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20.000 Federn unter dem Meer... Ob im U-Boot, auf der Yacht oder in der Jolle, wann immer der Zeichner Carl Barks seine Enten in ihr natürliches Element schickte, ließ er sich etwas Besonderes einfallen. Deshalb spielen viele der berühmtesten Duck-Comics auf dem Meer - ob Donald und Tick, Trick und Track ein Kaiserreich in Amerika verhindern müssen, in dem jeder Atemzug besteuert werden soll, ob Dagobert Duck in Atlantis das kostbarste Zehn-Kreuzer-Stück der Welt sucht oder ob Donald sein Gewissen plagt, weil er seinen Vetter Gustav Gans, das widerliche Schoßkind des Glücks, zu ausgehungerten…mehr

Produktbeschreibung
20.000 Federn unter dem Meer... Ob im U-Boot, auf der Yacht oder in der Jolle, wann immer der Zeichner Carl Barks seine Enten in ihr natürliches Element schickte, ließ er sich etwas Besonderes einfallen. Deshalb spielen viele der berühmtesten Duck-Comics auf dem Meer - ob Donald und Tick, Trick und Track ein Kaiserreich in Amerika verhindern müssen, in dem jeder Atemzug besteuert werden soll, ob Dagobert Duck in Atlantis das kostbarste Zehn-Kreuzer-Stück der Welt sucht oder ob Donald sein Gewissen plagt, weil er seinen Vetter Gustav Gans, das widerliche Schoßkind des Glücks, zu ausgehungerten Eisbären an den Nordpol schickte.

Frank Schätzing, Autor des maritimen Ausnahmeromans Der Schwarm, ist mit den Ducks aufgewachsen. Wie Millionen Deutsche hat ihn die glückhafte Synthese der zeichnerischen Genialität Carl Barks' mit dem pfiffigen Sprachwitz der Übersetzerin Dr. Erika Fuchs bis in die Schwanzfedern geprägt. Jede der 25 teils sehr umfangreichen Geschichten wird von Frank Schätzing eingehend kommentiert, wobei auch Tabuthemen wie die latente Homosexualität von Gustav Gans oder der seelische Bankrott Dagobert Ducks nicht ausgeklammert bleiben. Auf einer beigelegten CD erklärt Erika Fuchs in einem ausführlichen Interview mit Denis Scheck, warum es keinen Tod und keinen Sex in Entenhausen gibt und was Donald Duck mit Adolf Hitler zu tun hat. Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See ist ein Band randvoll mit Entenhausener Weltweisheit, ein Rettungsboot für eine Gesellschaft, die keine relevanteren Themen als Dosenpfand zu kennen scheint, kurz: ein Buch, das einem zur Not Vater und Mutter ersetzen kann.
Autorenporträt
Carl Barks, geb. 1901 in Merrill, Oregon, war zunächst Zeichner für Trickfilme, bevor er mit Donald Duck den Durchbruch als Comiczeichner schaffte. Er starb im Jahr 2000.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.03.2006

Gluck, gluck: Carl Barks’ Abenteuer zur See sind Piratengold für Comic-Freunde
Als Carl Barks 1942, damals noch in der Cartoon-Abteilung von Disney tätig, zum ersten Mal den Auftrag erhielt, einen Donald-Comic anzufertigen, handelte es sich um das von Stevensons „Schatzinsel” inspirierte Seeräubergarn „Piratengold”. In den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten, in denen er mit unermüdlichem Eifer schrieb und zeichnete, ist der Duckman auf die Wogen, die manchmal die Welt bedeuten, immer wieder gerne zurückgekehrt. Aus dem reichen Fundus hat Frank Schätzing, seit seinem Tiefsee-Thriller „Der Schwarm” als Fachmann für Maritimes bekannt - und derzeit auch mit dem neuen Sachbuch „Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Eine Zeitreise durch die Meere” auf dem Markt (Kiepenheuer & Witsch, 528 S., 19,90 Euro) - nun 25 kurze und lange Geschichten ausgewählt.
Darunter sind „Der Goldene Helm”, „Der verlorene Zehner” und „Das goldene Vlies” - einige der größten Barks-Klassiker also; wollte man sie erneut rühmen, hieße dies, Schwimmvögel nach Entenhausen zu tragen. Stärker als zuvor fällt in der Zusammenschau allerdings auf, dass der Zeichner nicht nur, wie stets betont, fähig ist, seinen tierischen Helden eine ungewöhnlich intensive, menschliche Mimik zu verleihen, sondern auch im Entwurf wild bewegter Naturbilder exzelliert. Die Sturm- und Geisterszenen in „Der fliegende Holländer” etwa sind in ihrer Mischung aus Dramatik und Komik ein Genuss, an dem man sich nie satt sehen wird.
Verehrer der Übersetzerin Erika Fuchs können sich zudem an der beigelegten CD erfreuen, die ein Interview aus dem Jahr 1994 enthält. Unverständlich ist der fast völlige Verzicht auf bibliographische Angaben. Dennoch ist hier ein Hausschatz entstanden; in den gebildeten Kreisen unserer Tage verdient dieses Buch einen Ehrenplatz im Bücherschrank, wie ihn früher der Goldschnitt-Schiller besaß. (Carl Barks: Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See. Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Frank Schätzing. Übersetzt von Dr. Erika Fuchs. Mare Buchverlag, Hamburg 2006. 496 Seiten, 39,90 Euro.)
CHRISTOPH HAAS
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2006

