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Beton verkörpert die kapitalistische Logik und stellt die konkrete Seite der Warenabstraktion dar. Wie diese löscht er alle Unterschiede aus. Als in astronomischen Mengen hergestelltes Industrieprodukt hat Beton die ganze Welt erobert, trotz seiner verheerenden Folgen für Umwelt und Gesundheit. Er hat die traditionellen Bauweisen verdrängt und alle Orte einander gleichgemacht. Monotonie des Materials, Monotonie der damit seriell, nach wenigen Modellen erstellten Bauten und geplante Obsoleszenz unterscheiden ihn von allen anderen Baumaterialien. Beton verwandelt Gebäude in Waren und trägt so zu…mehr

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Produktbeschreibung
Beton verkörpert die kapitalistische Logik und stellt die konkrete Seite der Warenabstraktion dar. Wie diese löscht er alle Unterschiede aus. Als in astronomischen Mengen hergestelltes Industrieprodukt hat Beton die ganze Welt erobert, trotz seiner verheerenden Folgen für Umwelt und Gesundheit. Er hat die traditionellen Bauweisen verdrängt und alle Orte einander gleichgemacht. Monotonie des Materials, Monotonie der damit seriell, nach wenigen Modellen erstellten Bauten und geplante Obsoleszenz unterscheiden ihn von allen anderen Baumaterialien. Beton verwandelt Gebäude in Waren und trägt so zu einer Welt bei, in der wir nicht mehr zu Hause sind.Anselm Jappe zeichnet die Geschichte des Betons nach, insbesondere die Propaganda seiner zahlreichen - allen Ideologien angehörigen - Befürworter und die Skepsis seiner wenigen Gegner; die Katastrophen, die er auf vielen Ebenen anrichtet. Schließlich soll auch gezeigt werden, was dieses Material mit der Wertlogik und der abstrakten Arbeit zu tun hat. Diese mit zahlreichen Beispielen angereicherte, unerbittliche Kritik des Betons ist gleichzeitig eine Kritik der modernen Architektur und des zeitgenössischen Urbanismus.
Autorenporträt
Anselm Jappe ist 1962 in Bonn geboren und hat in Rom und Paris Philosophie studiert. Er unterrichtet Ästhetik an der Kunsthochschule Rom. Auf Deutsch hat er Schade um Italien und Die Abenteuer der Ware veröffentlicht, Guy Debord und La Société autophage auf Französisch. Er hat sich mit Guy Debord und den Situationisten und der Kritik am Kapitalismus beschäftigt, vor allem in den Zeitschriften Krisis und Exit!.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Dieses Buch des Philosophen Anselm Jappe ist streckenweise etwas zu polemisch, aber bitter notwendig, findet Rezensent Martin Tschechne. Den Einsturz der Morandi-Brücke in Genua im Jahr 2018 nimmt der Autor zum Anlass für eine kapitalismuskritische und philosophische Reflexion auf den Baustoff Beton als "perfekte Materialisation der Logik des Warenwertes", berichtet Tschechne. Beton ist für Jappe ein exemplarisches Phänomen von enthemmter Konsumkultur: ein Material mit geringer Lebensdauer, schlecht wiederverwendbar und umweltschädlich. Betonbauten sind prädestiniert für den Kollaps und somit für Jappe symbolisch für alle Bereiche der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, so Tschechne. Ein wichtiger Blick auf die Absurdität und die Risiken des modernen Bauwesens, schließt der Rezensent.

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