Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 2,55 €
  • Gebundenes Buch

Joseph geht für eine NGO nach Argentinien, um sieben Monate in Buenos Aires zu arbeiten, und hat seine Freundin ohne ein Wort im heimatlichen Österreich zurückgelassen. Dann kehrt er ebenso unvermittelt zurück und muss erkennen, dass die Welt sich weitergedreht hat.In vier Perspektiven wird das Porträt eines außergewöhnlichen jungen Mannes gezeichnet. Joseph übt eine eigenartige Faszination auf seine Mitmenschen aus. Der Grund muss in seiner grenzenlosen Unabhängigkeit liegen. Unbeirrbar folgt er seinem Interesse, seinem Innern, seiner Intuition. Als Joseph Savina begegnet, gibt es für ihn…mehr

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Joseph geht für eine NGO nach Argentinien, um sieben Monate in Buenos Aires zu arbeiten, und hat seine Freundin ohne ein Wort im heimatlichen Österreich zurückgelassen. Dann kehrt er ebenso unvermittelt zurück und muss erkennen, dass die Welt sich weitergedreht hat.In vier Perspektiven wird das Porträt eines außergewöhnlichen jungen Mannes gezeichnet. Joseph übt eine eigenartige Faszination auf seine Mitmenschen aus. Der Grund muss in seiner grenzenlosen Unabhängigkeit liegen. Unbeirrbar folgt er seinem Interesse, seinem Innern, seiner Intuition. Als Joseph Savina begegnet, gibt es für ihn kein Ausweichen; er denkt auch nicht an die Frau, die er in Österreich zurückließ. Doch immer an demselben Punkt hat er das Gefühl, er kann nicht weiter. Dann wendet er sich ab. Und ihm kommt seine ehemalige Freundin erst wieder in den Sinn, als er sie nach Monaten in Fiumicino am Flughafen als Fotomodel wiedersieht. So ist die Kraft, die in einem Leben in der Gegenwart liegt, zugleich ein Verhängnis."Respektvolle Distanznahme statt bösartiger Introspektion. Reinhard Kaiser-Mühlecker belässt seinen Figuren ihre Würde." Schaffhauser Nachrichten
Autorenporträt
Kaiser-Mühlecker, Reinhard
Reinhard Kaiser-Mühlecker wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich, geboren. 2008 debütierte er mit dem Roman Der lange Gang über die Stationen. Es folgten die Romane Magdalenaberg (2009), Wiedersehen in Fiumicino (2011), Roter Flieder (2012) und zuletzt Schwarzer Flieder (2014). Seine Arbeit wurde u. a. mit dem Jürgen-Ponto-Literaturpreis, dem Kunstpreis Berlin und dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.09.2011

Die graue Decke der Erinnerungen

Prekäre Bauernsöhne: Reinhard Kaiser-Mühlecker schickt den Helden seines neuen Romans nach Buenos Aires. Der österreichische Autor schildert in "Wiedersehen in Fiumicino" die Suche nach einem angemessenen Ort in der Welt als Generationsproblem.

Der junge österreichische Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker hat für seine ersten beiden Romane, "Der lange Gang über die Stationen" (2008) und "Magdalenaberg" (2009), viele Komplimente erhalten, darunter einige zwiespältige. Wie aus der Zeit gefallen schreibe der 1982 in Kirchdorf an der Krems Geborene, nämlich an Adalbert Stifter gemahnend in der gemächlichen Erzähltechnik des neunzehnten Jahrhunderts.

Die Stilmittel des poetischen Realismus schienen allerdings der in den beiden Romanen komplementär gestalteten Frage angemessen, wie denn in der beschleunigten und kommerzialisierten Welt der ländlichen Herkunft gemäß zu leben sei. Der Jungbauer in dem ersten Roman übernimmt wie selbstverständlich den elterlichen Hof, aber der Einklang mit Natur und Tradition gelingt unter den Zwängen des Ökonomischen ebenso wenig wie die Liebe. Joseph, der Held des zweiten Romans, hat dagegen das bäuerliche Erbe verweigert und ist zum Studium in die Stadt gegangen, die Landschaft seines Herkommens ist ihm nur noch Gedächtnisort, der im Spaziergang desto unwirklicher erscheint, je näher er ins Auge gefasst wird.

Als ob Kaiser-Mühlecker demonstrieren wollte, dass er kein oberösterreichischer Heimatdichter ist, schickt er in seinem neuen Roman den Haupthelden nach Buenos Aires. Dennoch erscheint "Wiedersehen in Fiumicino" als globalisierte Variante des gleichen Gedankenexperiments. Der Bauernsohn, der wiederum Joseph heißt, ist wie sein Autor nunmehr studierter Agronom und untersucht für eine Nichtregierungsorganisation die Folgen industrieller Landwirtschaft im Hinblick auf "Welternährung und Entwicklungspolitik". Er demonstriert seine Unabhängigkeit, indem er seine Freundin ohne ein Wort des Abschieds in Wien zurücklässt, was aber nicht ohne Verlogenheit und innere Pose abgeht. "Die Flüche trafen mich nicht. Welchen Verfluchten trifft noch ein Fluch?"

