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Welterstveröffentlichung der Originalfassung.
Kerâmat sieht gut aus, ist mutig und brutal. Mit zehn läuft er von zu Hause weg, geht nach Teheran und verkauft seinen Körper. Am Vorabend der Islamischen Revolution schließt er sich einer Gang an, die Bordelle betreibt und gegen unliebsame politische Versammlungen vorgeht. Aus dem Krieg zwischen Iran und Irak schlägt er Kapital, indem er einen Schwarzhandel mit Medikamenten und Lebensmitteln organisiert. Als Dank für die Zerschlagung oppositioneller Gruppen erhält Kerâmat nach der Revolution den Posten des Direktors in einem berüchtigten…mehr

Produktbeschreibung
Welterstveröffentlichung der Originalfassung.
Kerâmat sieht gut aus, ist mutig und brutal. Mit zehn läuft er von zu Hause weg, geht nach Teheran und verkauft seinen Körper. Am Vorabend der Islamischen Revolution schließt er sich einer Gang an, die Bordelle betreibt und gegen unliebsame politische Versammlungen vorgeht. Aus dem Krieg zwischen Iran und Irak schlägt er Kapital, indem er einen Schwarzhandel mit Medikamenten und Lebensmitteln organisiert. Als Dank für die Zerschlagung oppositioneller Gruppen erhält Kerâmat nach der Revolution den Posten des Direktors in einem berüchtigten Gefängnis für politische Gefangene.
Mit Kerâmat macht Amir Hassan Cheheltan eine ambivalente Figur zum Helden seines neuen Buchs. In ihr kristallisieren sich die Widersprüche des heutigen Iran, von denen der Autor in einer poetischen und berührenden Sprache erzählt.
Der Roman erscheint weltweit erstmals in ungekürzter Fassung - die Originalausgabe und die arabische Ausgabe konnten bislang nur zensiert erscheinen.
Autorenporträt
Amir Hassan Cheheltan, geb. 1956 in Teheran, beendet sein technisches Studium in England. Wehrdienst, Irakkrieg (1980-88). Während des Krieges erster Roman, der jedoch erst 2002 unter strengen Auflagen erscheinen darf. 2 Jahre mit Frau und Kind als Writer in Residence in Certaldo/Italien. 2001 kehrt der Autor nach Teheran zurück. In Deutschland ist Cheheltan durch die scharfsichtigen und scharfzüngigen Feuilletons zur Lage im Iran bekannt (seit 2004 in der Frankfurter Allgemeinen und in der Süddeutschen Zeitung). Seit 2001 Mitglied im Vorstand des Iranischen Schriftstellerverbands. Er lebt mit Frau und Sohn in Teheran.

Kurt Scharf ist Übersetzer und Herausgeber von Literatur aus dem Persischen, Portugiesischen und Spanischen. Er war viele Jahre Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Teheran, Porto Alegre, Berlin, Istanbul und Lissabon und begründete das Haus der Kulturen der Welt in Berlin mit. Kurt Scharf lebt heute in Berlin und Salobreña (Granada/Spanien).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit seiner Teheran-Trilogie, die der vorliegende Band abschließt, zeichnet Amir Hassan Cheheltan ein trostloses Bild vom zivilisatorischen Stand seines Heimatlands Iran, notiert Ingo Arend. Anhand der Geschichte eines Mannes, der sich vom Obstverkäufer mit Zwischenstation im Rotlichtmilieu zum Gefängnisdirektor emporarbeitet, konturiert Cheheltan das Trauma des Putsches von 1953, das im Innern der iranischen Gesellschaft schlummere: Die "moralischen Maßstäbe stehen auf dem Kopf", bemerkt der von diesem im Zugriff auf die iranische Gesellschaft offenbar sehr schonungslosen Werk rundum beeindruckte Rezensent, der am Ende nicht umhin kann, gerade in der kunstvollen Schilderung der sozialen Verrohung dieses Landes dieselbe dialektisch aufgehoben zu sehen.

© Perlentaucher Medien GmbH