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Ausdrucksvoll war er, jung, schlank und hochgewachsen: Gösta Berling sah aus wie ein Pfarrer aus dem Bilderbuch. Leider aber waren seine Gemeindemitglieder eher daran gewöhnt, ihn aus dem Wirtshaus kommen zu sehen, als ihn auf der Kanzel predigen zu hören. Natürlich musste man ihn über kurz oder lang seines Amtes entheben, und nur der Majorin Samzelius war es zu verdanken, daß er die Nacht im Schnee, in den er sich zum Sterben gelegt hatte, überlebte. Sie brachte den reuigen Berling im Kavaliersflügel ihres Gutes unter, zusammen mit einem bunten Haufen, dessen lustvolle Ausschweifungen im…mehr

Produktbeschreibung
Ausdrucksvoll war er, jung, schlank und hochgewachsen: Gösta Berling sah aus wie ein Pfarrer aus dem Bilderbuch. Leider aber waren seine Gemeindemitglieder eher daran gewöhnt, ihn aus dem Wirtshaus kommen zu sehen, als ihn auf der Kanzel predigen zu hören. Natürlich musste man ihn über kurz oder lang seines Amtes entheben, und nur der Majorin Samzelius war es zu verdanken, daß er die Nacht im Schnee, in den er sich zum Sterben gelegt hatte, überlebte. Sie brachte den reuigen Berling im Kavaliersflügel ihres Gutes unter, zusammen mit einem bunten Haufen, dessen lustvolle Ausschweifungen im ganzen Värmland bekannt wurden und bald ein böses Ende nehmen sollten. In enger Tradition zur nordischen Sagenliteratur begeistert "Die Geschichte von Gösta Berling" bis heute durch ihren faszinierenden Helden und ihre kraftvolle Sprache.
Autorenporträt
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf (1858-1940) wurde in der schwedischen Provinz Värmland geboren. Nach ihrem Studium in Stockholm trat sie ihre erste Stelle als Lehrerin in der Hafenstadt Landskrona im Süden des Landes an. Zu dieser Zeit verfasste sie ihren ersten Roman, "Gösta Berling". Als 1895 die zweite Auflage des Buchs erschien, konnte sie die Lehrtätigkeit aufgeben und sich ganz dem Schreiben widmen.
Dank eines Reisestipendiums des Königs und der Schwedischen Akademie lernte sie Europa kennen und reiste bis nach Ägypten und Israel.
Zu den wichtigsten Auszeichnungen ihres Lebens gehören die Aufnahme als erstes weibliches Mitglied in die Schwedische Akademie im Jahr 1914 und der Literatur-Nobelpreis, den sie 1909 als erste Frau erhielt.
Das Preisgeld ermöglichte es Lagerlöf, den Gutshof Mårbacka zurückzukaufen ihre Eltern hatten das Anwesen wegen hoher Verschuldung aufgeben müssen. Nach dem Umzug auf das Landgut widmete sie sich neben dem Schreiben vor allem der Landwirtschaft und ihrer kleinen Fabrik, in der sie Hafermehl produzierte
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.10.2007

Furchtbar schön

Freunde in der Not sind kein Wert an sich: Der versoffene Pfarrer Gösta Berling jedenfalls, dessen Gemeinde ihm den Bischof auf den Hals gehetzt hat und der in seiner Not dann die Predigt seines Lebens hält, hätte wohl einiges darum gegeben, wenn sich sein Saufkumpan Kristian Bergh nicht eingeschaltet und den Bischof so ernsthaft bedroht hätte, dass der dann den frisch rehabilitierten Pfarrer endgültig absetzte. Gösta Berling aber schließt sich flatterhaften Kavalieren an, die in der schwedischen Provinz Värmland in den 1820er Jahren ihr Wesen treiben, erlebt Liebesabenteuer und Spukgeschichten, und all das findet seinen köstlichen Niederschlag in Selma Lagerlöfs geradezu furchteinflößend großem Roman "Gösta Berling", erschienen 1891 - nie wieder ist ihr etwas Ähnliches gelungen. Auf Deutsch hatten wir ihn in einer redlichen, aber allzu lyrischen, gelegentlich sogar leicht parfümierten Fassung. Paul Berfs Neuübersetzung schafft jetzt Abhilfe. (Selma Lagerlöf: "Die Geschichte von Gösta Berling". Aus dem Schwedischen übersetzt von Paul Berf. Piper Verlag, München 2007. 464 S., geb., 22,90 [Euro].) spre

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Aldo Keel begrüßt Paul Berfs neue Übersetzung von Selma Lagerlöfs "Geschichte von Gösta Berling", die das Werk "neu erstrahlen" lässt. Verdient hat sie der Roman seines Erachtens, denn die nostalgische Rückschau auf die Bauern- und Herrenhofkultur schöpfe aus dem Vollen. Im Mittelpunkt des Werks sieht er die Majorin von Värmland, die dank eines Pakts mit dem Teufel zu unermesslichem Reichtum gekommen ist, diesem dafür aber jedes Jahr eine Seele überlassen muss, die sie aus dem Kreis ihrer Kavaliere rekrutiert. In diesen Kreis nimmt sie eines Tages auch den der Trunksucht verfallenen und daher seines Amts enthobenen, jungen und schönen Ex-Pfarrer Gösta auf. Besonders angetan hat es Keel die sinnliche Sprache der Autorin. Bewunderung äußert er zudem über den Reichtum des Romans an alten Dorfgeschichten, Sagen und Familienerinnerungen, die sich in der Landschaft Värmland mit dem Herrensitz Ekeby abspielen.

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