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Ein König in schwieriger MissionSein Königreich liegt in einer Region, die er selbst als "ruppige Nachbarschaft" beschreibt. Seine Abstammung führt er auf den Propheten Mohammed zurück und seine Ausbildung hat er in den besten Schulen Englands und Amerikas genossen. Als Vermittler zwischen Israelis und Palästinensern versucht er einen Balanceakt, dessen Scheitern auch sein Land mit in den Abgrund ziehen könnte. Abdullah II., seit elf Jahren König von Jordanien, steht vor schwierigen Aufgaben. Erstmals äußert sich das amtierende Staatsoberhaupt nun ausführlich über sein Leben, seine Familie,…mehr

Produktbeschreibung
Ein König in schwieriger MissionSein Königreich liegt in einer Region, die er selbst als "ruppige Nachbarschaft" beschreibt. Seine Abstammung führt er auf den Propheten Mohammed zurück und seine Ausbildung hat er in den besten Schulen Englands und Amerikas genossen. Als Vermittler zwischen Israelis und Palästinensern versucht er einen Balanceakt, dessen Scheitern auch sein Land mit in den Abgrund ziehen könnte. Abdullah II., seit elf Jahren König von Jordanien, steht vor schwierigen Aufgaben. Erstmals äußert sich das amtierende Staatsoberhaupt nun ausführlich über sein Leben, seine Familie, die Geschichte seines Landes und über seine politischen Vorstellungen - und er tut dies bemerkenswert offen und persönlich. Abdullah II. warnt eindringlich vor der Eskalation der Gewalt, sollte es nicht bald zu einer ernst gemeinten Annäherung der völlig zerstrittenen Parteien im Nahostkonflikt kommen.
Autorenporträt
Abdullah II. König von Jordanien, geboren 1962 in Amman als ältester Sohn König Husseins, wurde zunächst von der Thronfolge ausgenommen und erhielt eine Erziehung in den Vereinigten Staaten und England. Er absolvierte eine Militärkarriere und wurde 1999 kurz vor dem Tod seines Vaters von diesem zur Überraschung aller als Thronfolger benannt. Er ist seit 1993 mit der Palästinenserin Rania al-Yasin verheiratet und hat vier Kinder.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.03.2011

Eine letzte Chance für den Frieden

König Abdullah II. von Jordanien sieht Israel als Festung und hofft auf die Vereinigten Staaten.

Von Wolfgang Günter Lerch

Seinen Vater nannte man einst den "kleinen König" und "Friedensstifter", weil er 1994 die Beziehungen seines Landes zu Israel normalisierte. Wie man den Sohn und gegenwärtigen König des Haschemitischen Königreichs Jordanien einmal nennen wird, steht noch in den Sternen. In der Autobiographie von König Abdullah II. von Jordanien stechen jedenfalls viele Ähnlichkeiten mit dem Vater, dem 1999 verstorbenen Hussein Bin Talal, hervor: die Ausbildung unter englischer, dann amerikanischer Leitung, der obligatorische Besuch der Militärakademie von Sandhurst, die Neigung zu schnellen Autos und die Freude an sportlicher Betätigung.

König Abdullahs Vater verstand sich als Mensch des Orients, der trotzdem keinen Gegensatz sah zum Westen und dessen Denk- und Lebensweise. Auch Abdullah - dessen Mutter war eine Engländerin - will zwischen den Kulturen vermitteln, ist er doch Produkt einer Erziehung, die ihm die traditionellen islamischen Werte ebenso beibrachte wie westliche Vorstellungen. Abdullah ist einerseits ein Mekka-Pilger, dem der Schutz der heiligen Stätten des Islam in Jerusalem am Herzen liegt, der jedoch andererseits - zusammen mit Königin Rania, einer Palästinenserin - regen Anteil nimmt am modernen Leben.