Im Reich der Angst und des Schreckens
Die Enten zu Wasser gelassen: Frank Schätzings Lieblingsgeschichten mit Donald Duck

Im vergangenen Jahr konnten sich die erstaunten Besucher des Kölner Literaturfestes "Lit.cologne" davon überzeugen, daß in Frank Schätzing noch ganz andere Talente schlummern als nur das eines rasend spannenden Erzählers. Denn der Autor des Erfolgsromans "Der Schwarm" referierte dort nicht etwa über Tsunamis, außerirdische Wesen, Wettermacher oder Stürme mit allen Schikanen, sondern über ein anderes Thema, das ihm am Herzen lag: das Sexualleben in Entenhausen. Und er begleitete seinen Vortrag teilweise durch selbstgezeichnete Bilder.

Nun ist der Verfasser dieser Rezension nicht nur damals als Moderator dabei- und kaum minder erstaunt gewesen als die vielhundertköpfige Zuhörerschar, sondern er ist auch noch Donaldist, und als solcher sieht er keine andere Quelle über das Entenhausener Geschehen für authentisch an als jene Geschichten, die der Amerikaner Carl Barks gezeichnet und Erika Fuchs ins Deutsche übersetzt hat. Das ist mehr als genug Stoff für donaldistische Forschung: nämlich rund fünfhundert Erzählungen mit mehr als sechstausend Seiten und vierzigtausend Einzelbildern. Eine Zeichnung von Donald Duck aus der Feder Frank Schätzings ist somit für mich im Hinblick auf Entenhausen so aussagekräftig wie eine Bussi-Bär-Geschichte: gar nicht. Doch das begeisterte Kölner Publikum hatte so unrecht nicht: Schätzing zeichnet wirklich einen sehr schönen Donald.

Vor allem aber kennt er seinen Barks und seine Fuchs. Wer mit Schätzing plaudert, kann sicher sein, daß Entenhausener Zitate verstanden werden. Man selbst wiederum muß gewärtig sein, von ihm durch Posen auf die Probe gestellt zu werden, die man dann den richtigen Geschichten zuordnen soll. Diese Kühnheit der Auffassung, die Dynamik der Bewegung, wenn Schätzing den Hilfspostboten Säbelbein gibt oder den zum Gorilla hypnotisierten Donald - herrlich! Aber können Nicht-Donaldisten diesen Quatsch verstehen? Nicht die Bohne.

Was sie aber nun verstehen lernen könnten, ist Schätzings tiefe Liebe für Donald Duck. Denn er hat in einem voluminösen Prachtband zwei Dutzend Barks-Geschichten versammelt, die sich alle um das Thema Seefahrt drehen - und das sind schon zwei gute Gründe für die Auswahl. Ein dritter kommt durch den Verlag hinzu: Der Band erscheint in der "Marebibliothek". Kenner der Verlagsszene werden nun sofort den vierten Antrieb für das Großprojekt erahnen: "Marebibliothek"-Herausgeber Denis Scheck ist gleichfalls ein passionierter Entenhausen-Leser. Deshalb findet sich am Ende des Buches auf einer beigelegten CD auch ein gespräch, daß Scheck vor einigen Jahren mit Erika Fuchs geführt hat. Da die Grande Dame der deutschen Comicübersetzer im vergangenen Jahr gestorben ist, kann man sich über die Möglichkeit, noch einmal ihre unnachahmliche Art des Erzählens zu hören, nur freuen. Es gibt übrigens noch einen weiteren Bonus, eine Erzählung von Barks: "Die Wette". Die hat gar nichts mit dem Meer zu tun, aber von vielen zurechnungsfähigen Donaldisten wird sie als ihre Lieblingsgeschichte bezeichnet, darunter eben auch von Frank Schätzing. Und da das sein eigenes Buch ist, kann er machen, was er will. Zur Freude der Leser.

