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Kaum ein Kapitel der deutschen Geschichte war im geteilten Deutschland so umstritten wie die Weimarer Republik. Die alte Bundesrepublik Deutschland verstand sich als konstruktive Antwort auf die offenkundigen Mängel der ersten deutschen Demokratie, die zu deren Untergang erheblich beigetragen hatten. Die Bonner Lehren aus Weimar waren "antitotalitär", die der DDR "antifaschistisch". Die SED benutzte die erste Republik und ihr Scheitern als Argument, um die "Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei" historisch zu begründen. Der deutsch-deutsche Streit über Weimar…mehr

Produktbeschreibung
Kaum ein Kapitel der deutschen Geschichte war im geteilten Deutschland so umstritten wie die Weimarer Republik. Die alte Bundesrepublik Deutschland verstand sich als konstruktive Antwort auf die offenkundigen Mängel der ersten deutschen Demokratie, die zu deren Untergang erheblich beigetragen hatten. Die Bonner Lehren aus Weimar waren "antitotalitär", die der DDR "antifaschistisch". Die SED benutzte die erste Republik und ihr Scheitern als Argument, um die "Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei" historisch zu begründen. Der deutsch-deutsche Streit über Weimar wirkt bis heute nach. In diesem Band gehen Historiker aus den alten und neuen Ländern dem Wandel des Bildes von der ersten deutschen Republik in West und Ost nach. Aus dem Inhalt Geleitwort von Henning Scherf Vorwort von Heinrich August Winkler Erster Teil "Klassenkompromiß" oder "verratenen Revolution"? Die Grundlagen der ersten deutschen Republik im Widerstreit der Meinungen Klaus Schönhoven, Die Entstehung der Weimarer Republik aus dem Krieg: Vorbelastung und Neuanfang Heinrich August Winkler, Ein umstrittener Wendepunkt: Die Revolution von 1918/19 im Urteil der westdeutschen Geschichtswissenschaft Jürgen John, Das Bild der Novemberrevolution 1918 in Geschichtspolitik und Geschichtswissenschaft der DDR Zweiter Teil Verteidigung der Verfassung oder Vorbereitung der Revolution? Die gespaltene Arbeiterbewegung und das Scheitern der Weimarer Republik Eberhard Kolb, Rettung der Republik: Die Politik der SPD in den Jahren 1930 bis 1933 Andreas Wirsching, "Hauptfeind Sozialdemokratie" oder "Antifaschistische Aktion"? Die Politik von KPD und Komintern in der Endphase der Weimarer Republik Werner Bramke, Kommentar zu den Beiträgen von Eberhard Kolb und Andreas Wirsching Hermann Weber, Kommentar zu den Beiträgen von Eberhard Kolb und Andreas Wirsching Dritter Teil Lehren aus Weimar: Die Folgen der Bundesrepublik Deutschland und die Sicht der DDR Dieter Grimm, Mißglückt oder glücklos? Die Weimarer Reichsverfassung im Widerstreit der Meinungen Martin Sabrow, Kampfplatz Weimar. DDR-Geschichtsschreibung im Konflikt von Erfahrung, Politik und Wissenschaft Pressestimme: "Möge dieser informative Sammelband in einem breiten Leserkreis einen Beitrag leisten für die Einlösung des berühmten Wortes von Willy Brandt vom Zusammenwachsen der Deutschen." Bernd Jürgen Wendt, in: Das Parlament vom 30.09.2002
Autorenporträt
Heinrich August Winkler, geboren 1938 in Königsberg, studierte Geschichte, Philosophie und öffentliches Recht in Tübingen, Münster und Heidelberg. Er habilitierte sich 1970 in Berlin an der Freien Universität und war zunächst dort, danach von 1972 bis 1991 Professor in Freiburg. Seit 1991 war er bis zu seiner Emeritierung Professor für Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Etwas tendenziös findet der "uha" zeichnende Rezensent den Herausgeber dieses Sammelbands über die unterschiedlichen historischen Bewertungen der Weimarer Republik: Er findet es sehr offensichtlich, dass Heinrich August Winkler den in der DDR vorherrschenden Bewertungen gar nichts abgewinnen kann, sondern sie für "ideologisch und grundfalsch" hält - was aber nicht zur Folge habe, dass in dem Band keine Ost-Historiker zu Wort kommen. Die unterschiedlichen Interpretationsansätze zur Weimarer Republik sind nach Meinung des Rezensenten tatsächlich vor allem auf divergente Ost- und Westperspektiven zurückzuführen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, zum Beispiel schloss sich der "streitlustige konservative Publizist Sebastian Haffner" im wesentlichen der DDR-Lesart an, berichtet "uha".

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"Möge dieser informative Sammelband in einem breiten Leserkreis einen Beitrag leisten für die Einlösung des berühmten Wortes von Willy Brandt vom Zusammenwachsen der Deutschen." (Bernd Jürgen Wendt, in: Das Parlament vom 30.09.2002)