Anton ist der beste Fußballer seiner Altersstufe, ein begabter Hobbyzauberer und ein beliebter Spaßvogel. Aber irgendwie lässt er niemanden an sich heran, jedenfalls nicht näher. Die Ausnahme ist Jojo. Jojo bewundert Anton - und doch sind da viele Fragen, auf die Anton eher Ausflüchte als Antworten hat: Woher zum Beispiel hat er seine immer neuen teuren Handys? Und warum gibt es zweimal in der Woche einen anderen unwahrscheinlichen Grund, warum ihn sein Vater nicht vom Fußball-Training abholt? Jojo beschließt, Antons Geheimnis auf die Spur zu kommen. Ein einfühlsam erzählter Freundschaftsroman aus Schweden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.06.2010Literatur Der Viertklässler Anton ist beliebt, schlagfertig, ein toller Fußballspieler - und bemüht sich ausgerechnet um die Freundschaft seiner unauffälligen Mitschülerin Jo. Allerdings hält er sein Zuhause vor ihr geheim, sie bekommt seine glamourösen Eltern nie zu sehen, weil die angeblich ständig unterwegs sind. Am Ende fliegt Anton als Hochstapler und Dieb auf und verschwindet irgendwohin, nur Jo bekommt eine Postkarte: Er sei in einem Fußballtrainingscamp der Extraklasse und werde bald wieder von sich hören lassen. Und irgendwann im Verlauf von Peter Pohls großem Kinderbuch "Anton, ich mag dich" (Hanser) beginnt man, Jos spießige, langweilige, altbackene Eltern ins Herz zu schließen. Einfach weil sie da sind, wenn man sie braucht.
spre
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ziemlich beeindruckt ist Sieglinde Geisel von Peter Pohls Kinderbuch um den faszinierenden neuen Freund von Jojo, der sich als lügender und stehlender "Blender" entpuppt. Die "Spannung" dieser Geschichte ergibt sich nicht aus einer dramatischen Handlung, sondern entsteht aus dem Zwiespalt zwischen Treue und Verrat, Enttäuschung und Zuneigung, lobt die Rezensentin, die es besonders gelungen findet, dass der schwedische Autor diese Ambivalenz nicht auflöst und seinen Text gerade von den "Auslassungen" leben lässt. Am Ende wird sich dieses Buch noch eine ganz unvermutete Wendung geben, die das vorher Erzählte in völlig neuem Licht erscheinen lässt, verspricht die eingenommene Geisel noch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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