geformt werden könne.
So entstand ein Kult des Körpers, der auch totalitären Regimen gefiel und bis heute fortwirkt. Für Midas Dekkers ist der Geist nur der Chauffeur eines Vehikels, dessen Gebrauchsanweisung er nicht einmal kennt; sonst, so der Autor sarkastisch, hätte dieser Geist niemals den Sport erfunden. Denn wer kann durch Sport sein Leben wirklich verbessern oder gar verlängern? Im Gegenteil: Die Chancen auf Sehnenrisse, Muskelzerrungen, Knochenbrüche und schwere Hautabschürfungen, ja auf den frühen Unfall- oder Herztod steigen, ganz abgesehen von der Geldschneiderei, die mit dem Sport verbunden ist; denn von dem wahnhaften Glauben vieler Menschen an einen „gesunden” Körper profitiert eine ganze Industrie, die Hand in Hand mit Regierungen und Versicherungen arbeitet.
Wer nicht auf jede erdenkliche Weise, gleichgültig wie absurd, nach körperlicher Fitness und Gesundheit oder zumindest nach dem Schein von beidem strebt, darf öffentlich belächelt, angeprangert und verachtet oder gar mit Strafe bedroht werden. Diäten, Rauchverbote, Schönheitsoperationen, Massensport: Ein körperdisziplinierender staatlich-industrieller Komplex bedrängt uns mit ungezügelter Biopolitik. Doppelt unsportlich, wer sich hier auch nur wehrt, fremd der großen Gemeinschaft der schrillbunt und hauteng gekleideten Straßenradler, der stockstakenden Walkingmenschen und radikalen Nichtrauchfanatiker. Midas Dekkers geht dem Sportwahn auf den Grund, in feinster Polemik, aber auch mit guten Sachargumenten auf mehr als 400 Seiten; gewonnene Lesezeit, die man nicht in den Hamsterrädern schweißduftender Gymnastikpaläste verbringen muss.
Als hätten sich die Verleger abgesprochen, legt der Franz Steiner Verlag Sabine Mertas Dissertation „Wege und Irrwege zum modernen Schlankheitskult. Diätkost und Körperkultur als Suche nach neuen Lebensstilformen 1880-1930” noch einmal in ansprechendem Outfit und mit griffigerem Titel „Schlank! Ein Körperkult der Moderne” auf. Darüber könnte man sich als Rezensent ärgern; man könnte die Neuauflage aber auch zurecht als Gewinn empfinden, denn unscheinbare Dissertationsreihen sind oft Massengräber der Gelehrsamkeit. Und gelehrt, aber zugleich auch charmant geschrieben, ist Sabine Mertas Studie, die uns tief in die Geschichte des Schlankkörperkultes und in die historischen wie die rezenten Kampfstrategien gegen Fettleibigkeit einführt.
„Mehr Menschen als das Schwert tötet der Fraß”, meinte der römische Arzt Galenus vor 2000 Jahren. Und sein Ruf hallt ungebrochen noch heute aus den Frauenzeitschriften, Apothekerblättchen, Lukullus-Heftchen unserer Metzgerläden und den bunten Bäckerblumen. Manch extremschlankes Topmodel startete dort als Covergirl seine Karriere. Ernährung, Wellness, Prominentenklatsch und Schlankheit sind die Themen unserer Zeit. Es scheint, als ob zu fettes Essen und Bewegungsarmut die größten Gesundheitsgefährdungen unserer Gesellschaft seien. Dicksein provoziert den Argwohn unserer Gesellschaft, und wer nicht regelmäßig seine Halbfettmargarine in den Einkaufwagen legt, der macht sich verdächtig.
Schlankheit ist moderner Mythos. Sie entscheidet über gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Erfolg, ihr Kult prägt unser Bewusstsein, ihr Wahn treibt uns zugleich in die Ess-Störungen, in die Wartezimmer der Psychotherapeuten, in die Krankenzimmer der Magersuchtkliniken. Sabine Merta geht diesen Widersprüchen nach und findet den Ursprung der modernen Körperästhetik in der Lebensreformbewegung um 1900, die Schlanksein zum Sinnbild eines Lebensstils überhöhte: Weit mehr als nur um den Gedanken an die Gesundheit ging es bei der normierenden Beschäftigung mit dem Körper um die Umgestaltung ganzer Lebensbereiche – von der Kleidung und der Erziehung bis hin zur Sexualmoral. Wer Mertas Buch gelesen hat, weiß mehr über den Krankheitsfaktor Schlankheitskult, und er beginnt vielleicht zu träumen: vom unsportlichen Lebensgenuss, vielleicht sogar vom Dicksein! Dicke sind lustig, Dicksein ist schön. Und Dicke sind Botschafter aus dem Reich der Freude, der Sinnlichkeit, der Körpertoleranz, der gelebten und genossenen Unsportlichkeit. Gesundheit ist wichtig, aber sie ist nicht alles. Beweglichkeit ist Genuss, aber sie ist keine Religion. Sportfanatischer Gesundheitswahn und rippenknochiger Körperkult aber sind Gifte der Seele und Gefährdungen des Leibes.
Midas Dekkers
Der Gesundheitswahn
Vom Glück des Unsportlichseins. Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm. Karl Blessing Verlag, München 2008, 416 Seiten, 19,95 Euro.
Sabine Merta
Schlank!
Ein Körperkult der Moderne.
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008. 421 Seiten, 29,50 Euro.
Mit jeder Fitnessstunde steigen die Chancen auf Unfalltod
Models mit der berüchtigten Kleidergröße Size Zero sind die Folgen der modernen Idee der Körperdisziplinierung, wonach Essen und Bewegungsarmut die größten Gefährdungen unserer Gesundheit sein sollen. Das nebenstehende Bild entstand bei der Modenschau des Labels Basso & Brooke auf der Londoner Fashion Week im Frühjahr 2007. Foto: Bruno Vincent/ Getty Images
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wolfgang U. Eckart begrüßt Sabine Mertas Buch über den Schlankheitskult der Moderne. Dass das Buch die Neuauflage von Mertas Dissertation unter einem neuen Titel und einer ansprechenden Aufmachung ist, stört ihn nicht, im Gegenteil, er empfindet es als Gewinn, schließlich seien "unscheinbare Dissertationsreihen" oft die "Massengräber der Gelehrsamkeit". Er findet in der Studie eine profunde historische Darstellung der Wurzeln der herrschenden Körperästhetik und des Mythos der Schlankheit in der Lebensreformbewegung um 1900, die Schlanksein zum Lebensstil überhöhte. Dabei schätzt er das Buch als ebenso "gelehrt" wie "charmant".

© Perlentaucher Medien GmbH
"... gelehrt, aber zugleich auch charmant geschrieben ist Sabine Mertas Studie, die uns tief in die Geschichte des Schlankkörperkultes ... einführt." Süddeutsche Zeitung, 14.10.2008