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"Warum zum Teufel wird unentwegt von mir verlangt, dass ich mich ändern soll? Warum geschieht nie etwas, das mich verändert?" Zum 70. Geburtstag von Lars Gustafsson, dem großen Schweden, Philosophen, begnadeten Tennisspieler, Lyriker und Romancier, erscheint sein "persönlichstes" Buch, die Romanpentalogie 'Risse in der Mauer' in einem Band. Es sind versammelt:'Herr Gustafsson persönlich', 'Wollsachen', 'Das Familientreffen', 'Sigismund' und 'Der Tod eines Bienenzüchters'. Eine Zeitreise durch die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Eine Doppelgänger- und Stellvertretergeschichte von großer Komik und selbstironischem Witz.…mehr

Produktbeschreibung
"Warum zum Teufel wird unentwegt von mir verlangt, dass ich mich ändern soll? Warum geschieht nie etwas, das mich verändert?" Zum 70. Geburtstag von Lars Gustafsson, dem großen Schweden, Philosophen, begnadeten Tennisspieler, Lyriker und Romancier, erscheint sein "persönlichstes" Buch, die Romanpentalogie 'Risse in der Mauer' in einem Band. Es sind versammelt:'Herr Gustafsson persönlich', 'Wollsachen', 'Das Familientreffen', 'Sigismund' und 'Der Tod eines Bienenzüchters'. Eine Zeitreise durch die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Eine Doppelgänger- und Stellvertretergeschichte von großer Komik und selbstironischem Witz.
Autorenporträt
Lars Gustafsson, 1936 in Schweden geboren, studierte Mathematik und Philosophie in Uppsala und Oxford. Fast zehn Jahre lang war er Kritiker, später Chefredakteur der bedeutenden schwedischen Literaturzeitschrift "Bonniers Litterära Magasin". Seit 1983 lebte der Lyriker, Philosoph und Romancier, dessen Werke mit zahlreichen internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden in Austin/Texas. 2009 erhielt er die "Goethe-Medaille", 2014 den "Swedish Academy's Nordic Prize" und 2015 den "Thomas-Mann-Preis" für seine "erzählerische Meisterschaft", so die Jury. Lars Gustafsson verstarb 2016.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.03.2008

Lähmende Gelassenheit
1968 in schwedischer Provinz
Auch im schwedischen Ort Trummelsberg hat die Stunde der Revolution geschlagen. Hübsche Frauen sammeln Geld für den Vietkong, Halbwüchsige dröhnen sich mit Drogen zu und der Mathelehrer agitiert seine Studenten. Lars Herdin heißt er, und auch wenn eine neue Zeit angebrochen scheint, glücklich wirkt Herdin nicht. Über dem ganzen Ort liegt ein Trübsalsschleier. (Lars Gustafsson: Wollsachen, Regie: Hermann Naber. Edition Parlando, Berlin 2008. 2 CD, 115 Minuten, 19,95 Euro). Der frische Wind des Jahres 1968 verursacht in der Provinz vor allem Kopfschmerzen. Gegen die Reaktion in Gestalt des Schuldirektors ist kaum anzukommen. Der scheinbar freigeistige Mathelehrer interessiert sich auch mehr für die 17jährige Freundin seines begabten Lieblingsschülers als für dessen Fortkommen. Doch auch die Liebe betreibt er, wie die Politik, eher halbherzig. Eine verzagte Gestalt ist dieser Herdin, und Christian Brückner spricht ihn mit fast lähmender Gelassenheit. Es ist, als hätte Lars Gustafsson, als er den Roman „Wollsachen” Anfang der 70er Jahre schrieb, schon Mutlosigkeit erfasst gehabt. Auch Hermann Naber und Sebastion Goy, die 1977 ein Hörspiel aus dem Stoff gemacht haben, scheinen nicht an irgendwelchen Illusionen interessiert, sondern bloß an deren Verlust. tol
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Lars Gustafssons zum siebzigsten Geburtstag wieder aufgelegte Pentalogie "Risse in der Mauer" entnimmt Thomas Fechner-Smarsly vor allem ein "Lebensgefühl", eine atmosphärische Beschreibung der Siebziger hierzulande und quasi die "andere Seite des deutschen Herbstes". Mit sehr persönlichen Bezügen erzählt Gustafsson von der Liebe zu einer marxistischen Philosophiedozentin und dem Gefühl, an dem überall in der Luft liegenden revolutionären Gefühl nicht teilhaben zu können. Somit hat er, und das ist für Fechner-Smarsly offenbar kein Widerspruch, mit einer in Deutschland "ungekannten Leichtigkeit" eine "Melancholiegeschichte" derjenigen Intellektuellen geschrieben, die im revolutionären Mainstream nicht mitmachen konnten oder wollten. Der Rezensent schreibt Gustafssons großen Erfolg im deutschen Sprachraum auch hauptsächlich dieser Fähigkeit zu, heiter schwere Themen vorzutragen.

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