"'Kronos' macht uns Gombrowicz noch einmal viel wilder, als wir je geahnt haben." Olaf Kühl
Neben seinem berühmten "Tagebuch", das von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt war, hat Witold Gombrowicz jahrelang geheime Aufzeichnungen geführt. Darin notiert er ungeschönt Krankheiten, Geldsummen, sexuelle Kontakte mit Frauen und Männern, die Arbeit an literarischen Werken, persönliche Begegnungen und Reisen. In "Kronos" wird nichts literarisch verwandelt. Der in Polen gebürtige Gombrowicz betreibt in diesen Aufzeichnungen bis zu seinem Tod eine gnadenlos ehrliche Selbstbetrachtung. Erst jetzt hat seine Frau Rita Gombrowicz sie - ergänzt um einen ausführlichen, in Zusammenarbeit mit Jerzy Jarzebski und Klementyna Suchanow entstandenen Anmerkungsteil - zur Veröffentlichung freigegeben. Ein Ereignis.
Neben seinem berühmten "Tagebuch", das von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt war, hat Witold Gombrowicz jahrelang geheime Aufzeichnungen geführt. Darin notiert er ungeschönt Krankheiten, Geldsummen, sexuelle Kontakte mit Frauen und Männern, die Arbeit an literarischen Werken, persönliche Begegnungen und Reisen. In "Kronos" wird nichts literarisch verwandelt. Der in Polen gebürtige Gombrowicz betreibt in diesen Aufzeichnungen bis zu seinem Tod eine gnadenlos ehrliche Selbstbetrachtung. Erst jetzt hat seine Frau Rita Gombrowicz sie - ergänzt um einen ausführlichen, in Zusammenarbeit mit Jerzy Jarzebski und Klementyna Suchanow entstandenen Anmerkungsteil - zur Veröffentlichung freigegeben. Ein Ereignis.
Stephan Wackwitz liest das offizielle Tagebuch von Witold Gombrowicz von nun an nur noch vor der Folie des jetzt in ("natürlich" klingender) deutscher Übersetzung erscheinenden intimen Journals des Autors. Hier nämlich trifft der Rezensent auf all jene Hypochondrien, Ängste und Illusionen, die die exzentrische Basis des zuerst veröffentlichten intellektuellen Tagebuchs abgeben, wie Wackwitz findet. Ob es um Geldsorgen oder künstlerische Selbstzweifel geht, Wackwitz ist fasziniert, zumal der Autor es andererseits nicht an Hochmut fehlen lässt, wie er feststellt. Die dunkle Hofseite des Klassikers bietet dem Rezensenten eine abwechslungsreiche Lektüre zwischen zwischen "promisker Manie und hypochondrischer Depression" und zwischen, Langeweile und Sensation.
© Perlentaucher Medien GmbH
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