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Der Aufstieg Chinas ist der entscheidende machtpolitische Konflikt auf der internationalen Bühne des frühen 21. Jahrhunderts. Dieser Konflikt wird nicht zwangsläufig militärisch, sondern auf den neuen Feldern globaler Positionierung ausgetragen: Imagewettbewerb, wirtschaftliche Konkurrenz, Rivalität um Ressourcen und technologischer Wettlauf bestimmen die Machtpolitik der Gegenwart.
Noch ist die globale Rivalität zwischen China und dem Westen nicht durch Konfrontation bestimmt. China beschränkt sich darauf, seine Entwicklung mit Hilfe von westlichen Investitionen, Technologie und Know-how
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Produktbeschreibung
Der Aufstieg Chinas ist der entscheidende machtpolitische Konflikt auf der internationalen Bühne des frühen 21. Jahrhunderts. Dieser Konflikt wird nicht zwangsläufig militärisch, sondern auf den neuen Feldern globaler Positionierung ausgetragen: Imagewettbewerb, wirtschaftliche Konkurrenz, Rivalität um Ressourcen und technologischer Wettlauf bestimmen die Machtpolitik der Gegenwart.

Noch ist die globale Rivalität zwischen China und dem Westen nicht durch Konfrontation bestimmt. China beschränkt sich darauf, seine Entwicklung mit Hilfe von westlichen Investitionen, Technologie und Know-how voranzutreiben. Das wird sich ändern, wenn China seinen derzeitigen Pragmatismus in der Außenpolitik aufgibt und eine konsequente globale Interessenpolitik betreibt. Für eine solche Politik stellt sich China derzeit strategisch auf.

Darauf ist der Westen nicht vorbereitet. Im Gegenteil: Die Ohnmacht des Westens spielt China in die Hände. Das Hauptrisiko liegt in der Politik der USA. Dort werden im Umgang mit China gravierende Fehler gemacht. Europa träumt von Multilateralismus und vermag nicht einmal seine eigene Chinapolitik effizient zu koordinieren. Doch das entscheidende Risiko blenden beide weitgehend aus: Chinas prekäre innenpolitische Lage.

Eine brillante Analyse der großen machtpolitischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts: Wie kann der Westen den friedlichen Aufstieg Chinas erfolgreich begleiten? Ein Buch für alle politisch Interessierte.
Brillante Analyse der größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts Chinas Machtstrategie und die Folgen Wie sich der Westen vorbereiten kann "Wer den Aufstieg Chinas und die daraus folgenden politischen, wirtschaftlichen und geostrategischen Konsequenzen verstehen will, wird an diesem Buch nicht vorbeikommen. Kenntnisreich und interessant geschrieben, bietet es wertvolle Einsichten in Entwicklung, Gegenwart und Zukunftsaussichten eines Landes, über das wenig bekannt ist, über das wir aber sehr viel mehr wissen müssen, wenn wir es verstehen wollen. Dieses Verstehen ist unverzichtbar, wenn Europa und Deutschland in der EU ihren Standort in der multipolaren Welt des 21. Jahrhunderts bestimmen wollen.
Das Buch ist auch dort, wo man ihm widersprechen möchte, ein wertvoller Beitrag zur Überprüfung der eigenen Auffassung und zum Nachdenken über die Rolle dieses Kulturvolkes in Asien."
Hans-Dietrich Genscher
Bundesminister a.D.
"Die Chinesen kommen - müssen wir uns ängstigen vor ihrer wirtschaftlichen Konkurrenz, ihrer wachsenden militärischen Stärke, ihren außenpolitischen Ambitionen? Eberhard Sandschneider gibt eine fundierte, differenzierte und zugleich beruhigende Antwort: China wird zugleich Rivale und Partner, doch brauchen wir es nicht zum Feind hochzustilisieren: Abgesänge auf den Westen kommen zu früh.' Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit!"
Theo Sommer
Editor-at-Large, DIE ZEIT, und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde (DGA)
Autorenporträt
Eberhard Sandschneider gehört zu den international bekanntesten und einflussreichsten Experten für deutsche Außenpolitik. Er ist Otto-Wolff-Direktor des Forschungsinstitutes der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und Inhaber des Lehrstuhls für Politik Chinas und Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2007

Wer kann sich Peking in den Weg stellen?
Eberhard Sandschneider bringt Chinas Frechheiten und Weltmachtambitionen auf den Punkt / Von Peter Sturm

Über China wird viel geschrieben. Und es gibt heute mehr Informationen aus und über China als vielleicht jemals in der jüngeren Geschichte. Trotzdem mahnt Eberhard Sandschneider die professionellen Beobachter zur Bescheidenheit. Es sei keineswegs ausgemacht, dass man wirklich viel mehr wisse über China als in der Vergangenheit, schreibt der Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik zutreffend. Das allerdings tut er vehement. Als jemand, der öffentliche Auftritte gewohnt ist (und sie genießt), ist der Autor glücklicherweise in der Lage, allgemein verständlich zu schreiben. Damit, und das sollte man durchaus als Botschaft an viele andere Professoren verstehen, tut er dem sehr komplexen Thema keine Gewalt an.

