Marcel Proust und die Kritik - Ingenschay, Dieter und Helmut Pfeiffer
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Produktdetails
  • Verlag: Insel Verlag
  • ISBN-13: 9783458169093
  • ISBN-10: 3458169091
  • Artikelnr.: 25262542
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Von Proust ist ein bissiges Zitat über den Starkritiker Sainte-Beuve viel zitiert. Der habe "alle großen Schriftsteller seiner Zeit verkannt". Nun ist das aber nicht so einfach, die Sache Proust und die Kritiker, sagt der Sammelband nach Friedmar Apel. Denn Sainte-Beuve war schon tot, als Proust lästerte. Über Lebende hat er das nicht getan, auch wenn die ihn einen "dreckigen Juden" nannten. Nicht so einfach ist es überdies aus drei Gründen: Erstens, so argumentiert der Konstanzer Romanist Stierle in dem Band, habe Proust den von ihm Kritisierten im eigenen Schreiben viel ernster genommen, als er selber wissen wollte. Zweitens, so Antoine Compagnon, haben namhafte Kritiker viel zum Proust-Verständnis beigetragen, mehr als viele Schriftsteller, die sich abfällig äußerten. Drittens, so das Argument des Freiburger Literaturwissenschaftlers Renner, habe Proust selbst einen wichtigen Beitrag zur Literaturkritik geleistet. "Aufschlussreich und neuartig" die Einsichten, so Apel, "mühselig und konventionell" die Darbietung.

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