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Wenn der Magen leer ist und lange leer bleibt, breitet sich die Leere im ganzen Menschen aus. Sie bemächtigt sich seines Gehirns und seiner Emotionen. Die Suche nach Nahrung wird zum Lebensinhalt, der Mangel zum Dauergedanken. Und der Hunger treibt zu anderen Fragen - existentiellen, politischen, theologischen -, denn er macht auch Klassenunterschiede sichtbar, die sich durch vereinzelte Aktionen der Nächstenliebe nicht übertünchen lassen. Diesen Zustand führt Muhammad al-Bissati in seinem neuen Roman vor. Am Beispiel einer Familie aus einer ägyptischen Kleinstadt zeigt "Hunger" die…mehr

Produktbeschreibung
Wenn der Magen leer ist und lange leer bleibt, breitet sich die Leere im ganzen Menschen aus. Sie bemächtigt sich seines Gehirns und seiner Emotionen. Die Suche nach Nahrung wird zum Lebensinhalt, der Mangel zum Dauergedanken. Und der Hunger treibt zu anderen Fragen - existentiellen, politischen, theologischen -, denn er macht auch Klassenunterschiede sichtbar, die sich durch vereinzelte Aktionen der Nächstenliebe nicht übertünchen lassen. Diesen Zustand führt Muhammad al-Bissati in seinem neuen Roman vor. Am Beispiel einer Familie aus einer ägyptischen Kleinstadt zeigt "Hunger" die Anstrengungen der Nahrungsbeschaffung und die Visionen, die über das tägliche Brot hinausgehen. Der Roman gibt so auch einen Einblick in gesellschaftliche Gruppen, deren Stimmen in Zukunft unüberhörbar werden, steht doch der Hunger weit oben auf der Liste der ungelösten Probleme dieser Welt. Mit "Hunger" hat Muhammad al-Bissati ein weiteres literarisches Juwel geschaffen und dem bisherigen halben Dutzend seiner Romane hinzugefügt. Eindringlich, aber unspektakulär führt er eine Gesellschaft vor Augen - diejenige der ägyptischen Kleinstadt -, die nicht viele literarische Repräsentanten kennt.
Autorenporträt
Muhammad al-Bissati, geboren 1937 in Gamalija bei Port Said (Ägypten). Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er viele Jahre als staatlicher Rechnungsprüfer tätig. Lebt als Schriftsteller in Kairo. Sein literarisches Werk umfasst Romane und Erzählungen. Für sein Gesamtwerk wurde der Autor 2000 mit dem in Dubai verliehenen Sultan-Uwaiss-Preis, dem "arabischen Nobelpreis", ausgezeichnet. 2005 erschien im Lenos Verlag sein erster Roman in deutscher Übersetzung, "Häuser hinter den Bäumen".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Eine berührende Variation eines großen Themas erblickt Angela Schader in Muhammad al-Bissatis Roman "Hunger". Wie es dem ägyptischen Autor gelingt, den Leser unvermittelt auf Augenhöhe der Protagonisten zu bringen, deren Existenz von permanentem Hunger geprägt ist, findet sie sehr beeindruckend. Der Hunger erscheint für sie hier nicht wie in Knut Hamsuns Roman "Hunger" als individuelle Krisenerfahrung, sondern als andauernde, dumpfe Lebensform. Auch wenn Muhammad al-Bissatis Roman "Hunger" in ihren Augen vielleicht nicht in gleicher Weise Weltliteratur ist wie Hamsuns gleichnamiger Roman, darf er nach Ansicht der Rezensentin durchaus "Weltgeltung" beanspruchen.

© Perlentaucher Medien GmbH