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Eine junge jüdische Historikerin aus New York kommt nach München, um über das Mittelalter zu recherchieren, verliebt sich aber stattdessen in einen zwanzig Jahre älteren deutschen Professor. Um in seiner Nähe zu sein, beschließt sie, seine Biographie, die Biographie eines Mannes zu schreiben, der 1943 »im Schatten der Geschichte« geboren wurde und als Vertreter der unmittelbaren Nachkriegsgeneration gelten kann. Sie befragt die Frauen, Freunde und Verwandten ihres charmanten, aber an der eigenen Geschichte auffallend wenig interessierten Liebhabers, zitiert ausführlich aus den…mehr

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Produktbeschreibung
Eine junge jüdische Historikerin aus New York kommt nach München, um über das Mittelalter zu recherchieren, verliebt sich aber stattdessen in einen zwanzig Jahre älteren deutschen Professor. Um in seiner Nähe zu sein, beschließt sie, seine Biographie, die Biographie eines Mannes zu schreiben, der 1943 »im Schatten der Geschichte« geboren wurde und als Vertreter der unmittelbaren Nachkriegsgeneration gelten kann. Sie befragt die Frauen, Freunde und Verwandten ihres charmanten, aber an der eigenen Geschichte auffallend wenig interessierten Liebhabers, zitiert ausführlich aus den handschriftlichen Erinnerungen seiner Mutter und stellt dabei immer wieder die Frage: »Wie viel Schuld, wie viel Ressentiment, wie viel Antisemitismus sind in diesem Volk übrig geblieben?«

Gleichzeitig wird sichtbar, dass die Ich-Erzählerin selbst ihre eigene Vergangenheit verdrängt hat: Ihre Mutter ist mit einem der »Kindertransporte« 1938 aus Deutschland entkommen und gänzlich zur Amerikanerin geworden. So teilen Hester Rosenfeld und Heinrich Falk das Gefühl der Scham: Er schämt sich der mörderischen Vergangenheit seines Volkes, sie schämt sich der jüdischen Opferrolle im Holocaust.

Es gelingt Binnie Kirshenbaum, ihren Lesern zu zeigen, wie sich das Bild dieses Landes durch die von verdrängten Erinnerungen geprägte Perspektive einer jüdischen Beobachterin verschiebt und verzerrt. Der Witz und die schneidende Ironie der Autorin, die sich schon in ihren früheren Büchern gezeigt haben, führen dabei zu verblüffenden Einsichten.

Autorenporträt
Binnie Kirshenbaum hat zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlicht, darunter die Erfolgsromane 'Kurzer Abriss meiner Karriere als Ehebrecherin' (dtv 12705) und 'Mermaid Avenue' (dtv 12787). Sie lebt in New York und lehrt an der Columbia University School of the Arts Kreatives Schreiben.
Rezensionen
»Die verbotene Anziehungskraft zwischen einer Jüdin und einem Deutschen liegt im Zentrum dieses starken und bewegenden Romans.« (Lev Raphael im >Forward<)

»Trockener Champagner zur Henkersmahlzeit - das ist die verblüffende Wirkung von Binnie Kirshenbaums verführerischem, intelligenten und bösen Roman über eins der komplexesten Probleme der neueren Geschichte: Wie weit reicht die Mitschuld am Holocaust im deutschen Volk und wann ist sie zu Ende? Ms Kirshenbaums Komödie ist bissig und spritzig. Dialoge, Verhöre und leidenschaftliche Liebe behandelt sie mit leichter Hand. Am Ende wird weder der eine noch der andere verurteilt: Beide sind liebenswert, ja sogar unschuldig, wenn auch auf völlig verschiedene Weise.« (Richard Eder in der >New York Times<) »Heisenbergs Unschärferelation hat uns gelehrt, dass man ein Teilchen nicht beobachten kann, ohne seinen Zustand damit zu verändern. Die Folgen dieses Effekts machen Binnie Kirshenbaums Roman zu einer hintergründigen, bitterbösen Komödie.« (Katherine Weber in der >New York Times Book Review<)

"Ein kluges, spannendes Buch, ein Buch, das Erotik als Movens und Methode der Erkenntnis begreift und ausschöpft. Ein Buch, das danach schreit, dass doch die wahre jüdisch-nichtjüdisch-deutsche Liebesgeschichte, in der sich zwei so berühren, dass sie alte Wunden nicht nur aufreißen, sondern auch heilen, dass diese Geschichte endlich mal zu erzählen ist. Es wird ein Buch sein, in dem die Poesie gegen die tragische Liebesmystik einen Raum erfinden wird und hoffentlich endlich gewinnt." Die literarische Welt

"Diese Beschreibung jüdisch-deutscher Annäherungen und Abstoßungen steckt voller Menschlichkeit und Melancholie." Schweizer Illustrierte

