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Reisen zu den Tiefen des menschlichen Seins. Olga Tokarczuks Erzählungen entführen uns in ein Reich der Phantasie zwischen Mythen, Träumen und alltäglicher Wirklichkeit. Nur schwer vermag man sich zu lösen vom Sog und der Eindringlichkeit ihrer Sprache, die tief in unserer Psychologie wurzelt.»In der ersten Nacht träumte ich unruhig. In meinem Traum war nichts als ein Blick, ein reines Schauen, ohne Körper, ohne Namen. Ich hing hoch über dem Tal an einem nicht näher bestimmten Punkt, von dem aus ich fast alles sah. Ich bewegte mich in diesem Zustand des Schauens, blieb aber an derselben…mehr

Produktbeschreibung
Reisen zu den Tiefen des menschlichen Seins. Olga Tokarczuks Erzählungen entführen uns in ein Reich der Phantasie zwischen Mythen, Träumen und alltäglicher Wirklichkeit. Nur schwer vermag man sich zu lösen vom Sog und der Eindringlichkeit ihrer Sprache, die tief in unserer Psychologie wurzelt.»In der ersten Nacht träumte ich unruhig. In meinem Traum war nichts als ein Blick, ein reines Schauen, ohne Körper, ohne Namen. Ich hing hoch über dem Tal an einem nicht näher bestimmten Punkt, von dem aus ich fast alles sah. Ich bewegte mich in diesem Zustand des Schauens, blieb aber an derselben Stelle. Die Welt, die ich sah, bot sich mir dar, näherte und entfernte sich, so daß ich entweder alles auf einmal oder nur die kleinsten Einzelheiten sehen konnte.«Olga Tokarczuks großer Erfolg bei Lesern und Kritik hat mit der Magie ihrer Perspektive zu tun. Poetisch-realistisch beschreiben ihre Geschichten eine Welt, die uns in ihrer Fremdheit immer auch bekannt scheint. Individuelles korrespondiert mit kollektiv Unterbewußtem, unversehens findet sich der Leser im Netz des Erzählten. Die in diesem Band versammelten Geschichten entstammen den letzten Jahren und wurden speziell für die deutsche Ausgabe zusammengestellt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Eberhard Rathgeb berichtet von der neuen polnischen "Schattenwirtschaft der Poesie” in der seiner Ansicht nach auch die Erzählerin Olga Tokarczuk zu Hause ist. Das klingt freundlicher, als es gemeint ist. Denn am Schluß lesen wir, dass man bei Olga Tokarczuk in "Räumen vor der Erfindung der Perspektive" lebt. Und dass ein solches Erzählen "auf kindisch-trotzige Weise naiv" ist, was dem Rezensenten gar nicht gefällt. Die Geschichte vom Paar, dass sich einen Schrank kauft und daran irgendwie die Verschränkung von Epochen und Ideologien auf das Unheimlichste erlebt, findet Rathgeb besonders programmatisch für das Buch, und sieht sich zu allerlei Spekulationen über polnische Befindlichkeiten und der "Verschränkung von suchender Seele und weiter Welt nach sozialistischen und materialistischen Eindeutigkeiten" veranlasst. Ausführlich wird diese Geschichte nacherzählt und an ihr schließlich nachgewiesen, dass die Autorin sich aus der Wirklichkeit herauslöst, "in dem sie einzelhandelsgroße Sinngeschichten" erfinde, "durch die das Staunen in der erkaltenden Welt bleiben" solle. Aber der Rezensent mag eben nicht staunen.

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