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"Ein eindrucksvolles Buch" (Die Zeit) "Dieses Buch ist eine Perle im Ozean, ... (es) ist in seiner Art einmalig und füllt eine Lücke in der Literatur über die deutsch-jüdischen-katholischen-evangelischen-nationalen Verhältnisse einst und jetzt." (Deutscher Ostdienst) "In jedem der in sich abgeschlossenen Kapitel hält Helga Hirsch den großen Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Satz durch. Gelungen ist ihr ein so spannendes wie anrührendes Buch über die verworrenen Kapitel der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen - kommunistischen, katholischen sowie jüdischen." (Süddeutsche…mehr

Produktbeschreibung
"Ein eindrucksvolles Buch" (Die Zeit)
"Dieses Buch ist eine Perle im Ozean, ... (es) ist in seiner Art einmalig und füllt eine Lücke in der Literatur über die deutsch-jüdischen-katholischen-evangelischen-nationalen Verhältnisse einst und jetzt." (Deutscher Ostdienst)
"In jedem der in sich abgeschlossenen Kapitel hält Helga Hirsch den großen Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Satz durch. Gelungen ist ihr ein so spannendes wie anrührendes Buch über die verworrenen Kapitel der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen - kommunistischen, katholischen sowie jüdischen." (Süddeutsche Zeitung)
Geschichten von Polen, Juden und Deutschen, die fremd in der eigenen Heimat wurden - Schicksale von beklemmender Aktualität, die eindringlich verdeutlichen, wie religiöse und ethnische Grenzen Verständigung verhindern.
Teodor Müller stammt aus einer deutschen Fabrikantenfamilie in einem Städtchen mitten in Polen. Im Krieg arbeitet er mit der polnischen Untergrundarmee zusammen und wird dafür von der Gestapo eingesperrt. Nach 1945 sitzt er in einem polnischen Lager, weil er Deutscher ist. Wer war Müller in diesen wirren Zeiten? Ein Schindler, der verfolgte Polen schützte, oder ein Naziagent, der sie der Besatzungsmacht auslieferte? Heute lebt er in Westdeutschland. "Es muss doch einen Sinn haben, dass ich so alt geworden bin", sagt er. "Vielleicht soll ich Zeugnis ablegen über mein Leben." - "Damit nicht andere Recht behalten, die nur in gestanzten Mustern denken", fügt Helga Hirsch hinzu. Darin sieht sie das Ziel ihres neuen Buches: an Menschen zu erinnern - Deutsche, Juden und Polen -, die nur deswegen von den einen ausgegrenzt, von den anderen nicht angenommen werden, weil sie sich kollektiven Verhaltensmustern widersetzen und ethnische und religiöse Grenzen zu überwinden trachten.
Acht Biographien zeichnet die Autorin nach, Schicksale von Frauen und Männern, die zwischen politischen, konfessionellen und nationalen Fronten nur selten eine Heimat finden. Die politischen Verhältnisse haben sie, äußerlich wie innerlich, zu Grenzgängern gemacht.
Autorenporträt
Helga Hirsch ist promovierte Germanistin und arbeitet seit 1985 als freie Journalistin, unter anderem für den Westdeutschen Rundfunk und die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1988 bis 1994 war sie Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT in Warschau. Lebensgeschichten von Menschen, die zwischen Kulturen, Systemen und Nationalitäten stehen, gilt ihr besonderes Interesse.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.04.2002

Schritte auf
polnischem Boden
Über das schwierige Nebeneinander
von Deutschen, Polen und Juden
HELGA HIRSCH: Ich habe keine Schuhe nicht. Geschichten von Menschen zwischen Oder und Weichsel, Hoffmann und Campe, Hamburg 2002. 207 Seiten, 17,90 Euro.
Auf den ersten Blick handelt es sich um ein Buch über Deutsche, Polen und Juden, über deren Nebeneinander und Gegeneinander vor, in und nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf den zweiten Blick aber zeigt sich, dass diese drei Etiketten zu simpel sind, um die Vielschichtigkeit der Schicksale zu erfassen.
Denn die Menschen, deren Lebensweg die langjährige Polen- Korrespondentin Helga Hirsch nachzeichnet, haben fast alle einen hohen Preis für ihr Leben und Überleben gezahlt: Da gibt es den Volksdeutschen, der den polnischen Widerstand unterstützt, eine jüdische Familie versteckt, dafür von der Gestapo verhaftet und gefoltert wird, nach dem Krieg aber in ein polnisches Arbeitslager kommt. Ein polnischer Priester entdeckt, dass er ein jüdisches Kind war, das eine katholische Familie vor den Deutschen versteckt hat. Ein deutsches Mädchen wird nach dem Krieg in einem polnischen Lager von dem Aufseher erst gequält, dann heiratet sie ihn, um ihr Leiden zu beenden. Ein polnischer Parteifunktionär wird zum Anwalt der unterdrückten deutschen Minderheit.
Die Erkenntnis ist simpel: Es gibt keine guten oder schlechten Völker, sondern nur gutes oder schlechtes Handeln von einzelnen Menschen. Helga Hirsch wendet sich also mit diesem Buch gegen die Schwarz-Weiß-Raster, die nach wie vor gerade deutsch-polnische sowie polnisch-jüdische Debatten dominieren. Dies hatte sie bereits mit ihrem ersten, vor vier Jahren erschienenen Buch „Die Rache der Opfer” versucht, in dem sie sensibel das Schicksal deutscher Frauen nachzeichnet, die nach dem Krieg in polnischen Lagern Zwangsarbeit leisten mussten. Dafür wurde sie des deutschen Nationalismus bezichtigt, sowohl aus Kreisen der deutschen Linken, wie von polnischen Nationalkatholiken – ein Vorwurf, der ebenso unsinnig wie ungerechtfertigt war.
In jedem der in sich abgeschlossenen Kapitel hält sie einen großen Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Satz durch.Gelungen ist ihr ein so spannendes wie anrührendes Buch über die verworrenen Kapitel der Beziehungen zwischen Deutschen und Polen – kommunistischen, katholischen sowie jüdischen.
THOMAS URBAN
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Das Buch der Publizistin und Politologin Helga Hirsch wird wohl manchen irritieren, vermutet Rezensent Hansjakob Stehle. Hier wird gezeigt, wie wenig die landläufigen Vorstellungen von nationaler Identität der Realität entsprechen, besonders dort, wo die Zahl der Grenzgänger zwischen Völkern, Kulturen und Religionen ständig zunimmt. Die Unsicherheit darüber , welcher Gruppe man sich zugehörig fühlen muss oder will, macht Hirsch am Beispiel von acht Biografien deutlich, die, wie Stehle anmerkt, zwar romanhaft wirken, aber gründlich erforscht und dokumentiert seien. Das Ergebnis dieser Biografien sei, dass es nicht "die" Deutsche, Russen oder Polen, sondern "nur gute und schlechte Menschen" gebe. Einziger Kritikpunkt an dem Buch ist für Stehle der fehlende Anmerkungsapparat.

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