Mehr als in den ersten beiden Romanen schildert Kaiser-Mühlecker die Suche nach einem angemessenen Ort in der Welt als Generationsproblem, indem er neben Joseph drei weitere Ich-Erzähler im Alter um die dreißig auftreten lässt, die alle zuweilen von existentieller Müdigkeit befallen werden. Da ist Augusto, Sohn eines Grundbesitzers aus dem Norden Argentiniens, der Wälder roden lässt, um im großen Stil genmanipuliertes Soja anzubauen. Augusto hat sich von seinem cholerischen Vater und seinen eigenen Privilegien distanziert und steht zu seinem mühseligen Leben als Arzt in der Großstadt, in der er sich aber oft "stumpf und leer" fühlt. Er interessiert sich für Joseph, auf einer Reise in den Norden entdecken sie die Ähnlichkeit ihrer Geschicke, aber zu der von Augusto erhofften Freundschaft kommt es nicht, als ob die Verödung der malträtierten Landschaft sich ihren Seelen eingesenkt hätte.

Auch Savina, bei der Joseph zur Untermiete wohnt, hat unter dessen Unnahbarkeit, seiner scheinbaren Unabhängigkeit und seiner unablässigen Arbeitswut zu leiden. Sie hat ihre Fortbildung als Musikerin im Zweifel am eigenen Talent aufgegeben und schlägt sich als Kellnerin durch. Es gelingt ihr nur mit Mühe, Joseph zu einer Reise nach Mar del Plata zu überreden, aber die wirkt wie ein "Vergrößerungsglas, und ich sah uns beide darunter wie von außen und sah, dass es mir Unglück brachte, mich an Joseph zu hängen. Es gab keine Stabilität." Trotzdem hält sie an ihrer Liebe zu ihm fest. Er aber wird sie bald mit der gleichen Unbarmherzigkeit verlassen wie seine Freundin in Wien.

Der Einzige, der in Argentinien einen Einklang mit der Welt gefunden zu haben scheint, ist Hans, Juan genannt, auch er ein Bauernsohn aus Österreich. Zwar hat er nur einen schlechtbezahlten Job als Museumswärter gefunden, aber der gefällt ihm. Noch mehr gefällt ihm Cecilia, die er heiraten will. Der Erfolg seines Buches über einen vor den Nationalsozialisten geflohenen jüdischen Emigranten bildet seine warmherzige Fähigkeit zur Empathie ab. So kann er verschmerzen, dass Joseph auch ihm die Freundschaft verweigert. Dass der ausgerechnet in der Einöde bei Rohr in Niederösterreich, dem Dorf, aus dem Hans stammt, ein Haus kauft, findet er abwegig, "als wäre sein Leben schon vorbei".

An Joseph aber werden sein Solipsismus und sein Mangel an Verständnis immer deutlicher. Nach seiner Rückkehr zieht er nach Rohr in die Unwirklichkeit, um sich wegzusperren, "um nicht mehr zu verletzen, nicht mehr zu enttäuschen". Dabei entdeckt sich der Umweltaktivist unversehens als Schriftsteller und die Literatur als Medium der Empathie. "Ich war verwundert, dass ich im Aufschreiben scheinbar doch imstande war, andere Menschen in ihren Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen."

Das scheint aber im Leben nichts zu helfen, auch nicht mehr die Gänge übers Land. In der Einöde kommt Joseph seine eigene Öde, die er im sozialen Engagement verborgen hatte, nur schärfer zu Bewusstsein. Dass diese Öde schließlich doch etwas mit dem sprichwörtlichen Leiden der Schriftsteller an Österreich zu tun hat, deutet Kaiser-Mühlecker, wohl nicht ohne Augenzwinkern, in einer rotweißrot gesäumten grauen Decke an. "Noch einmal zog ich mir die Decke über den Kopf, aber sie war plötzlich noch schwerer als eben, schwer wie Erinnerung, schwer wie die Jahre."

Am offenen Ende scheint aber im Grau kurz die Möglichkeit wahrer Empfindung aufzublitzen. Den geduldigen Leser, der von den ersten beiden Romanen dieses begabten Autors berührt wurde, wird auch "Wiedersehen in Fiumicino" nicht kaltlassen. Wo in der beschleunigten Welt die Orte der Selbstbesinnung und der Selbstliebe zu finden sind, ohne die das Soziale nicht zustande kommen kann, stellt der Roman sehr ambivalent dar. Literatur ist bei Reinhard Kaiser-Mühlecker Medium der Verständigung, aber auch der schmerzhaft empfundenen Isolierung des prekären Individuums.