"Binnie Kirshenbaum aus New York ist eine scharfzüngige Erzählerin. Sie lässt ihre Heldin alle gängigen Vorurteile artikulieren, die uns die jüdisch-deutsche Geschichte aufzwingt. Aber auch das Klischee kann in so guter Handschrift zum Stilmittel werden. Zunächst beugt sich der Leser dem gängigen Verdikt gegen alles Deutsche, dann empört er sich über das allzu Grobe, um danach politisch korrekt in sein Schuldgefühl zurückzuzucken - ehe er merkt, dass Humor im Spiel ist. Glänzende Unterhaltung!" Saarbrücker Zeitung

"Ihre deutschen Leser führt Binnie Kirshenbaum gekonnt an der Nase herum. Sie lockt sie zunächst in eine ernsthafte Auseinandersetzung mit typischen Vorurteilen, steigert sie dann so, dass die Leser sich empört abwenden wollen, sich aber - politisch korrekt gegenüber den eigenen Schuldgefühlen - dem Körnchen Wahrheit wieder aussetzen und schließlich, wenn alle Höllenqualen eines Deutschen genüsslich durchlebt sind, merken, dass hier Humor im Spiele ist, den sie sich bei diesem Thema eigentlich verbitten. Ehe der Leser mitbekommt, dass hier Ostfriesenwitze über München gerissen werden, ist die Autorin schon wieder beim Ernst der Sache angelangt. Wenn der verunsicherte Leser Pech hat, lacht er noch an der inzwischen schon wieder falschen Stelle. Wer das alles durchhält, stellt am Ende fest, dass er ganz schön durchgewalkt wurde, auf dem literarischen Rüttelrost politische Federn lassen musste und dabei noch glänzend unterhalten wurde. Ich finde, das ist allerhand, was Binnie Kirshenbaum mit ihren Lesern anstellt.!" Neues Deutschland

"US-Historikerin liebt Münchner Professor. Dann kommt die NS-Zeit ins Spiel. Binnie Kirshenbaums 'Entscheidungen in einem Fall von Liebe' ist trotzdem eine Komödie." Cosmopolitan

"Binnie Kirshenbaum aus New York ist eine scharfzüngige Erzählerin. Sie lässt ihre Heldin alle gängigen Vorurteile artikulieren, die uns die jüdisch-deutsche Geschichte aufzwingt. Aber auch das Klischee kann in so guter Handschrift zum Stilmittel werden. Zunächst beugt sich der Leser dem gängigen Verdikt gegen alles Deutsche, dann empört er sich über das allzu Grobe, um danach politisch korrekt in sein Schuldgefühl zurückzuzucken - ehe er merkt, dass Humor im Spiel ist. Glänzende Unterhaltung!" Saarbrücker Zeitung

"Die verbotene Anziehungskraft zwischen einer Jüdin und einem Deutschen liegt im Zentrum dieses starken und bewegenden Romans." Lev Raphael im 'Forward'

"Binnie Kirshenbaum gelingt es, ihren Leserinnen und Lesern zu zeigen, wie sich das Bild dieses Landes durch die von verdrängten Erinnerungen geprägte Perspektive einer jüdischen Beobachterin verschiebt und verzerrt. Der Witz und die schneidende Ironie der Autorin, die sich schon in früheren Büchern gezeigt haben, führen dabei zu verblüffenden Einsichten." Ab 40

"Trockener Champagner zur Henkersmahlzeit - das ist die verblüffende Wirkung von Binnie Kirshenbaums verführerischem, intelligenten und bösen Roman über eins der komplexesten Probleme der neueren Geschichte: Wie weit reicht die Mitschuld am Holocaust im deutschen Volk und wann ist sie zu Ende? Ms Kirshenbaums Komödie ist bissig und spritzig. Dialoge, Verhöre und leidenschaftliche Liebe behandelt sie mit leichter Hand. Am Ende wird weder der eine noch der andere verurteilt: Beide sind liebenswert, ja sogar unschuldig, wenn auch auf völlig verschiedene Weise." Richard Eder in der 'New York Times'

"Heisenbergs Unschärferelation hat uns gelehrt, daß man ein Teilchen nicht beobachten kann, ohne seinen Zustand damit zu verändern. Die Folgen dieses Effekts machen Binnie Kirshenbaums Roman zu einer hintergründigen, bitterbösen Komödie." Katherine Weber in der 'New York Times Book Review'
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Rezensentin Stefana Sabin ist recht angetan von diesem Roman, der ein heikles Thema - den deutschen Umgang mit der eigenen Geschichte - auf unterhaltsame Art mit einer Liebesgeschichte verflicht. Dabei geht es nur bedingt um die beiden Individuen, die sich da begegnen und die zu guter letzt aneinander scheitern. Denn für die Autorin ist der "immer noch virulente Konflikt um Wissen und Nichts-wissen-Wollen von der Vergangenheit der Eltern ein Konflikt zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Einstellungen". Den Aufbau der Erzählung findet Sabin einfach, aber gelungen, auch der "ironische Erzählton" gefällt ihr. Die Protagonistin bewegt sich ihrer Meinung nach jedenfalls auf "nachvollziehbaren Pfaden".

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"Toller Liebesroman mit Tiefgang."
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