Als Abdullah II. aufwuchs, hatte sich die Welt mit radikalen Palästinensern auseinanderzusetzen. Ein Achtjähriger erlebt oder hört aus Erzählungen, wie bewaffnete Freischärler seinem Vater ans Leder wollen - im Schwarzen September 1970. Anders als in den westlichen Bürger-Monarchien stehen die kindlichen Spiele in einem arabischen Königshaus unter ernsteren Vorzeichen. Als Abdullah nach seiner Ausbildung im jordanischen Militär aktiv war, begleiteten ihn solche Gefahren indirekt. Als König Hussein schwer erkrankte, hatte es schon 18 nachgewiesene Attentatsversuche auf ihn gegeben.

Ausführlich beschreibt der Monarch jene turbulenten Tage, da sich der inzwischen todkranke Vater entschloss, nicht Kronprinz Hasan ibn Talal, der viele Jahrzehnte als natürlicher Nachfolger auf dem Haschemiten-Thron gegolten hatte, zum Nachfolger zu machen, sondern ihn, seinen ältesten Sohn. Hasan ist Abdullahs Onkel. Wie sehr das Interesse an einem Zusammenhalt der Dynastie damals zu Buche schlug, wurde deutlich, als der übergangene Hasan die Loyalität zum neuen Kronprinzen und Monarchen über alles stellte. So jedenfalls beschreibt es der König. Es war gewissen Leuten nicht gelungen, durch Intrigen die verwandtschaftlichen Verhältnisse und Bande zu zerstören. Abdullah bewegt sich nun seit elf Jahren, wie er schreibt, "in den Fußstapfen einer Legende", doch scheint er nicht unter der Figur des Vaters zu leiden.

Das Königreich Jordanien gehört zu jenen Ländern in der Region, in denen der dezidiert islamischen Opposition ein fester Platz im politischen Gefüge zugewiesen ist. Die Islamisten bilden so etwas wie "Seiner Majestät Opposition", wofür schon König Hussein gesorgt hatte. Zumindest in Jordanien hat sich dieser Weg des Umgangs mit den Islamisten als intelligenter erwiesen denn die sonst in der Region übliche Repression. Nach seiner Thronbesteigung - so schildert es der junge König - war es nicht immer einfach, Reformen anzuregen und durchzusetzen. Viel Überzeugungsarbeit war und ist zu leisten. Insbesondere die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, aber auch der Bildung (vor allem der Frauen) waren seit seinem Amtsantritt wichtige Ziele des Monarchen. Begegnungen und Erfahrungen mit den politischen Führern in der Nachbarschaft, mit Ariel Scharon oder Benjamin Netanjahu, aber auch arabischen und westlichen Politikern, wie Bush, angesichts des Terrorismus der vergangenen Jahre nehmen gebührenden Raum ein in dem Buch. Zu Recht, denn der Friede, seine Bewahrung zwischen Jordanien und Israel, seine Herstellung zwischen Israel und den Palästinensern ist das wichtigste Thema im Nahen Osten überhaupt.

Abdullah war ein Gegner des Irak-Krieges von Präsident George W. Bush, hatte seine Familie doch einst auch dort geherrscht. Wie skeptisch der König, trotz seiner Hoffnungen auf die "neue Stimme" Obama die Aussichten einschätzt, zeigt der Titel seiner Autobiographie: "Die letzte Chance". Israel sieht er gegenwärtig als Festung. Zum Zeitpunkt, da dieses Buch erscheint, ist Arabien im Aufruhr. Auch der König muss sich mit Demonstranten auseinandersetzen. Man wüsste gerne, was er über diesen Aufbruch denkt.

König Abdullah II. von Jordanien: Die letzte Chance. Mein Kampf für Frieden im Nahen Osten.

