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Die Zukunft in Flammen - der Roman einer großen politischen Feuerprobe für die Menschheit unserer Epoche Überall ist Politik. Sechs Menschen werden zusammengerufen, um zur Sonne zu reisen: eine Schülerin, ein Koch, ein Finanzberater, eine Mathematikerin, ein Gitarrist und eine Pianistin. Sie erfahren, dass es dort eine Zivilisation gibt, die anders ist als alles, was Menschen kennen. Mit neuen Körpern sollen sie drei große Aufgaben bewältigen und geraten dabei zwischen die Fronten eines gewaltigen Konflikts. »Der Schnitt durch die Sonne« steht in der Tradition von H.G. Wells, Stanislaw Lem und…mehr

Produktbeschreibung
Die Zukunft in Flammen - der Roman einer großen politischen Feuerprobe für die Menschheit unserer Epoche
Überall ist Politik. Sechs Menschen werden zusammengerufen, um zur Sonne zu reisen: eine Schülerin, ein Koch, ein Finanzberater, eine Mathematikerin, ein Gitarrist und eine Pianistin. Sie erfahren, dass es dort eine Zivilisation gibt, die anders ist als alles, was Menschen kennen. Mit neuen Körpern sollen sie drei große Aufgaben bewältigen und geraten dabei zwischen die Fronten eines gewaltigen Konflikts.
»Der Schnitt durch die Sonne« steht in der Tradition von H.G. Wells, Stanislaw Lem und Arno Schmidt. Ein abenteuerlicher, philosophischer und politischer Roman, der sich den drängenden Fragen unserer Gegenwart stellt.
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Autorenporträt
Dietmar Dath, geboren 1970, ist Schriftsteller, Übersetzer, Musiker und Publizist. Sein Roman 'Die Abschaffung der Arten' stand 2008 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde 2009 mit dem Kurd Laßwitz Preis ausgezeichnet, desgleichen 2013 sein Roman 'Pulsarnacht'. 2015 erschien bei FISCHER Tor eine erweiterte Neuausgabe des Romans 'Venus siegt'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2017

DIETMAR DATH, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, hat seine mehr oder weniger interessanten Ferienerlebnisse auf der Sonne zu einem Roman verarbeitet, in dem eine kleine Gruppe von Menschen sich plötzlich auf dem Schauplatz eines Bürgerkrieges zwischen Gottheiten wiederfindet und in der Küche (mit viel Whisky), beim Schießen mit hartem Licht, Rechnen mit Mathematik ohne Zahlen, Ertragen von Liebeskummer und Erobern von Liebesglück überleben muss. Doch, auf der Sonne. Nicht etwa auf dem Mars oder auf dem Mond - diese öden Brocken sind viel zu überlaufen, da passiert längst nix Interessantes mehr, bloß immer diese Pauschalreisen mit Besuchen in den Kratern und Minen oder im Arno-Schmidt-Museum, zwischendurch vielleicht mal ein Aufstand von ausgebeuteten Kolonisten oder Robotern. Nein, Sonne ist schon richtig, gerade beim hiesigen Wetter jetzt. (Dietmar Dath: "Der Schnitt durch die Sonne". Roman. S. Fischer Verlag, 368 S., geb., 24,- [Euro].)

