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Korruption - das einzige Prinzip, das in Russland immer und überall respektiert wird. Kerstin Holm, die seit vielen Jahren für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Moskau berichtet, beschreibt die russische Korruption als Wurzel aller sozialen, politischen und ökonomischen Probleme von der Zarenzeit bis heute. Eine große Reportage über die russische Gesellschaft, die zeigt, warum es Russland so schwer fällt, den Anschluss an Europa zu finden.

Produktbeschreibung
Korruption - das einzige Prinzip, das in Russland immer und überall respektiert wird. Kerstin Holm, die seit vielen Jahren für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus Moskau berichtet, beschreibt die russische Korruption als Wurzel aller sozialen, politischen und ökonomischen Probleme von der Zarenzeit bis heute. Eine große Reportage über die russische Gesellschaft, die zeigt, warum es Russland so schwer fällt, den Anschluss an Europa zu finden.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.10.2003

Armes Russland
Reisen in den Niedergang
Klaus Bednarz hat bei Rowohlt eine Nachlese seiner Reise „Vom Baikal nach Alaska” veröffentlicht (263 Seiten, 24,90 Euro). Er zeigt die Hinterlassenschaften einer untergehenden Zivilisation (siehe nebenstehendes Foto von Jan Oelker aus Lawrentija an der Behringstraße).
Im Benteli Verlag Bern ist ein Band über das ferne „ Jakutien – Sibirien von Sibirien” mit Texten von Monika Muskala und Fotos von Andreas Horvath erschienen (160 Seiten, 46 Euro). Er zeigt Bilder vom jener Region, die das Ende der Welt zu sein scheint. Aber, merkt Fotograf Horvath an, auch am Ende der Welt gibt es immer eine Abzweigung.
Ein hochbrisantes Thema, das ein ganz anderes Licht auf dieses Land in der Krise wirft, hat Kerstin Holm beackert, die für die FAZ in Moskau sitzt und über Kultur schreibt. Das korrupte Imperium; ein russisches Panorama heißt ihr Bericht, der bei Hanser erschienen ist (260 Seiten, 19,90 Euro). Korruption ist, wie sie feststellt, einer jener Bestandteile der russischen (Un)-Kultur, die seit der Zarenzeit ungebrochen existieren; sie behindert die Ausbildung einer demokratischen Gesellschaft, weil sich vor allem jene Vorteile erkaufen können, die wissen, wie man schmiert und besticht. Ihr Buch besticht durch eine Fülle von Beispielen und Fällen, die, weil sie aus dem so tragischen wie bisweilen tragikkomischen Leben des neuen Russland erzählen, zu einem Sittengemälde dieses grandiosen Landes zusammenfließen.
ck
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.10.2003

KERSTIN HOLM, Kulturkorrespondentin dieser Zeitung in Moskau, erkennt in der Korruption das, was Rußland im Inneren zusammenhält. In ihrem neuen Buch hat sie die Erfahrungen der Übergangsepoche zusammengefaßt und findet das Korruptionsproblem allenthalben in der russischen Geschichte und Kultur wieder. Da die russische Gesellschaft seit je stark hierarchisch verfaßt und staatlich gegängelt ist, wird Beamtenkorruption geradezu zwangsläufig zum chronischen Leiden - zugleich aber zum Schmerzmittel. Von den weitreichenden Vollmachten der Obrigkeit kann man sich loskaufen. Auf Perioden relativer Korruptionstoleranz folgen Phasen verstärkter Korruptionsbekämpfung. Doch russische Korruptionsjäger von Peter dem Großen bis Präsident Putin haben in der Sache stets kapituliert, weil der Kampf gegen Korruptionäre die staatlichen Strukturen bedroht. So wurde Korruption zur Regierungsform: Wo alle Akteure kompromittiert sind, sind sie auch erpreßbar und manipulierbar, und die Machtpyramide bleibt unerschüttert. (Kerstin Holm: "Das korrupte Imperium". Carl Hanser Verlag, München 2003. 263 S., geb., 19,30 [Euro].)

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Stimmt, meint Sonja Margolina: Russland ist von Korruption durchdrungen, von den höchsten politischen und wirtschaftlichen Ebenen bis hinunter zu den Fundamenten des Gemeinwesens. Auch richtig sei, dass Ursachen dafür nicht nur in der Gegenwart gesucht werden können, sondern historisch hergeleitet werden müssen, und die FAZ-Korrespondentin Kerstin Holm sei ohne Zweifel eine hervorragende Kennerin russischer Geschichte und Kultur. Sie habe also Recht damit, die Spur der Korruption vom russischen Mittelalter bis in die Gegenwart zu verfolgen und ihre Symptome "als Wiederkehr des Immergleichen" zu interpretieren. Aber! "Korruption ist ein vielschichtiges Phänomen", schreibt Margolina. Holm offenbare eine "totalisierende" Sichtweise, bei der alles unter Korruptionsverdacht gerate, bis irgendwann die russische Kultur vor allem auf diesen Aspekt hinauszulaufen scheint. Kann es sein, fragt Margolina, "dass die Autorin Russland einfach satt hat"?

© Perlentaucher Medien GmbH
"Holm beeindruckt durch umfassendes Wissen und einen Stil, der ans Feuilleton erinnert." Profil, 05.12.03