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In den verschiedenen Regionen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde der Dreißigjährige Krieg sehr unterschiedlich erfahren, und es flossen dabei spezifische territoriale, ständische und konfessionelle Deutungsmuster ein. Der Ansatz der Erfahrungsgeschichte ermöglicht, die vom Krieg bewirkten Prozesse und Strukturen neu zu beleuchten.
In dem vorliegenden Sammelband werden die Kriegserfahrungen von Personengruppen in Südwestdeutschland untersucht, die Deutungskompetenz ausübten und den Menschen Sinn zu vermitteln suchten. Die lutherischen Geistlichen in der Grafschaft
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Produktbeschreibung
In den verschiedenen Regionen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde der Dreißigjährige Krieg sehr unterschiedlich erfahren, und es flossen dabei spezifische territoriale, ständische und konfessionelle Deutungsmuster ein. Der Ansatz der Erfahrungsgeschichte ermöglicht, die vom Krieg bewirkten Prozesse und Strukturen neu zu beleuchten.

In dem vorliegenden Sammelband werden die Kriegserfahrungen von Personengruppen in Südwestdeutschland untersucht, die Deutungskompetenz ausübten und den Menschen Sinn zu vermitteln suchten. Die lutherischen Geistlichen in der Grafschaft Hohenlohe und in der Obervogtei Schwarzwald des Herzogtums Württemberg werden als protestantische Erfahrungsgruppen vorgestellt. Dem stehen die katholischen Verehrer des Kapuzinermärtyrers Fidelis von Sigmaringen aus Militär und Adel sowie der humanistisch gebildete Benediktinerabt Georg Gaisser von Sankt Georgen gegenüber. Bildliche Quellen spielen in dem Band eine besondere Rolle.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der von Matthias Asche und Anton Schindling herausgegebene Aufsatzband über Kriegserfahrung und Religion zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges scheint Rezensent Harm Klueting nur eingeschränkt interessiert zu haben. Über den Band im allgemeinen verliert Klueting jedenfalls kein Wort. Stattdessen widmet er sich ganz Matthias Ilgs Beitrag über den Kult des Kapuzinermärtyrers Fidelis von Sigmaringen. Klueting berichtet, dass Pater Fidelis, 1578 als Markus Roy im schwäbischen Sigmaringen geboren, während der Bündner Wirren als Feldprediger katholischer österreichischer Truppenverbände durch Schwerthiebe und Keulenschläge reformierter Bauern zu Tode kam, um dann schnell zum Gegenstand religiöser Verehrung zu werden. Wie kaum ein zweiter Heiligenkult habe der Fideliskult zur Verhärtung der konfessionellen Trennlinien in Graubünden, in der Ostschweiz und zwischen den vorderösterreichischen Gebieten und ihrer Nachbarschaft beigetragen, weiß Klueting. Ilgs Beitrag thematisiert seines Erachtens einen "wichtigen Aspekt" der Historikerdebatte um die Konfessionalisierung, wobei fraglich bleibe, "ob der von ihm hier gewählte Begriff 'Entkonfessionalisierung' die Sache trifft".

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