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Brennende Scheiterhaufen, Ketzerverfolgungen und verbotene Bücher – das gehört im landläufigen Bewusstsein zur Inquisition. Doch wie sieht es mit der historischen Wirklichkeit aus? In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten, groß angelegten Forschungsprojekt wird eine Aufarbeitung der Geschichte der Buchzensur von Römischer Inquisition und Indexkongregation (1542 bis 1966) angegangen. Durch fundierte Archivstudien sowie durch akribische Detailarbeit gelingt es erstmals, die konkrete Arbeit beider Kongregationen zu dokumentieren. 2005 wurden die Bände für den Zeitraum 1814…mehr

Produktbeschreibung
Brennende Scheiterhaufen, Ketzerverfolgungen und verbotene Bücher – das gehört im landläufigen Bewusstsein zur Inquisition. Doch wie sieht es mit der historischen Wirklichkeit aus? In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten, groß angelegten Forschungsprojekt wird eine Aufarbeitung der Geschichte der Buchzensur von Römischer Inquisition und Indexkongregation (1542 bis 1966) angegangen. Durch fundierte Archivstudien sowie durch akribische Detailarbeit gelingt es erstmals, die konkrete Arbeit beider Kongregationen zu dokumentieren. 2005 wurden die Bände für den Zeitraum 1814 bis 1917 präsentiert. Nun liegen für die Zeit von 1701 bis 1813 sechs weitere Bände vor. Alle in Rom verhandelten Bücher, egal aus welchem Wissens- und Wissenschaftsbereich, alle Gutachter und alle Urteile zur Buchzensur werden in einem interdisziplinär nutzbaren und international ausgerichteten Grundlagenwerk zugänglich gemacht. So sehr es im Interesse der Kongregationen lag, ihre Verbotsurteile zu verbreiten, so sehr waren sie darauf bedacht, sich nicht in die Karten schauen zu lassen: Wer hinter den Verboten stand, wie diese zustande kamen und vor allem, welche Bücher zwar verhandelt, aber nicht verboten wurden, war lange Zeit gut gehütetes Geheimnis. Die vorliegenden Repertorien lüften den Schleier: Für sämtliche Sitzungen der Indexkongregation wurden die teilnehmenden Kardinäle und Gutachter identifiziert, Tagesordnungen und Verbotsplakate sowie die entsprechenden Gutachten und ihre Verfasser ermittelt und die verhandelten Bücher heutigen Standards entsprechend bibliographisch nachgewiesen. In einer detaillierten Aufarbeitung der Aktenserien der Inquisition werden alle Gutachten zur Buchzensur beschrieben und darüber hinaus beiliegende Bücher, Artikel, Manuskripte und Aufsätze aufgenommen. Die Repertorien sind nicht nur ein komfortables Findmittel für die Forschung im Archiv der Glaubenskongregation, sondern vermitteln auch einen Gesamteindruck der Zensurtätigkeit durch Inquisition und Indexkongregation.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der Historiker Wolfgang Reinhard begrüßt die von Hubert Wolf herausgegeben Bände zu den Akten der Römischen Bücherzensur und freut sich, dass ein derartiges "Großprojekt" sich nicht über Jahrzehnte erstreckt, wie sonst üblich, sondern in relativ kurzer Folge erscheinen kann. Dem  katholischen Kirchenhistoriker aus Münster war es schon vor der allgemeinen Öffnung des Inquisitionsarchivs 1998 möglich, sich einen Überblick über die Akten zu verschaffen und konnte so sein durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte Mammutunternehmen zügig auf den Weg bringen, erklärt der Rezensent. Bereits zwischen 2005 und 2007 erschienen sieben Bände zur römischen Zensur von 1814 bis 1917, nun liegen auch bis auf den Registerband die Bände für 1701 bis 1813 vor, so Reinhard sehr zufrieden. Er attestiert der Arbeitsgruppe um Wolf Kompetenz und enormen Fleiß und schätzt die Bände als wichtige Grundlage für weitere Forschungen ein. Da den Autoren der Werke, die unter die römische Zensur fielen, kein Einblick in die Akten gewährt wurde, sondern lediglich das Urteil mitgeteilt wurde, wird mit der vorliegenden Publikation so manches Geheimnis der Geschichte gelüftet, wie der Rezensent verspricht.

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