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.01.2018

Ach, Teiresias, du lieber
Sonnenwirbel
Dietmar Dath legt einen „Schnitt durch die Sonne“
Der Journalist und Schriftsteller Dietmar Dath bildet ein eigenes Universum in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In einem Zeitraum von etwa zwanzig Jahren hat Dath in den unterschiedlichsten Verlagen rund zwei Dutzend zum Teil umfangreiche Romane publiziert, die sich mehr oder weniger allesamt in der Schnittmenge von Popkultur, Science Fiction und Wissenschaft bewegen. Hinzu kommen Theaterstücke, Essays und das journalistische Tagesgeschäft. Ein Schnelldenker, Schnellschreiber und Vielschreiber mit einem nahezu unüberschaubaren Fundus an Wissen und Interessen.
Daths neuer Roman, der erste von ihm, der im S.-Fischer-Verlag erschienen ist, macht mit einem geradezu klassischen Szenario auf, wie man es aus Gangsterfilmen kennt: Ein Team wird rekrutiert, ein merkwürdiges allerdings, und das auch nicht immer auf freiwilliger Basis. Da ist Aykut, ein reicher, türkischstämmiger Geschäftsmann, der sich darüber hinaus durch seine Kochkünste auszeichnet. Da ist Karel, ein Physiker, dessen wissenschaftliche Karriere an einem Datenbetrug gescheitert ist. Hinzu kommen Bernhard, ein Musiker; Marianne, eine ehemalige Klavierlehrerin, die in einem Altenheim lebt, und die Mathematikerin Vera.
Zusammengestellt wird das Team von einem Sonnenwirbel, der sich als krankes Mädchen tarnt. Teiresias, so nennt es sich, gibt dem Quintett drei Aufgaben, die allesamt mit einem Krieg zu tun haben. Der tobt auf der Sonne und hat sich entzündet an einer Figur, die Koronakind genannt wird. Jedes Mitglied des Teams erhält nun einen den jeweiligen Fähigkeiten entsprechenden Forschungsauftrag, der darauf zielt herauszufinden, woher besagtes Koronakind stammt, wovon es sich ernährt und welche Sprache es spricht. Dieses Koronakind sprengt die Vorstellungskraft davon, was Menschen sich unter intelligentem Leben auf fernen Planeten konstruiert haben. Nicht nur in dieser Hinsicht geht es Dietmar Dath offensichtlich um Aufhebung aller Grenzen und Beschränkungen.
Die Sonne selbst allerdings bleibt auch bei Dietmar Dath eine ferne und unerreichbare Projektionsfläche. Die Reise dorthin geschieht nicht etwa materiell, sondern via Bewusstseinsübertragung in einem eigens dafür entwickelten Apparat. „Der Schnitt durch die Sonne“ ist in drei große Kapitel aufgeteilt, die den Grenzverlauf zwischen dem Hier der Erde und dem Dort des fernen Planeten markieren. Das Ergebnis dieses ambitionierten Versuchs, sämtliche Genres ins Leere laufen zu lassen und gleichzeitig einen Roman mit politischem Anspruch zu schreiben, ist ein in Tonlagen und Handlungsverläufen divergentes Buch: Es kommt im Lauf der Expedition zu Identitätsverschiebungen, zu einer Liebesgeschichte und zu handfesten Kampf- und Abenteuerszenen, die jede und jeder Einzelne aus dem versprengten Häuflein der Sonnengesandten zu erleben hat.
Dietmar Dath kann rasant und witzig erzählen. Er hat ein Gespür für Dialoge, so dass manche Szenen eine Comic-hafte Rasanz gewinnen. Die wiederum wird geradezu brutal ausgebremst von Daths Anspruch, seine erzählte Welt theoretisch und wissenschaftlich zu unterfüttern. Das gilt vor allem für die Exkurse zur Mathematik. Es dürften nur wenige Leser in der Lage sein zu prüfen, ob die seitenweise dargestellten Theorien tatsächlich stimmen. Also: „Rechts, dieses g, das bildet die Elemente von B dann auf C ab, auf die beiden Antworten Ja und Nein nämlich. Also f von Petra ist: >organisiert<, und g ist einfach die Frage: >ist das jeweilige Element organisiert?unorganisiertneincharakterfest? Dass Daths Erzählverfahren nicht unbedingt leserfreundlich ist, ist eine Feststellung von geringem Wert – jeder liest schließlich anders. Gravierender ist, dass die Exkurse zur Veranschaulichung des Materials nichts beitragen, sondern munter vor sich hinklappern. So verfestigt sich der Eindruck, dass „Der Schnitt durch die Sonne“ zwar gesellschaftliche und wahrnehmungspsychologische Gewissheiten auf den Prüfstand stellt und dem Autor beim Schreiben eine Menge Spaß bereitet haben dürfte, dass aber das Abenteuer der Lektüre hinter dem der Handlung zurückbleibt.
CHRISTOPH SCHRÖDER
Dietmar Dath: Der Schnitt durch die Sonne. Roman. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2017. 362 Seiten, 24 Euro.
Was nutzt die Wissenschaft
im Roman, wenn der Leser sie
nicht prüfen kann?
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Dietmar Dath ist sicherlich der interessanteste deutsche Schriftsteller der Gegenwart:Niemand sonst beschäftigt sich mit so unterschiedlichen Fragen, kein anderer erreichteine vergleichbare Tiefe. Raul Zelik Westdeutscher Rundfunk 20171001