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Norman behandelt den jungen Trickkünstler Joe wie einen Sohn. Doch Joe verliebt sich in Normans Frau, die Feuertänzerin Christina. In der Wüste von Nevada kommt es zur offenen Konfrontation einer muss weichen.

Produktbeschreibung
Norman behandelt den jungen Trickkünstler Joe wie einen Sohn. Doch Joe verliebt sich in Normans Frau, die Feuertänzerin Christina. In der Wüste von Nevada kommt es zur offenen Konfrontation einer muss weichen.
Autorenporträt
Amélie Nothomb, 1967 in Kobe geboren, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten in Japan und China verbracht. Nach Abschluß ihres Philologiestudiums hat sie beschlossen, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie lebt in Brüssel. Die Autorin schreibt, seit sie siebzehn ist.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Als moderne Version des Ödipusmythos liest Peter Urban-Halle den neuen Roman von Amélie Nothomb. Die im Glücksspielmilieu von Reno angesiedelte Geschichte um einen vaterlosen Fünfzehnjährigen, der von einem berühmten Magier unter die Fittiche genommen wird, dessen Ehefrau begehrt und plant, den Ziehvater zu töten, handelt für ihn aber auch von Manie und Besessenheit. Alle Figuren scheinen ihm besessen von etwas. Und Nothomb scheint besessen vom Schreiben. Neben der Kompaktheit ihrer Geschichten erkennt Urban-Halle darin auch den Grund für den Erfolg ihrer Bücher. Tatsächlich findet er in ihren Geschichten sehr viel Autobiografisches, die für ihn alle Teil eines "großen autobiografischen Projekts" der Autorin sind.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.11.2012

KURZKRITIK
Ödipus, der Freak
Herablassend: Amélie Nothombs
Roman „Den Vater töten“
Joe ist ein Magier-Wunderkind und von der Pubertät schwer gebeutelt. Bestseller-Profi Amélie Nothomb begleitet den Jugendlichen in ihrem neuen Roman „Den Vater töten“ durch das Show- und Casino-Business von Reno und Las Vegas bis zum „Burning Man Festival“ – einem Hippietraum aus Musik, Tanz, Wüstenhitze und LSD. So gewollt schräg die Szenerie, so sind es auch die Protagonisten: Mit 14 hat Joe die versoffene Mutter und deren arglistigen Lover verlassen. Ein geheimnisvoller Belgier vermittelt den Jungen an den besten Magier der Stadt, den allzu treuherzigen Norman Terence. Joe verliebt sich in Normans Frau, die feengleiche Feuertänzerin Christina. In den folgenden Lehrjahren ist der Junge besessen von dem Wunsch, sie ins Bett zu kriegen – und den Ziehvater, nun ja, das steht bereits im Titel.
  „Den Vater töten“ ist ein zügig erzählter Roman mit einigen wunderlichen Volten. Gut konsumierbar – wäre da nicht diese leise, aber zunehmend aufdringliche Häme in der allwissenden Erzählstimme. Sie beobachtet kühl und erlaubt hier und da ein bisschen Voyeurismus. Die Figuren und deren Empfindungen stellt sie weniger dar als aus. Derart einfühlungsfrei vorgeführt, werden aus Außenseitern Freaks. Gelegentlich gibt sich die Erzählung nachdenklich. Da wird gefragt, ob Nietzsche auf dem „Burning Man“ Neues über Gott erfahren hätte; das Jonglieren und Tanzen mit dem Feuer gerät zum „Kampf zwischen Dionysos und Apollo“; und „multinationale Konzerne“ stehen am Pranger, weil sie römische Palazzi, einst „Orte der Lust“, als Firmensitz missbrauchen. Abgespeist mit derart dürftigen Intellekt-Häppchen, bleibt der Verdacht, dass Nothomb auf ihr Publikum ganz ähnlich herabschaut wie auf ihre Figuren.
CORNELIA FIEDLER
  
Amélie Nothomb: Den Vater töten. Aus dem Französischen von Brigitte Große. Diogenes Verlag, Zürich 2012. 128 Seiten, 18,90 Euro.
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»Amélie Nothomb ist Kult: Ihre Romane haben Millionenauflagen. In ihren Romanen geht es morbide und makaber zu, jedenfalls nicht moralisch und schon gar nicht brav.« Martin Ebel / Tages-Anzeiger Tages-Anzeiger