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Sie ist Juristin, Ex-First-Lady, Mutter, Ehefrau, Senatorin von New York. Sie ist witzig, brillant, analytisch und zupackend. Sie galt ihren Gegnern als heimliche Präsidentin der USA, übernahm als erste First Lady politische Verantwortung und sicherte ihrem Mann während der Lewinsky-Affäre das Amt. Seit dem Auszug der Clintons aus dem Weißen Haus ist sie es, die im Rampenlicht steht - als Frau, die unbeirrt und ohne zu zögern ihren Weg gegangen ist und als Politikerin mit Ambitionen. In ihren Erinnerungen gewährt Hillary Rodham Clinton erstmals tiefe Einblicke in ihr Privatleben und ihre bemerkenswerte Karriere.…mehr

Produktbeschreibung
Sie ist Juristin, Ex-First-Lady, Mutter, Ehefrau, Senatorin von New York. Sie ist witzig, brillant, analytisch und zupackend. Sie galt ihren Gegnern als heimliche Präsidentin der USA, übernahm als erste First Lady politische Verantwortung und sicherte ihrem Mann während der Lewinsky-Affäre das Amt. Seit dem Auszug der Clintons aus dem Weißen Haus ist sie es, die im Rampenlicht steht - als Frau, die unbeirrt und ohne zu zögern ihren Weg gegangen ist und als Politikerin mit Ambitionen. In ihren Erinnerungen gewährt Hillary Rodham Clinton erstmals tiefe Einblicke in ihr Privatleben und ihre bemerkenswerte Karriere.
Autorenporträt
Hillary Rodham Clinton, geboren 1947 in Chicago, gehörte zu den einflußreichsten Anwälten der USA. Seit 1975 mit Bill Clinton verheiratet, gestaltete sie dessen Werdegang bis zum US-Präsidenten maßgeblich mit. Nach ihrem Auszug aus dem Weißen Haus konzentrierte sie sich auf ihre eigenen politischen Ambitionen. Seit 2000 vertritt sie den Staat New York als demokratische Senatorin in Washington.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.06.2003

Hillarys Pfingstbeichte
Von guten Geistern verlassen: Frau Clinton beschreibt die Familie

NEW YORK, 9. Juni

Das Ritual der Beichte ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Darum nimmt es eine neue Dimension an, wenn es zwischen zwei Buchdeckeln stattfindet. Auch dort kann es sich noch eine Spur von Intimität bewahren, die freilich nicht erst vom Veröffentlichungstag an gefährdet ist. Weil Bücher verkauft sein wollen, kann gar nicht früh genug über sie geredet werden. Mit dem Lesen hat es Zeit. Von maßgeblicher Wirkung ist dabei der öffentlich operierende Beichtvater, zumal wenn ein Verlag acht Millionen Dollar für ein Buch ausgegeben hat und mindestens zwei Millionen Exemplare absetzen muß, um rote Zahlen in schwarze zu verwandeln.

Für Hillary Rodham Clinton gab es deshalb keine Wahl. Am Vorabend der Weltpremiere ihrer Memoiren mußte sie Barbara Walters, der dienstältesten Beichtmutter der amerikanischen Fernsehnation, eine Stunde lang zur Prime Time Rede und Antwort stehen. Auch dieses Ritual sollte der Öffentlichkeit besser erspart bleiben. Die Peinlichkeiten, für die Frau Walters in ihren chronischen Seelenerkundungen gesorgt hat, sind Legion, und Miß Clinton, Senatorin des Bundesstaats New York, kann froh sein, daß diesmal alles recht glimpflich abging. Statt eines Interviews war eine Lebensgeschichte mehr oder weniger zu genießen, eine in wunderhübsche alte und neue Bilder verpackte Vita, die mit watteweichen Fragen immer wieder mal aufgelockert wurde. Dazu waren die beiden prominenten Damen nach Illinois gereist, wo die spätere First Lady aufwuchs, nach Chappaqua in der Nähe von New York, wo das Ehepaar Clinton sich jetzt niedergelassen hat, und natürlich nach Washington, wo die Senatorin ihrer Arbeit nachzugehen pflegt.