Kritisch setzt sich Sandschneider mit dem China-Bild im Westen auseinander. Da schreibt er sehr viel Bedenkenswertes. Als Schuldige für die China-Begeisterung werden die Medien genannt. Das ist nicht nur falsch. Aber wenn er mit "die Medien" mehr meint als Mitteilungen von Handelskammern, dann kann kaum von unkritischer Begeisterung die Rede sein. Das vom Autor kritisierte rosige ChinaBild erinnert vielmehr an den ehemaligen Bundeskanzler Schröder. Während der Medienkritiker die unausgewogene Berichterstattung geißelt, fordert der Wissenschaftler Sandschneider richtigerweise Realitätssinn und Sachlichkeit bei der Analyse Chinas. Der Medienmann Sandschneider hingegen lässt kaum eine Metapher aus. Unausgesetzt glimmen in dem Buch Lunten und ticken Zeitbomben. Das Glashaus, in das sich der steineschleudernde Autor begeben hat, scheint aus solidem Panzerglas zu bestehen. Aber man täte Autor und Buch Unrecht, wollte man sie auf sprachliche Eigenwilligkeiten reduzieren. Vielmehr kommt Sandschneider das unbestreitbare Verdienst zu, auf nur gut 200 Druckseiten das Problem China von so gut wie allen Seiten beleuchtet zu haben. An Klarheit lässt er es nicht fehlen.

Mit "Frechheit siegt" ist ein Kapitel über das Thema Markenpiraterie überschrieben. In dieser Fertigkeit hat es China in den vergangenen Jahren zu hoher Meisterschaft gebracht. Bei der Lektüre des Buches ist man allerdings versucht, die ganze Politik der Volksrepublik unter dieses Motto zu stellen. Regeln gelten nur dann und nur so lange, wie sie im Interesse Chinas sind. Dieses Verhaltensmuster sieht der Autor sowohl in der Wirtschaft als auch in der "klassischen" Außenpolitik. "Wir lassen China nur allzu bereitwillig an unseren strategischen Überlegungen partizipieren. Die Chinesen freuen sich darüber - und nutzen die Offenheit des Westens schamlos aus."

Während zum Beispiel Europa versucht, partnerschaftliche Strukturen in der Welt zu schaffen, betreibt China seinen Aufstieg allein. Ziel ist es, sowohl wirtschaftlich als auch politisch-militärisch auf Augenhöhe mit den Vereinigten Staaten zu kommen. Schon heute sind viele Probleme dieser Welt ohne das Mitwirken Chinas nicht mehr zu lösen. Dass Peking dabei - zurückhaltend formuliert - nicht immer konstruktiv agiert, zeigt der Konflikt in Darfur. Dort findet zwar ein Völkermord statt, aber die Beziehungen zur Regierung in Khartum sind für China wichtiger als humanitäre Erwägungen. Überhaupt sage China nur dann ohne Umschweife, was es wolle, wenn mit hinreichender Sicherheit angenommen werden könne, dass es sein Ziel auch erreiche.

Die erfreulich klare Benennung von Chinas Weltmachtambitionen (ver-)führt den Autor mit einer gewissen Zwangsläufigkeit zu einem Denken, das immer wieder angewendet wird, das aber bisher noch in keinem Fall bewiesen werden konnte. Wenn Sandschneider von Konsequenz in der chinesischen Politik spricht, meint er im Grunde den "Masterplan", den viele früher der Sowjetunion unterstellt haben. Was immer die sowjetischen Pläne auch gewesen sein mögen, einen "Masterplan" für die Weltrevolution hatte Moskau nicht. Und es ist zweifelhaft, ob es sich in dieser Hinsicht in und mit China heute anders verhält.

Die gewachsene Macht lässt Peking auch Kritik aus dem Westen mit immer größerer Gelassenheit ertragen. Von einer Abwehrhaltung, wie man sie früher aus Staaten des Ostblocks kannte, ist in China nichts zu sehen. Vielmehr propagiert die Führung ihr Modell als Gegenentwurf zum westlichen. Und da sie, zumindest kurzfristig, auf Erfolge verweisen kann, stößt sie damit in weiten Teilen der Welt auf Wohlwollen. Genau hier liegt freilich der große Schwachpunkt der chinesischen Politik. Die herrschende Partei nennt sich weiter "kommunistisch". Doch ihre Politik hat mit dem, was sowohl die "Erfinder" der Idee als auch die Gründerväter der Volksrepublik im Sinn hatten, nicht mehr viel zu tun. Man stelle sich nur einen Augenblick lang Mao Tse-tung im heutigen Schanghai vor!