DVA, München 2011. 447S., 22,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Relativ unbeeindruckt zeigt sich Heiko Flottau angesichts dieser Autobiografie von Jordaniens König Abdullah II. Das königliche Werk, das seiner Vermutung nach weitgehend vom königlichen Mitarbeiterstab verfasst wurde, wirkt auf ihn vor allem wie eine "PR-Aktion" zur Sicherung des Thrones. Dabei zeigt er durchaus Verständnis dafür, dass der König nicht "ganz ehrlich" sein kann, etwa wenn es um das angespannte Verhältnis zu seinem beim Volk beliebteren Bruder geht. Andererseits hätte er sich schon ein wenig mehr Aufrichtigkeit im Blick auf die eigenen Reformbemühungen oder Probleme der jordanischen Gesellschaft gewünscht. Immerhin scheint ihm die Klage des Königs über das Scheitern seiner Bemühungen im Friedensprozess im Nahen Osten und die israelische Siedlungspolitik nachvollziehbar. Dies entbindet den König nach Ansicht des Rezensenten freilich nicht davon, sich den Forderungen nach Demokratie in der arabischen Welt zu stellen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.08.2011

Eine globale PR-Aktion zur Sicherung des Thrones
Der Haschemitenkönig Abdullah II. von Jordanien hat seine Autobiographie publiziert – sie kann natürlich nicht ganz ehrlich sein
König Abdullah II. von Jordanien hat sicher nicht erwartet, dass sein Werk, in dem er seinen „Kampf für Frieden im Nahen Osten“ beschreibt, ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt erscheint, in dem arabische Völker gegen ihre autoritären Regime rebellieren. So muss Abdullah damit leben, dass die Demonstranten, die in der Hauptstadt Amman, wenn auch weniger zahlreich als etwa in Kairo, Reformen gefordert haben, wohl kritisch über ihren König denken. Ihr Verdikt könnte etwa so lauten: „Sehr wenig, sehr spät.“
Nun ist es keineswegs so, dass dieses Buch, welches wohl weitgehend des Königs Mitarbeiterstab geschrieben hat (dem er im Nachwort ausdrücklich dankt), keine wichtige Passagen enthielte. Seine Klage, dass Israel den Friedensprozess durch seinen Siedlungsbau blockiere, ist berechtigt. Für Jordanien ist das Scheitern der königlichen Friedensbemühungen umso schmerzlicher, als dieser Staat 1921 vom damaligen britischen Kolonialminister Winston Churchill aus der Konkursmasse des untergegangenen Osmanischen Reichs mit der Absicht herausgeschnitten wurde, einen Puffer zu bilden zwischen dem im Entstehen begriffenen Saudi-Arabien, Irak und der in Palästina zu gründenden „jüdischen Heimstatt“.
Zudem wurde die Familie der 1924 aus Mekka von den Saudis vertriebenen Haschemiten von den Briten unter einer Bedingung in Amman als Herrscherdynastie installiert: Die Haschemiten sollten sich der jüdischen Einwanderung nach Palästina nicht widersetzen. Schon um das Wohlwollen und die Subsidien der Briten – und später der USA – nicht zu verlieren, hat sich Jordanien an diese Vorgabe weitgehend gehalten. Friedensbemühungen gehören also zum Fundament und zur Überlebensstrategie Jordaniens.
Abdullah II. schildert aber nicht nur den bisher gescheiterten Friedensprozess und seine Diplomatie während anderer Nahostkrisen – etwa während der amerikanischen Invasion in Irak 2003. Ein Kapitel ist auch „Reformen in Jordanien“ gewidmet. Der König betont die Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklung, weil diese unmittelbar dem Lebensstandard des Einzelnen zugutekomme.
Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung habe sich in seiner Amtszeit verdoppelt. Doch die ärmeren Bevölkerungsschichten haben von dem Wachstum kaum profitiert. Im Übrigen kaschiert die Betonung wirtschaftlicher Entwicklung natürlich die Tatsache, dass der König an politischen Reformen wenig interessiert ist. Im Buch wird beschrieben, wie er gegen träge Bürokraten kämpft, wie er Anordnungen trifft, etwa die unhygienischen Zustände in einem Krankenhaus abzustellen. Abdullah II., der auch viel über seine Zeit beim jordanischen Militär berichtet, war, wie er selbstkritisch zugibt, der fälschlichen Auffassung, mit ein paar harschen Befehlen könne man gesellschaftliche Missstände einfach und schnell beseitigen.
Der Autor legt auch dar, wie er aus Sorge um das Wohl der Bevölkerung neue Ministerpräsidenten beruft. Dieses Mittel ist aber oft wirkungslos geblieben. Seit 1944 hat es 61 Premierminister gegeben, die durchschnittliche Regierungszeit betrug also 1,09 Jahre. Von einem langen politischen Atem für Reformen kann da keine die Rede sein. In einem Akt vorauseilenden Gehorsams hat der König auch kurz nach dem Ausbruch der arabischen Revolution einen neuen Premier bestellt – einen pensionierten General und ehemaligen Geheimdienstmann.
An die Einrichtung einer konstitutionellen Monarchie hat sich Abdullah II. ebenso wenig gewagt wie sein berühmter Vater, König Hussein. Und das jordanische Parlament hat ebenso wenig ein Budgetrecht wie alle anderen arabischen Volksvertretungen, wenn man diese denn so nennen will. Wer für die Apanagen der Prinzen und für das Budget des Königshofes aufkommt, wird nicht gesagt. Und dass die Person des Königs – nicht aber die Dynastie an sich – immer mehr in die Kritik kommt, muss Abdullah II. natürlich verschweigen. Der Buchautor Abdullah kann nicht darlegen, dass manche Untertanen des Königs Abdullah neuerdings nach Prinz Hassan rufen, dem Bruder König Husseins. Hassan, der Intellektuelle der Dynastie, war viele Jahre Kronprinz – bis ihn Hussein 1999, kurz vor seinem Tod, durch Abdullah ersetzte. Seitdem herrscht weitgehend Sprachlosigkeit zwischen Abdullah und Hassan. Jordanische Insider aber wollen wissen, dass Abdullah angesichts der politischen Krise im Land neuerdings wieder den Ratschlag Hassans suche. Es gehört zu den impliziten Nachteilen einer königlichen Autobiographie, dass über solche politisch immens wichtigen Details nichts berichtet wird.
Dafür schreibt der König stolz von einer neu erstandenen Luxuslimousine. Der Bildteil des Werks zeigt den Herrscher mal in betender Haltung bei der Pilgerfahrt nach Mekka, mal mit einem schicken neuen Motorrad, mal mit Ehefrau Rania, einer Palästinenserin. Hier liegt nun ein weiterer kritischer Punkt des Buches. Sicher, der König will hauptsächlich seine Friedensbemühungen beschreiben. Aber wenn er auch über Reformen in seinem Reich spricht, dann müsste er die Bruchlinien in der jordanischen Gesellschaft zumindest erwähnen. Und er müsste andeuten, wie er diese überbrücken will.
Die Kluft ergibt sich aus dem Antagonismus zwischen zwei einander argwöhnisch beäugenden Gruppen. Da sind einmal die „Eastbanker“. Diese stellen jenen traditionellen Teil der Gesellschaft, der aus den Beduinenstämmen hervorgegangen ist, die im Gebiet östlich des Jordans bis zu Irak leben. Diese Gruppe bildet seit Gründung des Staates die Machtbasis des Königshauses.