Gleichwohl fehlten weder der bedeutungsvolle Blickwechsel noch die vertrauliche, fast verschwörerisch geflüsterte Frage. Vielleicht ist Frau Clinton zu abgebrüht, um im entscheidenden Augenblick ihre Augen unter Wasser zu setzen. Vielleicht ist sie dazu auch noch nicht abgebrüht genug. Was bei einem derart souveränen Auftritt, gut gelaunt, wie immer etwas kühl und steif absolviert, kaum vorstellbar ist. Wo der Kern des Interviews zu suchen sei, stand allerdings seit Tagen schon fest. Das Embargo nämlich, dem das Buch bis Montag unterworfen war, wurde strategisch tadellos verletzt. In Umlauf waren nicht etwa Passagen gelangt, in denen die Autorin ihre Anstrengungen um die Gesundheitspolitik durchaus kritisch Revue passieren läßt. Zur juristisch suspekten Vorauslektüre empfahl sich insbesondere der Vorfall, den sie im Buch unter "inappropriate intimacy" abhandelt.

Am 15. August 1998, an einem Samstag morgen, spielt die Szene, die sich nun ins Gedächtnis womöglich nicht nur Amerikas eingraben wird. Der Präsident hatte seine Gattin geweckt, lief unruhig durchs Zimmer und gestand ihr endlich seine Verfehlung. Ihre Reaktion darauf, wie sie kaum mehr atmen konnte, zu weinen begann und ihn anschrie, breitet sie oder einer ihrer Ghostwriter in geradezu groschenromanhafter Manier vor uns in direkt pulsierender Rede aus. Für Frau Walters erzählt Frau Clinton das Ganze noch einmal nach und bleibt in der Wortwahl dem Buch bemerkenswert treu. Entgeistert, untröstlich, wütend sei sie gewesen. Einen schlimmeren Augenblick könne sie sich für niemanden vorstellen. Buddy, der Hund der Clintons, habe damals als einziges Familienmitglied noch zum Familienoberhaupt korrekte familiäre Beziehungen aufrechterhalten. Frau Walters, weiterhin unverzagt, ringt sich zu der ihrer Meinung nach "big question" durch. Ja, sagt Frau Clinton, sie habe an Scheidung gedacht, aber auf Knien im Gebet und mit zusätzlicher Hilfe von Ehetherapeuten sei es ihr schließlich gelungen, sich bis zur Vergebung vorzuarbeiten.

Wer wird sich jetzt noch für den Rest der nahezu sechshundert Seiten begeistern? Wer wird das Buch kaufen? Zwei Prognosen stehen zueinander im Widerspruch. Nach der einen wird es im Regal verstauben, weil die Geheimnisse ausgeplaudert sind, und nach der anderen sollen die Indiskretionen den Verkauf nur noch ankurbeln.

Die privaten Geständnisse, mit denen Frau Clinton nun erstmals an die Öffentlichkeit geht, sind jedoch nicht allein als perfekte Vorlage eines "Biopic" zu verstehen, wie es inzwischen auch angekündigt wurde: Sharon Stone als Hillary Rodham Clinton? Barbara Walters ließ sich von solchen Gerüchten nicht aus dem Takt bringen. In Interviews, mit denen sie die Aufregung um ihr Interview geschürt hat, wollte sie versichern, daß fortan die Ehe der Clintons als repariert zu gelten habe. Die Frau, die auch Monica Lewinsky schon einfühlsam die Beichte abgenommen hatte, stellte fest, daß mit der Veröffentlichung des Buches ein für allemal die Affäre ad acta gelegt ist. In den unnachahmlich prägnanten Worten, die dem Politstar von der Starinterviewerin in den Mund gelegt werden: "I've done it, I've said it, it's terrible, it's over."

Damit aber läßt die Erzählung die Privatsphäre hinter sich und wird für die Öffentlichkeit bedeutsam. Mag die Senatorin auch beteuern, keinen Gedanken an einen zweiten Einzug ins Weiße Haus zu verschwenden, so legt sie hier doch die Grundlage für einen Rückeroberungsversuch, wann immer er auch kommen mag. Die Zwischensumme ihres Lebens, die sie in dem Buch zieht, ist folglich als Präludium für den nächsten Lebensabschnitt zu begreifen. Frau Clinton scheint durchaus bereit, Geschichte weiterzuleben. "Gelebte Geschichte" ist darum ein weniger treffender Buchtitel als "Living History", womit die lebendige Geschichte ebenso gemeint sein kann wie jemand, der sie durchlebt hat und noch dabei ist, sie zu durchleben. Viel Arbeit also für den Geist der Hillary Rodham Clinton, der am Pfingstwochenende in marketingtechnisch superlativischer Form über die Amerikaner gekommen ist.