Immer dann, so hat Barks einmal mitgeteilt, wenn er partout nicht mehr wußte, wohin er seine Figuren nun noch auf Abenteuer entlassen sollte, schickte er sie auf hohe See, denn die war wenigstens leicht zu zeichnen. Den Geschichten allerdings sieht man diese Bequemlichkeit nicht an - im Gegenteil. Wo das Dekor keine aufwendige Arbeit erforderte, verwandte Barks um so mehr Sorgfalt auf die Ducks selbst. Und so sind exemplarische Geschichten enstanden wie "Der goldene Helm", "Donald Duck auf Nordpolfahrt" oder "13 Trillionen" - eine Trias, die zum Besten gehört, was Barks je gezeichnet oder Erika Fuchs je übersetzt hat.

Bei der Beschaffung der Vorlagen gab es leider kleinere Schwierigkeiten. So konnte Disney ausgerechnet zum "Goldenen Helm" die Originalfilme nicht beschaffen, obwohl sie noch im vergangenen Jahr benutzt worden waren. Deshalb mußte hier aus einer anderen Druckausgabe gescannt werden, und qualitativ entsprechend minderwertig im Hinblick auf die Reproduktion fällt diese Geschichte gegenüber dem Rest aus, für den die Druckvorlagen der sorgfältig neu kolorierten und geletterten "Barks Library" benutzt wurden.

Donald Duck hält die Weltmeere "für ein Reich der Angst und des Schreckens". In der Bibliothek standen "National Geographic"-Hefte, keine Romane von der Art des "Schwarms". Aber in der nur zehnseitigen Geschichte "Das Strandfest" kann man einen Tsunami finden, der Entenhausens Bürger überrascht; Erika Fuchs verharmloste das Phänomen dann zur Springflut, als sie die Geschichte 1960 übersetzte. Schätzing, Jahrgang 1957, wird sie zwölf Jahre später über einen Nachdruck kennengelernt haben ("Man mußte lesen können", erinnert er sich an seine ersten Eindrücke von Donald-Erzählungen). Aber wer weiß schon, welche Motive sich im Hirn eines Schriftstellers festsetzen? Bei den Ducks steckt in zehn Seiten jedenfalls genug Inspiration für einen tausendseitigen Roman.

Insgesamt hat Schätzing 450 Comicseiten aus mehr als zwanzig Schaffensjahren versammelt - einen überbordenden Reichtum mit Inspiration für - Dreisatz! - 45 000 Romanseiten. Doch Treue um Treue, was diesen Schatz betrifft: Bei den Vorworten zu den einzelnen Geschichten wäre ein sorgfältigeres Lektorat wünschenswert gewesen. Es liest sich zwar vergnüglich, was Schätzing da schreibt, doch er könnte wissen, daß die These, Gustav Gans sei schwul, nicht von Alice Schwarzer stammt, sondern aus einem sehr klugen Buch von 1970: "Die Ducks - Psychogramm einer Sippe", verfaßt von Michael Czernich unter dem Pseudonym Grobian Gans. Und wie man ein Duck-Zitat falsch wiedergeben kann, das auf der gegenüberliegenden Seite abgedruckt ist, bleibt wohl das Geheimnis der Beteiligten.

Doch eines muß klargestellt sein: Schätzing tritt in diesem Band bescheiden zurück hinter Barks. Ehrt eure großen Meister - so hält man es auch in Entenhausen. Wenn der bekannte Name des Kompilators dazu beitragen sollte, dem Entenhausen von Barks und Fuchs weitere Leser zu verschaffen, hat dieses Buch schon viel erreicht. Den Rest leisten die Geschichten von selbst.

"Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See von Carl Barks". Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Frank Schätzing. Übersetzt von Dr. Erika Fuchs. Marebuchverlag, Hamburg 2006. 493 S., Abb., 1 CD, geb., 39,90 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ausgesprochen gut gelaunt begrüßt der bekennende Donaldist Andreas Platthaus als Rezensent diesen "voluminösen Prachtband" mit 24 Carl-Barks-Geschichten. Natürlich kann es ihm der herausgebende Schriftsteller und Konkurrenz-Donaldist Frank Schätzing nicht hundertprozentig Recht machen. Trotzdem ist Platthaus insofern gewogen, als er Schätzings Herausgeberschaft als Möglichkeit betrachtet, Duck-Erfinder Carl Barks und seiner genialen deutschen Übersetzerin Erika Fuchs neue Leser zu verschaffen. Insgesamt 450 Comicseiten aus mehr als über zwanzig Schaffensjahren hat Platthaus zusammengezählt, in deren Tiefsinn er mitunter auf zehn Seiten Comic Inspiration für einen tausendseitigen Roman stecken sieht. Freude bereitet ihm auch eine beigegebene CD mit einem Erika-Fuchs-Interview. Bei Schätzings Vorworten zu den einzelnen Geschichten vermisst der Rezensent allerdings ein "sorgfältigeres Lektorat". Nicht nur wegen eines falsch wiedergegeben Duckzitats, sondern vor allem wegen Unschärfen in donaldistischen Spezialfragen wie jener: von wem nämlich die These stammt, Gustav Gans sei schwul.

© Perlentaucher Medien GmbH