Eine Satire von beißender Schärfe Karpow, ein junger Moskauer Erfinder, entdeckt ein Serum, welches das Wachstum von Lebewesen beschleunigt. Er probiert es an Ratten, Schafen, Schweinen und Ziegen aus, schließlich auch an einem Liliputaner. Das Serum bietet ungeahnte Möglichkeiten und weckt Begehrlichkeiten in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die daraus folgenden Verwirrungen, Konflikte und Grausamkeiten sind ebenso ungeahnt wie zahllos.
Mit tiefschwarzem Humor und leichter Feder entlarvt der Moskauer Journalist Oleg Kaschin, der selbst Opfer eines brutalen Überfalls wurde, mit diesem Buch Korruption, Machtgier und Despotismus im gegenwärtigen Russland. Herausgekommen ist eine Satire von beißender Schärfe.
"Ein Roman, wenn auch in ein phantastisches Kostüm gehüllt, geschrieben von einem der eloquentesten Augenzeugen." -- timeout.ru
Mit tiefschwarzem Humor und leichter Feder entlarvt der Moskauer Journalist Oleg Kaschin, der selbst Opfer eines brutalen Überfalls wurde, mit diesem Buch Korruption, Machtgier und Despotismus im gegenwärtigen Russland. Herausgekommen ist eine Satire von beißender Schärfe.
"Ein Roman, wenn auch in ein phantastisches Kostüm gehüllt, geschrieben von einem der eloquentesten Augenzeugen." -- timeout.ru
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.02.2012Wachstumsschmerz
Karpow hat ein Wachstumsserum erfunden, das Ratten in Schafsgröße gebiert und Liliputanern neue Perspektiven schenkt. Nur ist in Russland niemandem an Veränderung gelegen. Wo nach allen Regeln des Sujets also eine wilde Jagd nach dem groß machenden Stoff ansetzen könnte, hat sich Oleg Kaschin, Jahrgang 1980, eine Satire auf die Stagnation in seinem Land vorgenommen. Die unausweichlichen dramaturgischen Reibungen können ihn nicht verdrießen, er lässt seinen Ich-Erzähler eben gleich mehrmals eine Reihe "fataler Koinzidenzen" ankündigen. Der damit offenbar hinreichend sanktionierte erzählerische Schlingerkurs verbindet Korruption, Brutalität und moderne Technik mit immer neuen Bösewichten, die mit mehrseitigen Biographien eingeführt werden, eine Aufmerksamkeit, die dem Erfinder des Wachstumsserums, Karpow, übrigens versagt blieb - zu Recht, ist von ihm doch mittlerweile gar nicht mehr die Rede. Erstaunlicherweise taucht er erst am Ende wieder auf, nach einer rührenden Geschichte von Waisen, die mit dem Wachstumsserum zu willigen Gefolgsleuten des Kreml werden. Aber das will man dann eigentlich gar nicht mehr wissen. (Oleg Kaschin: "Es geht voran". Roman. Aus dem Russischen von Franziska Zwerg. Aufbau Verlag, Berlin 2012. 153 S., geb., 16,99 [Euro].) ath
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Karpow hat ein Wachstumsserum erfunden, das Ratten in Schafsgröße gebiert und Liliputanern neue Perspektiven schenkt. Nur ist in Russland niemandem an Veränderung gelegen. Wo nach allen Regeln des Sujets also eine wilde Jagd nach dem groß machenden Stoff ansetzen könnte, hat sich Oleg Kaschin, Jahrgang 1980, eine Satire auf die Stagnation in seinem Land vorgenommen. Die unausweichlichen dramaturgischen Reibungen können ihn nicht verdrießen, er lässt seinen Ich-Erzähler eben gleich mehrmals eine Reihe "fataler Koinzidenzen" ankündigen. Der damit offenbar hinreichend sanktionierte erzählerische Schlingerkurs verbindet Korruption, Brutalität und moderne Technik mit immer neuen Bösewichten, die mit mehrseitigen Biographien eingeführt werden, eine Aufmerksamkeit, die dem Erfinder des Wachstumsserums, Karpow, übrigens versagt blieb - zu Recht, ist von ihm doch mittlerweile gar nicht mehr die Rede. Erstaunlicherweise taucht er erst am Ende wieder auf, nach einer rührenden Geschichte von Waisen, die mit dem Wachstumsserum zu willigen Gefolgsleuten des Kreml werden. Aber das will man dann eigentlich gar nicht mehr wissen. (Oleg Kaschin: "Es geht voran". Roman. Aus dem Russischen von Franziska Zwerg. Aufbau Verlag, Berlin 2012. 153 S., geb., 16,99 [Euro].) ath
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Bei der Lektüre dieser beißenden Satire hat Rezensent Mathias Schnitzler einiges über das heutige, korrupte Russland unter Putin und Medwedew erfahren, auch wenn die Geschichte um ein Serum, das Menschen binnen kürzester Zeit zu übergroßen Kraftprotzen mutieren lässt und das in die Finger eines Moskauiter Oligarchen gerät, zunächst einmal "schön irrwitzig" klingt. Noch abenteuerlicher findet der Rezensent aber die Hintergrundgeschichte des Romans: Kurz nach Abgabe des Manuskripts wurden dem Autor, ein regierungskritischer Journalist und Blogger, der hier sein literarisches Debüt vorlegt, von einem anonymen Überfallkommando zur Warnung brutal Hände und Füße gebrochen. So weist der resignierende, defätistische Tenor des Buches dem Rezensenten denn auch die Spur zum ertragreichsten Nährboden für "die besten Satiren", der im fortgeschrittenen Unmut über die Verhältnisse, an denen sich ja doch nichts ändert, bestehe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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" Mit tief schwarzen Humor und leichter Feder entlarvt der Moskauer Journalist Oleg Kaschin [...] mit diesem Buch Korruption, Machtgier und Despotismus im gegenwärtigen Russland. Herausgekommen ist eine Satire von beißender Schärfe. " Bernd Kielmann Buch-Magazin 20120301