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Das Verhältnis zwischen den USA und Europa ist seit langem ambivalent. Europa schaut zugleich mit Faszination und Befremden auf die USA. Auch in Zeiten großer Begeisterung, wie sie der Aufstieg Barack Obamas und seine Wahl zum Präsidenten der USA ausgelöst haben, bleibt auf beiden Seiten ein Rest von Unverständnis. Ulrich Haltern erklärt dies mit unterschiedlichen Vorstellungswelten des Politischen. Nicht der Unterschied in Antworten auf Sachfragen, sondern eine fundamentalere Differenz dessen, was man als "soziale Imagination" bezeichnen kann, markiert den Ort des Befremdens: Wir leben in…mehr

Produktbeschreibung
Das Verhältnis zwischen den USA und Europa ist seit langem ambivalent. Europa schaut zugleich mit Faszination und Befremden auf die USA. Auch in Zeiten großer Begeisterung, wie sie der Aufstieg Barack Obamas und seine Wahl zum Präsidenten der USA ausgelöst haben, bleibt auf beiden Seiten ein Rest von Unverständnis. Ulrich Haltern erklärt dies mit unterschiedlichen Vorstellungswelten des Politischen. Nicht der Unterschied in Antworten auf Sachfragen, sondern eine fundamentalere Differenz dessen, was man als "soziale Imagination" bezeichnen kann, markiert den Ort des Befremdens: Wir leben in unterschiedlichen symbolischen Formen des Politischen. Das Buch stellt Barack Obama in den Mittelpunkt. Es zeigt, dass er sich ein Modell des amerikanischen Staates zu eigen macht, das organischer Natur ist und auf Verkörperung setzt. Es besitzt ein großes Bewahrungsmoment, stützt sich auf historische Vorbilder und steht in Kontrast zum diskursiveren europäischen Modell, das stärker um das Wort
als um den Körper kreist. Ulrich Haltern, der lange in den USA gelebt hat, hat keine Biographie Obamas geschrieben. Er zeigt vielmehr eine Tiefendimension des Politischen, die Obamas Verständnis des politischen Körpers beleuchtet und sich in seinem eigenen Körper spiegelt, der dadurch politisch wird. Zugleich schauen wir in einen Spiegel und sehen klarer, wer wir in Europa sind.
Autorenporträt
Ulrich Haltern geboren 1967, ist seit 2004 Professor an der Leibniz Universität Hannover und lehrt Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht, Rechtsvergleichung und Rechtsphilosophie. Er hat u. a. in Harvard und Yale studiert und an den Law Schools der Universitäten Yale, Michigan und Connecticut unterrichtet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.11.2009

Sachbücher des Monats Dezember
Empfohlen werden nach einer monatlicherstellten Rangliste Bücherder Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. THOMAS METZINGER: Der Ego-Tunnel. Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik. Aus dem Englischen von Thomas Metzinger. Berlin Verlag, 384 Seiten, 26 Euro.
2. CHARLES TAYLOR: Ein säkulares Zeitalter. Übersetzt von Joachim Schulte. Suhrkamp Verlag, 1297 Seiten, 68 Euro.
3. LE MONDE DIPLOMATIQUE (Hrsg.): Atlas der Globalisierung. Taz-Verlag, 216 S., broschiert 13 Euro, gebunden 23 Euro.
4. MARK LEONARD: Was denkt China? Übersetzt von Helmut Dierlamm. Deutscher Taschenbuch Verlag, 200 Seiten, 14,90 Euro.
5. EVA GESINE BAUR: Chopin. C. H. Beck, 564 Seiten, 24,90 Euro.
6. ULRICH HALTERN: Obamas politischer Körper. Berlin University Press. 570 S., 29,90 Euro.
7.-9. HELMUT BÖTTIGER, BERND BUSCH u.a. (Hrsg.): Doppelleben. Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland, Wallstein Verlag, 2 Bände, 880 S., 29 Euro.
SVENJA GOLTERMANN: Die Gesellschaft der Überlebenden. Deutsche Kriegsheimkehrer und ihre Gewalterfahrung im Zweiten Weltkrieg, Deutsche Verlags-Anstalt, 592 Seiten, 29,95 Euro.
ROLF HOSFELD: Die Geister, die er rief. Eine neue Karl-Marx-Biografie, Piper Velag, 260 S., 19,95 Euro.
10. GÜNTER DUX: Von allem Anfang an. Macht, nicht Gerechtigkeit: Studien zur Genese und historischen Entwicklung des Postulats der Gerechtigkeit, Velbrück Wissenschaft, 240 S., 29,90 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats Dezember von Rainer Blasius: CHRISTIAN HARTMANN: Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42, R. Oldenbourg, 982 S., 59,80 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Jacques Schuster, Norbert Seitz, Hilal Sezgin, Elisabeth von Thadden, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30. Dezember.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

So richtig überzeugend findet die Rezensentin Doris Akrap nicht, wie der Rechtsphilosoph Ulrich Haltern Obamas Wahlsieg begründet - und vor allem, welche Rückschlüsse der Autor aus seinen Beobachtungen zieht. Die Gründe für Obamas Erfolg sieht der Autor nach Akraps Meinung darin, dass er nicht nur zu seinem "eigenen Körper ein dezidiertes Verhältnis hat", sondern auch zu dem der "amerikanischen Nation", die er als Summe der "individuellen Körper" begreift. Mit der Schlussfolgerung, die Haltern aus seiner These zieht - nämlich, dass in den USA eine "naturalistische Vorstellung vom Politischen" dominiert - ist Akrap jedenfalls nicht einverstanden. Die erscheint ihr einfach nur "ein wenig befremdlich."

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