Produktdetails
  • Verlag: Implex-Verlag
  • ISBN-13: 9783937148014
  • ISBN-10: 3937148019
  • Artikelnr.: 25436742
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.11.2008

Knaben in Waben

Normalerweise schließt Freundschaft eine Rezension aus. Aber dieses Buch ist in jeder Hinsicht eine Ausnahme. Es begründete, als ich ihn als Kollegen schon längst schätzte, meine Faszination für das literarische Werk von Dietmar Dath, und was auch immer seitdem aus seiner Feder erschienen ist, muss sich an diesem Roman messen. "Für immer in Honig" heißt er, und heraus kam das Opus magnum des 1970 geborenen Schriftstellers 2005 - zehn Jahre, nachdem eine Vorstufe dazu als sein Romandebüt erschienen war: "Cordula killt Dich!", die erste Publikation des Berliner Verbrecher Verlags. Der hat "Für immer in Honig", das bislang nur in verschwindend kleiner Auflage in Daths eigenem Implex-Verleg herausgekommen war, nun wiederaufgelegt, als "durchgesehene und korrigierte Ausgabe", obwohl davon außer dem knappen neuen Nachwort nichts zu merken ist. Gut so, denn das Buch ist längst Legende - mehr als tausend Seiten stark, und das Persönlichste, was Dath je geschrieben hat. Mehr als das: Dieser Roman hat mir einmal das eigene Schreiben gerettet. Und wäre doch auch sonst ein Lieblingsbuch. (Dietmar Dath: "Für immer in Honig". Roman. Verbrecher Verlag, Berlin 2008. 1035 S., geb., 39,60 [Euro].) apl

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nadja Geer empfiehlt Dietmar Daths "vor sich hin wuchernden Unterhaltungsroman" all jenen als "prächtiges Kanonenfutter", die sich mitten hinein stürzen wollen in die Kämpfe um Moderne und Poststrukturalismus, politische Korrektheit und Neoliberalismus und noch einiges andere, die innerhalb der Linken in Deutschland gerade wieder ausgetragen werden. Nicht nur formal, das Buch hat immerhin 971 Seiten und "mindestens" acht Handlungsstränge, sondern auch inhaltlich neige Dath dem "monströsen" zu, bemerkt die Rezensentin. Natürlich werde die "Poplinke" abgewatscht, aber es geht unter anderem auch um Journalisten in Berlin-Mitte, Geisterjäger in Freiburg, Neonazis in Baden-Württemberg und immer wieder um Zombies. "Viel Muße" sei für die Lektüre vonnöten, meint Geer, und die Fähigkeit, zwischen sehr unterschiedlichen Sujets hin- und her zu "zappen".

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