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Soziale Bewegungen, Subkulturen, künstlerische und politische Avantgarden, aber auch die vielfältigen Mikropolitiken des Alltags demonstrieren, dass die Apparate der Machtausübung den Eigensinn der Subjekte nicht vollständig absorbieren können. Was aber, wenn 'Anti-Disziplin' selbst zur Norm wird?
Die Kritik am patriarchalen Familienzusammenhang und die sexuelle Revolution haben alternative Lebensweisen hervorgebracht, in denen sich neue Subjektivitäts- und Beziehungsmodelle entwickelten. Die damit einhergehende soziale Ungebundenheit harmoniert indes trefflich mit den Mobilitäts- und
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Produktbeschreibung
Soziale Bewegungen, Subkulturen, künstlerische und politische Avantgarden, aber auch die vielfältigen Mikropolitiken des Alltags demonstrieren, dass die Apparate der Machtausübung den Eigensinn der Subjekte nicht vollständig absorbieren können. Was aber, wenn 'Anti-Disziplin' selbst zur Norm wird?
Die Kritik am patriarchalen Familienzusammenhang und die sexuelle Revolution haben alternative Lebensweisen hervorgebracht, in denen sich neue Subjektivitäts- und Beziehungsmodelle entwickelten. Die damit einhergehende soziale Ungebundenheit harmoniert indes trefflich mit den Mobilitäts- und Flexibilitätszumutungen, die den Individuen heute auferlegt werden. Begehrensstrukturen und Praxismodelle ehemals subkultureller Gegenwelten sind heute fester Bestandteil der sich globalisierenden Ökonomie.
Wenn Dissidenz, Kritik und Subversion zum Motor der Modernisierung eben jener Verhältnisse werden, die zu unterminieren sie einmal angetreten waren, verkehrt sich das Verhältnis von Norm und Abweichung.

Inhaltsverzeichnis:
Einleitung (M. v. Osten).-
Technologien: Bakunin Consulting, Inc.: Anarchismus, Management und die Kunst, nicht regiert zu werden (U. Bröckling); Magic Business Times: Spirituelle Entwicklung am Arbeitsplatz (K. L. Goldschmidt Salamon); Die Arbeit der Kritik und der normative Wandel (L. Boltanski / E. Chiapello).-
Produktionssysteme: Kuratorisches Handeln: Immaterielle Arbeit zwischen Kunst und Managementmodellen (B. v. Bismarck); I was knitting away day and night: Die Bedeutung von Kunst und Handwerk im Modedesign (A. McRobbie); Kreativität und die Kulturen der Produktion (K. Negus); Ohne Dogma: Time Code als Allegorie der gesellschaftlichen Fabrik.-
Insert: Be Creative! der kreative Imperativ.-
Ökonomien: Affektive Arbeit (M. Hardt); Phantome der Norm und Heuristiken des Schlauseins: Die kulturelle Dimension kognitiver Arbeit (T. Holert); Kollektive Instandhaltung: Ein performativer Vortrag (F. Wilding); Neue Grenzziehungen in der Politischen Ökonomie (Y. M. Boutang).-
Anhang: Autorinnen und Autoren.
Autorenporträt
Marion von Osten ist Professorin für künstlerische Praxis an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich.

Marion von Osten ist Künstlerin, Autorin und Ausstellungsmacherin und lebt in Berlin und Zürich. Sie studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe. 1996-1998 war sie Kuratorin an der Shedhalle Zürich und initiierte dort u.a. die Ausstellungen "Sex Space" und "MoneyNations". Sie schreibt für die Kunstzeitschriften "Texte zur Kunst" und "Springerin" und ist Mitherausgeberin von "Das Phantom sucht seinen Mörder: Ein Reader zur Kulturalisierung der Ökonomie" (Berlin 1999). Seit 2001 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theorie der Gestaltung und Kunst Zürich (ith) und hat seit 2002 eine Professur für künstlerische Praxis an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ). Marion von Osten organisierte für das Museum für Gestaltung Zürich. (MfGZ) die transdisziplinäre Ausstellung "Be Creative! Der kreative Imperativ" (zusammen mit Peter Spillmann und Beatrice von Bismarck, 2002).
Mit Beiträgen von B. v. Bismarck, L. Boltanski, Ulrich Bröckling, E. Chiapello, H. Draxler, K.L. Goldschmidt-Salamon, M. Hardt, A. McRobbie, T. Holert, Y.M. Boutang, K. Negus und F. Wilding
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Reichlich ironisch geriert sich Rezensent Jan Engelmann in seiner Besprechung des von Marion von Osten herausgegebenen Bands "Norm der Abweichung", dessen Eigenheiten in Sachen Diktion und Kleinschreibung er süffisant nachäfft. Substanzielles über den Band selbst erfährt man dabei freilich nicht. Immerhin hält Engelmann neben seinen Ausführungen über den Volksbühnen-Dramaturgen Carl Hegemann und dessen Beteuerung, ein "naiver Antikapitalismus" sei nicht mehr möglich, fest, dass der Band einige "lesenswerte kommentare" zum Umstand bietet, dass "dissidenz, kritik und subversion zum motor der modernisierung ebenjener verhältnisse werden, die zu unterminieren, abzuschaffen oder wenigstens zu denunzieren sie einmal angetreten waren" (marion von osten). So setze die amerikanische Feministin Faith Wilding in ihrem Beitrag die "just-in-time-selbstaufopferung" von "total-quality-frauen" in Szene und Ulrich Bröckling streiche die Regieanweisungen des Management-Gurus Tom Peters auf ihre Essenz zusammen.

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