FRIEDMAR APEL

Reinhard Kaiser-Mühlecker: "Wiedersehen in Fiumicino". Roman.

Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2011. 320 S., geb., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.09.2011

Josephs Schweigen
Ein Kaleidoskop, das mit sich selber spielt: Reinhard Kaiser-Mühleckers neuer Roman „Wiedersehen in Fiumicino“
Die Szene hat etwas Unwirkliches: Nach vielen Monaten sieht Joseph seine Ex-Frau am Flughafen von Fiumicino wieder, wo sie mit drei Kolleginnen vor einem Armani-Laden für ein Werbefoto posiert und sich mit einer charakteristischen Bewegung das Hosenbein hochzieht. Das grelle Blitzlichtgewitter und die weißen Wandschirme verstärken den irrealen Eindruck. Eine Mischung aus Traumbild und Déjà-vu. Joseph ist auf dem Rückweg von Argentinien nach Österreich, er hatte Clara, seine Ex-Frau, ein halbes Jahr zuvor einfach im Stich gelassen. War weggelaufen, mit einem beruflichen Auftrag nach Buenos Aires abgereist, ohne ihr vorher ein Wort zu sagen und ohne die Beziehung zu beenden.
Das bizarre „Wiedersehen in Fiumicino“, das Reinhard Kaiser-Mühleckers drittem Roman den Titel gibt, bringt die Stimmung des Buches auf den Punkt. Abwechselnd ergreifen Joseph, sein in Buenos Aires beheimateter Jugendfreund Hans Kramer, ein neuer Bekannter namens Augusto und Josephs argentinische Geliebte Savina das Wort. Während alle drei von dem verschlossenen Österreicher in den Bann geschlagen sind und seine Nähe suchen, lässt Joseph die Ereignisse stoisch an sich vorüberziehen. Er wirkt emotionslos, merkwürdig abgekoppelt von allem, obwohl er seine Arbeit für eine Nicht-Regierungsorganisation mit großer Leidenschaft erledigt. Sein Schweigen scheint seine Ausstrahlung aber nur zu verstärken.
Reinhard Kaiser-Mühlecker, Jahrgang 1982 und wie sein Held auf einem oberösterreichischen Bauernhof aufgewachsen, schreibt sich seit seinem viel gelobten Debüt „Der lange Gang über die Stationen“ (2008) am Schicksal einer Familie entlang. In seinem Erstling ging es um einen Bauern, dessen ländliche Welt in den fünfziger Jahren auseinanderbricht. Damals hatte vor allem die antikisierende, mitunter pathosgeladene Sprache Aufsehen erregt. In ihrem eigentümlichen Anachronismus schien sie dem Sujet genau zu entsprechen.
In Kaiser-Mühleckers zweitem Roman „Magdalenaberg“ (2009) stand die Enkelgeneration im Mittelpunkt. Hier bildete der Satzrhythmus das Hin und Her von Erinnern und Erleben ab. Der Held Joseph übernahm den Bauernhof der Eltern nicht, rückte der Welt immer ferner und kreiste um den Verlust seiner Freundin und den Unfalltod des jüngeren Bruders. Im dritten Buch nun ist der Autor in der Gegenwart angekommen. Sein Protagonist teilt etliche Eigenschaften mit dem Ich-Erzähler aus „Magdalenaberg“ und ist nun Anfang dreißig.
Zu Beginn scheinen die Generationsfäden endgültig abgerissen zu sein: Die Eltern sind verstorben, der alte Erbhof ist verkauft, und Joseph nimmt als Agrarwissenschaftler den Sojaanbau in Argentinien und die Dominanz der Nahrungsmittelkonzerne unter die Lupe. Die Monokulturen der Großgrundbesitzer scheinen die perverse Fortsetzung dessen zu sein, was Josephs Vater im Kleinen versucht hatte. Tatsächlich bilden die bäuerlichen Wurzeln auch hier die Klammer, denn die Selbsterkenntnis setzt erst ein, als Joseph nach seinem Lateinamerikaaufenthalt aufs Land zurückkehrt.
Wie Magnetspäne ordnen sich die Erzählerstimmen um den geheimnisvollen Joseph und seine Monate in Argentinien an. Trotz der deutlich markierten zeitlichen Chronologie entsteht der Eindruck eines Umkreisens – die Beobachter nähern sich dem Protagonisten, betrachten ihn, gehen auf Distanz, dehnen den Blick und verfehlen ihn erneut, genauso, wie er sich selbst nicht richtig fokussieren zu können scheint. Seine Pathologie spiegelt sich also in der Erzählform.
