Was halten palästinensische Studenten von Platon? Was sagt die griechische Philosophie Bewohnern brasilianischer Slums oder jungen Muslimen in Indonesien. Carlos Fraenkel ist an Brennpunkte politischer, religiöser und sozialer Konflikte gereist, um dort Grundsatzfragen zu diskutieren: Was heißt Gerechtigkeit? Gibt es eine Rechtfertigung für Gewalt? Steht über dem menschlichen ein göttliches Recht?
Die Philosophie kann die Gegensätze zwischen Religionen und Kulturen nicht aufheben. Aber sie zeigt uns, wie wir Positionen begründen und Argumente austauschen können - was in einer Welt der Sprachlosigkeit und Gewalt viel bedeutet. Ein ungewöhnliches Buch und ein großartiger Beweis für den praktischen Nutzen der Philosophie.
Die Philosophie kann die Gegensätze zwischen Religionen und Kulturen nicht aufheben. Aber sie zeigt uns, wie wir Positionen begründen und Argumente austauschen können - was in einer Welt der Sprachlosigkeit und Gewalt viel bedeutet. Ein ungewöhnliches Buch und ein großartiger Beweis für den praktischen Nutzen der Philosophie.
Voller Sympathie berichtet Uwe Justus Wenzel von Carlos Fraenkels Projekt, die Philosophie an die Brennpunkte der Weltpolitik zu tragen: Platon zu palästinensische Studenten in Jerusalem, Aristoteles nach Indonesien, die Hermeneutik zu chassidischen Juden in New York, Fragen der Gerechtigkeit zu dem Mohawk in Akwesasne. Philosophie, das macht der Rezensent klar, ist für Fraenkel nicht die Verkündung von Gewissheiten, sondern die Liebe und die Suche nach Wahrheit, und zwar am liebsten am Kreuzungspuntk von Religion und Politik. Wenzel betont auch, dass Fraenkel ein Verfechter der Debattenkultur ist, weswegen er jede Indifferenz ablehnt, die er im Relativismus des Multikulturalismus ebenso ausmacht wie im Laizismus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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