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Nach dem Tod des Kurfürsten Ernst August, dessen Lebensbeschreibung Leibniz verfaßt, übernimmt sein Sohn Georg Ludwig die Regierung in Hannover. Wiener Intriguen gegen die geplante Heirat der hannoverschen Prinzessin Wilhelmine Amalie mit dem kaiserlichen Thronfolger wehrt Leibniz erfolgreich durch ein genealogisches Gutachten ab und unterstützt damit die Pläne, durch diese verwandtschaftliche Beziehung die Anerkennung der hannoverschen Kurwürde voranzubringen. Der spanische Erbfolgekrieg wirft seine Schatten in Leibniz' Korrespondenz voraus. Die innerprotestantischen Unionsgespräche unter…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Tod des Kurfürsten Ernst August, dessen Lebensbeschreibung Leibniz verfaßt, übernimmt sein Sohn Georg Ludwig die Regierung in Hannover. Wiener Intriguen gegen die geplante Heirat der hannoverschen Prinzessin Wilhelmine Amalie mit dem kaiserlichen Thronfolger wehrt Leibniz erfolgreich durch ein genealogisches Gutachten ab und unterstützt damit die Pläne, durch diese verwandtschaftliche Beziehung die Anerkennung der hannoverschen Kurwürde voranzubringen. Der spanische Erbfolgekrieg wirft seine Schatten in Leibniz' Korrespondenz voraus. Die innerprotestantischen Unionsgespräche unter Einbeziehung Englands sowie die Bemühungen um eine Reunion mit den Katholiken werden fortgesetzt. Auf Leibniz' Betreiben beschließt die theologische Fakultät Helmstedt die Anerkennung des päpstlichen Primats jure divino. Unter den sprachwissenschaftlichen Themen ist der Erhalt von Vaterunsern in permischer, wogulischer und samojedischer Sprache hervorzuheben. Der Plan, ein Observatorium in Berlin zu errichten, gibt Anlaß für den Beginn der Korrespondenz mit Hofprediger Jablonski.

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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Notger Hammerstein hebt zunächst die Bedeutung solcher Editionen für die Forschung hervor: durch sie würden Einblicke in "oft unbekannte Hinterlassenschaften" gewährt. Dadurch könnten Fehler und falsche Lesarten korrigiert werden. Leibnitz habe in seinem Leben etwa 15.000 Briefe geschrieben, in lateinischer, deutscher, französischer und italienischer Sprache. Der vorliegende Briefband nun veröffentliche davon 552, aus dem Zeitraum von Januar bis September 1698. Mehrheitlich würden die Briefe erstmalig "mitgeteilt", und hätten ganz verschiedene Themen zum Inhalt, von privat über Wissenschaft bis zur Zeitgeschichte und Politik. Zwei Komplexen greift Hammerstein heraus: die politischen Folgen des Friedens von Rijswijk (1697) und Fragen "der Vereinigung der unterschiedlichen Konfessionen in Europa". Den Herausgebern bescheinigt Hammerstein, "stupende gelehrte Arbeit" geleistet zu haben. Auch der Nachweis der Lesarten wird gelobt, die Entschlüsselung der Namen, Werke, Begriffe und Querverweise. Die knappe, präzise Einleitung und "immer wieder die vielfältigen Register" erlauben dem beeindruckten Rezensenten eine "rasche und einfache Nutzung des Bandes".

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