Die zweite Gruppe wird durch die „Westbanker“ repräsentiert. Das sind jene Palästinenser, die in den Kriegen von 1948 und 1967 vor den Israelis aus dem Land westlich des Jordan über den Fluss nach Osten geflohen sind. Im Königreich stellen diese Palästinenser heute fünfzig, manche sagen sechzig Prozent der Bevölkerung. Es gibt einen Zeugen, der diesen Graben in der jordanischen Gesellschaft beschreibt. Es ist Adnan Abu Odeh, einst einflussreicher Berater von König Hussein. Im Jahre 2000 hat er ein Werk vorgelegt, in welchem er detailliert auch die Benachteiligung der Palästinenser Jordaniens analysiert. Die Tatsache, dass die Minderheit der „Eastbanker“ in der Verwaltung und im Sicherheitsapparat stärker vertreten sei als die palästinensische Mehrheit der „Westbanker“ trage nicht zum Zusammenhalt der jordanischen Gesellschaft bei, argumentiert Abu Odeh.
Doch heute fühlen sich sogar manche „Eastbanker“ zurückgesetzt. Die Privatisierung von staatlichen Wirtschaftsbetrieben hat viele Arbeitsplätze gekostet, welche früher von diesen Stützen des Regimes besetzt waren. Ihren Zorn lassen manche dieser Enttäuschten jetzt an Gattin Rania aus, der Königin palästinensischer Herkunft. Ihr werfen sie einen verschwenderischen Lebensstil vor. Andere argumentieren, man greife Rania an, weil direkte Kritik an der Person des Königs verboten sei. Ranias Ehemann, König Abdullah II., steht also vor schwierigen Zeiten. Seine Rechtfertigungsschrift über zwölf Jahre Amtszeit, die gleichzeitig in dreizehn Ländern erschien, wurde vom Verlag als „Medienereignis“ annonciert. Viel eindrücklicher waren aber die Revolutionäre auf den Freiheitsplätzen von Bengasi, Kairo, Manama und Sanaa.
Dieser neuen, demokratischen Wirklichkeit muss sich auch die Dynastie der Haschemiten stellen, die lange Zeit eine Klammer zwischen zwei divergierenden Volksgruppen war. Die globale PR-Aktion des Königs wird auf Dauer kaum genügen, die innere Kluft in seinem Reich zu überbrücken – geschweige denn den Forderungen der mutigen arabischen Revolutionäre gerecht zu werden.
PS: Zu diesen mutigen Revolutionären gehört, auf seine Weise, auch der im besetzten Westjordanland lebende Palästinenser Dschamal Dschuma. Weil er eine friedliche Kampagne gegen die israelische Sperrmauer organisiert hatte, saß er im Januar 2010 in israelischer Haft. Als er vor ein paar Monaten nach Jordanien reisen wollte, um dort den ihm als alten Westbanker zustehenden jordanischen Pass zu erneuern, wurde er von Abdullahs Geheimdienst mehrere Stunden verhört. Danach wurde ihm bedeutet, er sei im Königreich der Haschemiten ein Sicherheitsrisiko. Abdullahs Leute schickten Dschamal Dschuma zurück ins israelisch besetzte Jordanland – ohne Pass. HEIKO FLOTTAU
ABDULLAH II.VON JORDANIEN: Die letzte Chance. Mein Kampf für den Frieden im Nahen Osten. Aus dem Englischen von Karola Bartsch, Gabriele Gockel und Barbara Steckhan. DVA, München 2011. 448 Seiten, 22,99 Euro.
Jordanien wurde gegründet, weil die
Briten einen „Pufferstaat“ wollten.
Die Haschemiten werden verehrt,
Abdullah II. aber immer weniger.
Eine Gesellschaft in zwei Lagern:
Estbanker und Westbanker.
Die Wirtschaft stagniert, deshalb
ist Königin Rania in Misskredit.
Ein Glückspilz unter den Autokraten des Nahen Ostens war König Hussein, der Jordanien von 1953 bis 1999 regierte: Auf der britischen Militärakademie Sandhurst erzogen, hat er stets danach getrachtet, gute Beziehungen zum Westen zu unterhalten. Das ist ihm gelungen; im Orient und Okzident war er angesehen. Im Orient half dabei, dass die Haschemiten als direkte Nachfahren des Propheten Mohammed gelten. Husseins ältester Sohn Abdullah hat es heute mit dem Volk zu tun. Dieses Problem hatte der Vater nicht. Ein Essay unseres Rezensenten über Jordanien findet sich in dem jüngst erschienenen Buch „Die arabische Revolution“ (Frank Nordhausen, Thomas Schmid, Hg., Ch. Links Verlag, 16,90 Euro). Auch die übrigen Aufsätze sind zu empfehlen. (aug) Zeichnung: Ernst Kahl
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