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John Giorno war wie wenige andere mit jeder Faser seines Körpers und seinem ganzen Bewusstsein Teil des kulturellen Lebens von New York City, und er schreibt so persönlich und offen darüber wie kein anderer. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er, der bereits in einer intensiven Liebesbeziehung mit Andy Warhol lebte, in Warhols berühmten ersten Film Sleep. Dieser Liebschaft folgten weitere, u.a. mit Robert Rauschenberg und Jasper Johns, und zahllose Freundschaften mit zentralen Figuren der amerikanischen Kunst, Dichtung und Musik: Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Brion Gysin, Jane…mehr

Produktbeschreibung
John Giorno war wie wenige andere mit jeder Faser seines Körpers und seinem ganzen Bewusstsein Teil des kulturellen Lebens von New York City, und er schreibt so persönlich und offen darüber wie kein anderer. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er, der bereits in einer intensiven Liebesbeziehung mit Andy Warhol lebte, in Warhols berühmten ersten Film Sleep. Dieser Liebschaft folgten weitere, u.a. mit Robert Rauschenberg und Jasper Johns, und zahllose Freundschaften mit zentralen Figuren der amerikanischen Kunst, Dichtung und Musik: Allen Ginsberg, William S. Burroughs, Brion Gysin, Jane und Paul Bowles, John Cage, Bob Moog, Patti Smith, Robert Mapplethorpe, Keith Haring. Sie alle haben ihren Auftritt wie Giornos Reisen nach Indien, die AIDS-Epidemie und das Sterben von William Burroughs.John Giornos Arbeiten mit öffentlichen und populären Bildern, ihre Wiederholung und Serialisierung, die Überhöhung des Alltäglichen und die Glorifizierung des Gewöhnlichen, die Isolierung und Verallgemeinerung, Individualisierung und Anonymisierung, Mythologisierung und Entwertung, all das gehört ebenso zu den Grundoperationen der Pop Art, wie John Giorno durch seine Aktionen und Ausstellungen, seine Freund- und Liebschaften, Arbeitsbeziehungen und Veröffentlichungssysteme zu den Gestalten und Gestaltern der amerikanischen Kunst von Pop über Punk bis zu Graffiti und Appropriation gehört. Mit seinen Memoiren erleben wir das pulsierende kulturelle Leben von New York City von den 60er Jahren bis in unsere unmittelbare Gegenwart.
Autorenporträt
John Giorno, geboren 1936 in New York City, war Dichter, Performer, bildender Künstler und Aktivist. Er war zeitlebens damit beschäftigt, neue und andere Wege für die Verbreitung von Poesie zu finden. Mit Dial-a-Poem ¿ einer Telefonlinie, auf der Anrufer Gedichte und Texte von Allen Ginsberg, William Burroughs, Patti Smith, John Cage, Bobby Seale von den Black Panthers, Eldridge Cleaver u.v.a.m hören konnten ¿ erfand er 1967 eine ganze Industrie von Telefon-Angeboten. Seine Lesungen, die er anfangs von elektronisch bearbeiteten Tonbändern abspielte und mit Stroboskop-Lichtern und LSD-Bowlen begleitete und später auf ausgedehnten Tourneen mit William S. Burroughs zu intensiven Spoken-Word-Performances avant la lettre entwickelte, sind legendär und auf zahlreichen Schallplatten seines eigenen Giorno Poetry Systems dokumentiert. Das non-profit-Unternehmen GPS diente in den 80er Jahren außerdem dazu, von AIDS betroffene Menschen mit Geld und Liebe zu unterstützen. Lange bevor Homosexualität gesellschaftlich akzeptiert war, lebte John Giorno mit seinen zahlreichen Beziehungen (zu u.a. Andy Wahrhol, Robert Rauschenberg und Jasper Johns) und in seinen Texten ein offen schwules Leben. Er war mit dem Schweizer Künstler Ugo Rondinone verheiratet, der ihm mit I ¿ John Giorno 2015 im Palais de Tokyo in Paris und 2017 in New York City eine große Retrospektive widmete und Giornos Arbeit mit Schriftbildern bestärkte. John Giorno starb im Oktober 2019. Sein vielfältiges künstlerisches und soziales Wirken kann nicht überschätzt werden, ist aber lange unterschätzt worden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

John Giorno hat ein Memoir geschrieben, das aufs Ganze geht, hält Rezensent Samuel Hamen fest: Er war Mitbestreiter der New Yorker Kunstszene der 50er und 60er Jahre und schreibt vor allem darüber, mit welchen Männern er alles geschlafen hat, darunter ziemlich viele Berühmtheiten. Depressionen spielen ebenso eine Rolle wie die Erfahrung von Kunst, die bei dem Autor sehr lebendig, aber ohne genauere Einordnung im Superlativ erlebt wird, schildert Hamen. Schwule Dichtkunst und die AIDS-Krise werden zwar auch geschildert, den größeren Raum nimmt allerdings die Kunst ein, über die Giorno zwar nicht immer in "narrativer Stringenz", dafür aber sehr anschaulich und subjektiv erzählt, resümiert der Kritiker.

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