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47 namhafte zeitgenössische AutorenInnen, bildende Künstler & Wissenschaftler setzen sich schreiben, zeichnerisch und/oder bildnerisch mit ihren Schreibritualen auseinander.
Wie bei allen Ritualen spielt der Ablauf eine wesentliche Rolle ... Einmal begonnen zu schreiben, kennzeichnet ein symptomatisch Abermaliges den Vorgang. Es ist ein ständiges Beginnen in allen Sätzen, ein wiederholendes Lesen von Anfang an, ein Wiederholen der Sätze in jedem Satz, ein Aufschließen nicht nur der Gedanken, sondern des Ganzen im Einzelnen, ein Betonen der Gestalt. Ich nenne dies die Sprachgestalt, welche…mehr

Produktbeschreibung
47 namhafte zeitgenössische AutorenInnen, bildende Künstler & Wissenschaftler setzen sich schreiben, zeichnerisch und/oder bildnerisch mit ihren Schreibritualen auseinander.
Wie bei allen Ritualen spielt der Ablauf eine wesentliche Rolle ... Einmal begonnen zu schreiben, kennzeichnet ein symptomatisch Abermaliges den Vorgang. Es ist ein ständiges Beginnen in allen Sätzen, ein wiederholendes Lesen von Anfang an, ein Wiederholen der Sätze in jedem Satz, ein Aufschließen nicht nur der Gedanken, sondern des Ganzen im Einzelnen, ein Betonen der Gestalt. Ich nenne dies die Sprachgestalt, welche für jeden Text und Inhalt eigens zu verdichten ist, sich vom ersten Satz an in die Sätze eingraben muß, sich wie eine Spur durch den Text zu ziehen hat ... Es ist der stete Versuch, in die Gleichzeitigkeit der Gedanken und der Sprache einzudringen ... Wie schwer ist Schreiben: es trübt die Augen, quetscht die Nieren und bringt zugleich allen Gliedern Qual. Drei Finger schreiben, aber der ganze Körper leidet ..."
Autorenporträt
Wäger, ElisabethElisabeth Wäger-Häusle, geboren am 9.10.42 in Rankweil, Vorarlberg. Lebte seit 1971 als Autorin und Dramaturgin in Wien und arbeitete mehr als 20 Jahre bei den Wiener Festwochen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Schriftsteller können nicht einfach so mit dem Schreiben loslegen, weiß Rezensent Joachim Güntner: Mitunter ist der Weg zum heilbringenden ersten Satz recht lang und beschwerlich, und oftmals brauchen die Autoren eine Einstimmung, eine Art Vorspann. Unter dem Namen "Schreibrituale", so der Rezensent, haben Batya Horn und Elisabeth Wäger nun eine Anthologie herausgegeben, die fünfzig - vornehmlich österreichische - Autoren und Autorinnen nach ihrem "Vorspiel" befragt. Naturgemäß seien die Antworten individuell, und das in mehrerlei Hinsicht: Ob der absoluten Notwendigkeit des "heimischen Schreibtisches" oder der nomadischen Gleichgültigkeit des Ortes, oder ob der nötigen Reizmittel, die schon mal entscheidend von Schillers berühmten faulen Äpfeln abweichen können (Schokolade, Kaffee, Nikotin oder Hochprozentiges). Meistens jedoch, hat der Rezensent beobachtet, wird die Gewohnheit als Macht genutzt - wie es dieser schöne Satz beschreibt: "Das Ritual ist die Hostie der Eingebung."

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