JORDAN MEJIAS

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literaturtest.de
Die Autobiografie einer außergewöhnlichen Frau
Die Biografie Hillary Rodham Clintons dürfte viele Leser finden. Nicht nur, weil sie Einblicke verspricht in die politische Schaltzentrale der Supermacht USA. Und gewiss auch nicht allein wegen der außerordentlichen Karriere dieser erstaunlichen Frau. Sondern und wohl nicht zuletzt, weil sie ein gewisses Klatschbedürfnis befriedigt. Stichwort: Monica Lewinsky. Die Affäre Bill Clintons mit seiner Praktikantin war Anlass des ersten Amtsenthebungsverfahrens gegen einen amerikanischen Präsidenten und hat die Weltöffentlichkeit Monate beschäftigt. Hillary Rodham Clinton stand während dieser Zeit, nach außen, loyal zu ihrem Mann. Über ihre wahren Gefühle schreibt sie nun zum ersten Mal.
Höhen und Tiefen der Clintons
Um es deutlich zu sagen: Die Affäre Lewinsky bleibt in diesem Buch eine Randnotiz. Hillary Rodham Clinton beschreibt sie als die "schockierendste und schmerzlichste Erfahrung in meinem Leben", und hakt dann dieses Thema ab. Bestechend ist der offene und ehrliche Ton, der die Autobiografie der ehemaligen First Lady durchzieht. Egal ob sie über Beruf oder Privates spricht, über ihre Zeit im Weißen Haus oder die erste Begegnung mit Bill Clinton.
Eine untypische Karriere
Hillary Rodham Clinon gelingt es, ihr Leben zu beschreiben und dabei Zeitgeschichte Revue passieren zu lassen. Sie schildert ihre Jugend im Amerika der 50er Jahre, sie schreibt über das Erwachen ihres politischen Interesses und ihren Werdegang in einer Zeit des Umbruchs und der Unruhe. Den Vietnamkrieg, die Bürgerbewegung und die Ermordung John F. Kennedys nennt sie exemplarisch als Ereignisse, die sie geprägt haben. Nach dem Studium in Yale, wo sie auch Bill Clinton kennen gelernt hat, gehörte sie schnell zu den hundert einflussreichsten Anwälten Amerikas. Allerdings ruhte ihre Karriere für acht Jahre während der Präsidentschaft ihres Mannes. Es ist die beeindruckende Gratwanderung zwischen dem Verfolgen eigener beruflicher Ambitionen und dem Zurückstecken zugunsten der Karriere ihres Mannes, die das Leben Hillary Rodham Clintons ausmacht. Wie es ihr immer wieder gelang, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, beschreibt die heutige Senatorin höchst eindrucksvoll.
(Eva Hepper)
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

In den USA, so schreibt Michael Schwelien, sind die Kritiker vom Buch der Ex-Präsidentengattin nicht gerade begeistert. In Europa dagegen sei man "stärker davon angetan", vor allem im Blick auf ein zukünftiges weibliches Rollenmodell der erfolgreichen Politikerin. Denn hier wie dort frage man sich, ob dies nicht eher "der Auftakt zu einem neuen Abschnitt gelebter Geschichte sei", nämlich Hillary Clintons Präsidentschaftskandidatur. Für Schwelien ist das "perfekt inszenierte" Buch vor allem eine "spröde" und "langatmige" Liebeserklärung der Autorin an Bill Clinton. Wie sie ihn bewundert, wie sie seine Politik erklärt und dass sie ihm seine Affäre mit Monica Lewinsky verzeiht, überzeugt den Rezensenten von der "eigenartigen, schüchternen Liebe" Hillary Clintons zu ihrem Ehemann. Sie erwähne keine seiner "anderen Affären" und sie spiele ihren eigenen politischen Einfluss "bis zur Unkenntlichkeit herunter". Vor ihrer möglichen Präsidentschaft müssten Amerikas Machos sich daher nicht fürchten, denn dass sie "dummen Jungs verzeihen kann", habe man ja nun schriftlich.

© Perlentaucher Medien GmbH