Dabei entwickelt jede der Figuren auch ein Eigenleben. Hans, der alte Freund aus Wien, der in Argentinien nur Juan genannt wird, ist mit seiner glückenden Liebesbeziehung ein Gegenentwurf zu Joseph. Der Arzt Augusto, Sohn eines Großgrundbesitzers, sucht Josephs Nähe, weil er in ihm die politische Haltung erkennt, die ihn selbst zum Bruch mit seiner Familie bewogen hat. Ohne es zu merken, stößt Joseph den Freund immer wieder vor den Kopf. Ähnlich nachlässig behandelt er seine Geliebte, die Gitarristin und Kellnerin Savina.
Kaiser-Mühlecker operiert nach dem Kaleidoskopprinzip, schildert dieselben Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln und lässt durch diese Perspektivwechsel die Steinchen immer wieder in ein anderes Muster fallen. Anfangs überzeugt die Idee, die Psyche eines Helden über den Umweg verschiedener Zeugnisse aufzufächern und durch ein Selbstporträt zu kontrastieren. Der Erzählrhythmus schürt die Spannung, unwillkürlich wartet man auf einen großen Knall, der aber nie eintritt.
Doch so neugierig man den Geschehnissen zunächst folgt, so sehr zerschleißt sich die Strategie. Es ist nicht nachvollziehbar, worin das Faszinosum Josephs nun eigentlich besteht. Ein zweites Problem ist die Sprache. Das altertümelnde Idiom seines Debüts hat Kaiser-Mühlecker längst hinter sich gelassen, er bemüht sich um einen entschlackten, zeitgenössischeren Stil. Überzeugen kann das Ergebnis nicht. Die Sprache wirkt flach, die verschiedenen Stimmen sind nicht voneinander geschieden. Dabei gelingen dem Autor durchaus einprägsame Momente. Die Flughafenszene gehört dazu, ein Ausflug in die Provinz, den Joseph mit Augusto unternimmt, ein Abend, den Joseph und Savina bei Hans verbringen.
Schließlich bagatellisiert Kaiser-Mühlecker die Geschichte durch einen finalen Schachzug. Auf den letzten Seiten des Romans schildert Joseph, wie er als frischgebackener Dorfbewohner immer wieder einen praktischen Arzt aufsucht, obwohl ihm körperlich nichts fehlt. Der Mediziner empfiehlt ihm – ähnlich wie in Italo Svevos Klassiker „Zeno Cosini“ – alles aufzuschreiben.
Und nun beginnt Joseph, sich selbst zum Gegenstand der Reflexion zu machen und überdies seinem Mangel an Empathie ein bewusstes Hineindenken in die anderen entgegenzusetzen. Er ist also, so suggeriert es der Roman, der Urheber des Ganzen, die Berichte von Hans, Augusto und Savina sind nichts als Projektionen. Auch wenn sich die Geschichte dadurch noch einmal drehen mag – ein Gefühl von Überdeterminiertheit stellt sich ein, als habe der Autor der vielfach beschworenen Aura Josephs am Ende selbst nicht getraut.
MAIKE ALBATH
REINHARD KAISER-MÜHLECKER: Wiedersehen in Fiumicino. Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2011. 319 Seiten, 20 Euro.
Wie Magnetspäne ordnen
sich die Erzählerstimmen um den
geheimnisvollen Helden
Unwillkürlich wartet
man auf den großen Knall –
aber der kommt nicht
Der Held in Reinhard Kaiser-Mühleckers Roman zieht in die Welt – und wird zum Kritiker des industriellen Sojaanbaus in Südamerika. Foto: Reuters
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dieser Roman kreist um sich selbst, findet Maike Albath und manchmal ist ihr Reinhard Kaiser-Mühlbeckers selbstreflexives Erzählmuster ein wenig zu viel Konstruktion für zu wenig Erzählung. Sein Roman handelt von einem emotionslosen Menschen. Joseph hat seine Frau im wahrsten Sinne des Wortes "verlassen" und ist ohne Abschied für seine Agrargeschäfte nach Argentinien gereist.   Sein Jugendfreund, ein Bekannter und seine Geliebte kommen zu Wort, kreisen aber nur aus der Beobachterperspektive wie "Magnetspäne" um den geheimnisvollen Protagonisten. Für Maike Albath klingen diese Erzählstimmen leider zu flach und undifferenziert und weil noch dazu der Schluss des Romans nahelegt, dass die einzelnen Figuren nur Projektionen des selbstherapeutisch schreibenden Protagonisten sind, hält sie diesen Roman für übermäßig konstruiert und austauschbar.

© Perlentaucher Medien GmbH