Wirtschaftlicher Erfolg ist zu allen Zeiten und in allen Ländern nicht zu garantieren. Und da die chinesischen Kommunisten ihre Herrschaft nur legitimieren können, wenn sie Erfolg haben, steht die Stabilität des Landes möglicherweise auf tönernen Füßen. Dies beschreibt Sandschneider mit großer Klarheit. Man muss sich noch nicht einmal einen großen "Crash" vorstellen, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Vielmehr sieht sich China mittelfristig einem Phänomen gegenüber, das dem "alten" Europa sehr vertraut ist. Eine Kapitelüberschrift bringt es auf den Punkt: "China wird alt, bevor es reich wird." Deshalb sehen sich die Machthaber in einem Wettlauf mit der Zeit, womöglich in einem Wettlauf gegen den eigenen Untergang.

Überhaupt nicht einverstanden ist der Autor mit der westlichen Kritik an Menschenrechtsverletzungen in China. Das sei vor allem der Innenpolitik im Westen geschuldet, nütze aber gar nichts. Diese Feststellung garniert Sandschneider mit dem Verweis auf die Geschichte Europas. Hier habe die Demokratie erst sehr langsam Fortschritte gemacht. Darf Europa also Menschenrechtsverletzungen nicht kritisieren, weil es in der Vergangenheit selbst schuldig geworden ist? Bei der Lektüre dieser Passagen kommt zuweilen der Verdacht auf, der Autor hänge einer vordemokratischen Auffassung internationaler Politik an. Es gibt so viel zu tun. Und das tun am besten die Eliten, denn die können rational entscheiden.

Bemerkenswert unkritisch geht Sandschneider mit Mao Tse-tung um. Zwar verschweigt er nicht die vielen Millionen Toten, die dessen Herrschaft gefordert hat. Doch die kritischste Vokabel, die ihm zu Mao einfällt, ist die eines "Egomanen". Im Übrigen seien kommunistische Systeme nun einmal so. Letzteres ist nun wieder richtig. Aber selbst für kommunistische Verhältnisse ist Mao ein weit über das "Normale" hinausreichender Verbrecher. Einem Wissenschaftler ist es durchaus erlaubt, das offen zu formulieren.

Was soll der Westen nun tun, um den Aufstieg Chinas sozusagen sozialverträglich zu gestalten? Auf wirtschaftlichem Gebiet ist Sandschneiders Schlussfolgerung eindeutig. Abschottung ist von Übel. Sie ist zudem nicht durchzuhalten. Man muss die eigene Wettbewerbsfähigkeit stetig verbessern. Nur dann kann Europa auch in fernerer Zukunft noch mithalten. Fraglich ist nur, ob dieser wichtige und richtige Weckruf bei den Regierungen und Unternehmen gehört und befolgt wird.

Bei der Benennung der politischen Folgerungen verschwimmen die sonst so klaren Konturen dieses Buches. Europa und Amerika müssten ihre Politik besser koordinieren. Das sei in der von Kleinstaaterei geprägten EU schon schwierig. Selbst die Vereinigten Staaten hätten noch keine durchdachte Antwort gefunden. Eines dürfe man auf keinen Fall tun: "Wer China heute zum Gegner erklärt, wird China morgen zum Gegner bekommen." Welch weiser Ratschlag von einem Autor, der zuvor ausführlich dargelegt hat, dass China jeden, der sich ihm irgendwie in den Weg stellt, eben gerade als Gegner ansieht!

Eberhard Sandschneider: "Globale Rivalen". Chinas unheimlicher Aufstieg und die Ohnmacht des Westens. Carl Hanser Verlag, München 2007. 248 S., 19,90 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Mit Interesse hat Helmut Heinzlmeir das neue Buch von Eberhard Sandschneider "Globale Rivalen" gelesen. Darin setzt sich der Autor mit dem wachsenden Einfluss Chinas in einer globalisierten Welt auseinander. Diesen sieht er dabei nicht zuletzt als Produkt der windungsreichen historischen Veränderungen, die das Land auf seinem Weg zum "beinharten Konkurrenten auf den Weltmärkten" erfahren musste. Auch werden die Konflikte, die sich aus diesem neuen Anspruch Chinas sowohl in wirtschaftlich-strategischer als auch in sozio-struktureller Hinsicht ergeben, aufgezeigt. So zeichnen sich neben einigen Gewinnern auch zahlreiche Verlierer dieser Entwicklungen ab. Exklusion, Armut und Umweltzerstörung sind einige dieser "Destabilisierungsfaktoren", die eine rein am wirtschaftlichen Wachstum ausgerichtete Politik nach sich zieht. Auch dass er die künftige Position Chinas realistisch einschätzt, hält Heinzlmeir dem Autor zugute: Wie viele andere Länder durchlaufe China gerade "einen Nachholprozess in Modernisierung, wie ihn viele andere Länder schon hinter sich haben".

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