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»Das Land der Griechen mit der Seele suchen ...« Dieser Forderung Winckelmanns kann kaum besser entsprochen werden als mit diesem Buch - und vielleicht einem Glas Retsina. Mit Schriftstellern der verschiedensten Epochen können Sie sich in diesem Band auf gemeinsame Entdeckungsreise in das Mutterland der europäischen Kultur begeben. Sei es, daß Sie mit Wolfgang Hildesheimer Eulen nach Athen tragen, mit Virginia Woolf auf einem Eselsrücken reiten, mit Gerhard Hauptmann die Akropolis besteigen oder mit André Gide dem Ariadne-Faden folgen. Ein unentbehrlicher Reisebegleiter für Bildungsbürger und solche, die es werden wollen! …mehr

Produktbeschreibung
»Das Land der Griechen mit der Seele suchen ...«
Dieser Forderung Winckelmanns kann kaum besser entsprochen werden als mit diesem Buch - und vielleicht einem Glas Retsina.
Mit Schriftstellern der verschiedensten Epochen können Sie sich in diesem Band auf gemeinsame Entdeckungsreise in das Mutterland der europäischen Kultur begeben. Sei es, daß Sie mit Wolfgang Hildesheimer Eulen nach Athen tragen, mit Virginia Woolf auf einem Eselsrücken reiten, mit Gerhard Hauptmann die Akropolis besteigen oder mit André Gide dem Ariadne-Faden folgen. Ein unentbehrlicher Reisebegleiter für Bildungsbürger und solche, die es werden wollen!
Autorenporträt
Der Herausgeber Dr. Stefan Janson ist Literaturhistoriker und lehrt an der Universität Eichstätt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dieses "Reiselesebuch" versammelt dem mit "mab." Zeichnenden Rezensenten zufolge Zeugnisse "der bis ins zwanzigste Jahrhundert ausstrahlenden Griechenland-Euphorie". Es beginne "gleichsam vor unserer Zeit" mit der Apostelgeschichte "Paulus in Athen", um dann gleich den "Ober-Griechen Hölderlin" mit seinem Hyperion zu Wort kommen zu lassen. Kaum eine bedeutende Figur der deutschen Literatur, die unser Rezensent in diesem Buch nicht gefunden hat. Spannend fand er dabei zu sehen, wie sich die Autoren des 20. Jahrhunderts nur mühsam vom vorgefertigten Griechenland-Klischee der deutschen Klassik freimachen konnten. "Im besten oder schlimmsten Fall" bot deren Auseinandersetzung mit Griechenland dem Rezensenten "eine wunderbar flexible Folie" für weltanschauliche Hintergrundgedanken. Trotz allem sah er in allen Texten immer auch etwas von der "Magie des Lichts, vom Zauber der Inselwelt, von Farben und Gerüchen" durchschimmern. Der Essay des Herausgebers wird als knapp und klug gelobt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.11.2002

Für die Sinne und den Geist

Griechenland war für den gebildeten Europäer einmal das Land der Sehnsucht, das Land deshalb auch, über das es, neben Italien, die meisten Vorurteile gab, ein Land voller antiker Bauwerke, bewohnt aber von edlen Christen, die sich gegen die türkischen Eroberer zur Wehr setzten. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert war Griechenland in Mode, der ganze Norden Europas, allen voran die Engländer und Deutschen, gefiel sich in der Nacheiferung griechisch-antiker Kunst und Poesie, auch in der Unterstützung des Freiheitskampfes gegen die Muselmanen. Zeugnisse der bis ins zwanzigste Jahrhundert ausstrahlenden Griechenland-Euphorie versammelt das von Stefan Janson herausgegebene und mit einem ebenso knappen wie klugen Essay versehene Reise-Lesebuch "Griechenland". Es beginnt gleichsam vor unserer Zeit mit der Apostelgeschichte "Paulus in Athen", um dann aber gleich den Ober-Griechen Hölderlin (der freilich, wie Goethe und Kleist, und eben anders als Byron, das Land der Griechen nie mit eigenen Augen sah) mit seinem "Hyperion" zu Wort kommen zu lassen. Hölderin und Goethe, auch Schelling und Hegel waren noch geprägt vom Griechenlandbild Winckelmanns, dessen idealisierende Projektionen ein gutes Jahrhundert lang, spätestens bis zum revolutionär anderen Griechenlandbild Nietzsches, die Sicht der Deutschen auf das gar nicht so ideale, schmutzige, bunte, grelle, dionysische Griechenland verstellten. Um so spannender zu sehen, wie sich auch die Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts, von Hauptmann und Hofmannsthal über so unterschiedliche Köpfe wie Ernst Jünger und Walter Benjamin bis hin zu Sten Nadolny, Walter Jens oder Theo Sommer, nur mühsam von den vorgefertigten Klischees freimachen. Im besten oder schlimmsten Fall, je nach Sicht, bietet die Auseinandersetzung mit Griechenland eine wunderbar flexible Folie, die sich als passender Hintergrund für jedwede weltanschauliche Betrachtung eignet: Christa Wolf denkt im Palast von Knossos feministisch übers verlorene Mutterrecht der griechischen Frühzeit nach, Walter Benjamin weht eine Ahnung der "kommenden Welt" an, und Theo Sommer erkennt auf Kreta, daß Geschichte buchstäblich als "geschichtetes Geschehen" zu begreifen ist. Und doch wird bei aller Intellektualität bei vielen Autoren immer auch etwas von der Magie des Lichts, vom Zauber der Inselwelt, von Farben und Gerüchen spürbar, von Eindrücken eben, die nur dem zuteil werden, der das Land mit den eigenen Sinnen wahrnimmt - und es auf diese Weise liebenlernt.

mab

"Griechenland. Reise-Lesebuch", herausgegeben von Stefan Janson. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2002. 255 Seiten. Broschiert, 9,50 Euro. ISBN 3-423-20530-X.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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