Produktdetails
  • Gewicht: 893g
  • ISBN-13: 9783034006637
  • ISBN-10: 3034006632
  • Artikelnr.: 27489783

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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Den Ausführungen Claudia Töngis zum Thema häusliche Gewalt im 19. Jahrhundert konnte Rezensentin Caroline Schnyder nicht immer folgen. Zu groß sind ihr mitunter die Sprünge von "den behandelten Fällen zum abstrakten Ausdruck". Töngi hat bereits vor zwei Jahren zahlreiche Urner Gerichtsakten ausgewertet; in ihrem neuen Buch interpretiert die Historikerin diese Dokumente nun und kommt zu dem Ergebnis, dass Gewalt mit dem Geschlecht zusammenhängt, berichtet die Rezensentin. "Eindrücklich" sei besonders die Art, wie Töngi ihre Hauptquellen, die Verhörprotokolle, darlegt: Die Stimmen der Verhörten werden beispielsweise in "Dialektausdrücken", die des Richters in "um Präziston bemühten Schachtelsätzen" laut. Von Einzelschicksalen ausgehend folgere die Autorin dann, dass die Art, wie Männer und Frauen in gewalttätigen Konflikten handeln, Folge des Rollenverhaltens ist. Was Töngi jedoch genau unter "Männlichkeit" und "Weiblichkeit" versteht, wird der Rezensentin "nicht recht begreiflich". Dennoch findet sie das Buch lesenswert. Nicht zuletzt deshalb, weil die eingearbeiteten Urner Alpensagen das Buch um ein "Stück Kulturgeschichte" erweitern. 

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