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Im Angesicht der Angst El Greco wird nach Sevilla gerufen, um dort den Großinquisitor Nino de Guevara zu malen. El Greco aber will mit seinem Gemälde nicht "fromme Bestürzung und (...) heiligen Schrecken" verbreiten, sondern so malen "wie Gott es mir befiehlt durch die Wahrhaftigkeit", um nämlich zu zeigen wie die Kirche jener Tage aussieht: "Sie ist ein blutiges Feuer geworden, Eminenz!". Kurz darauf aber erkrankt der Kardinal und El Greco soll seinen Freund, den berühmten Arzt Cazalla rufen, dessen Bruder bereits der Inquisition zum Opfer gefallen war. Will sich nunmehr Cazalla an Guevara…mehr

Produktbeschreibung
Im Angesicht der Angst El Greco wird nach Sevilla gerufen, um dort den Großinquisitor Nino de Guevara zu malen. El Greco aber will mit seinem Gemälde nicht "fromme Bestürzung und (...) heiligen Schrecken" verbreiten, sondern so malen "wie Gott es mir befiehlt durch die Wahrhaftigkeit", um nämlich zu zeigen wie die Kirche jener Tage aussieht: "Sie ist ein blutiges Feuer geworden, Eminenz!". Kurz darauf aber erkrankt der Kardinal und El Greco soll seinen Freund, den berühmten Arzt Cazalla rufen, dessen Bruder bereits der Inquisition zum Opfer gefallen war. Will sich nunmehr Cazalla an Guevara rächen? Diese beiden hoch dramatischen Situationen entwickelt und verbindet Andres in seiner Novelle meisterhaft und er verwendet dabei starke und eindringliche Bilder - etwa El Grecos berühmtes Werk "Gewitter in Toledo", um die Situation der Angst, aber auch die des entschlossenen Mutes zu verdeutlichen. Dem Schauspieler Matthias Haase gelingt es, diesen Spannungsbogen zu intensivieren, ihn noch lebendiger und dramatischer an unser Ohr zu tragen, als es der bloße Text vermag. Fast atemlos folgt der Hörer diesem "Krimi" von der ersten bis zur letzten Minute.
Autorenporträt
Stefan Andres, 26. 6. 1906 Breitwies bei Trier - 29. 6. 1970 Rom. Der Sohn eines Müllers wuchs in einer katholisch geprägten bäuerlich-dörflichen Umwelt auf und war von seinen Eltern zur geistlichen Laufbahn bestimmt. Er trat in den Kapuzinerkonvent in Krefeld ein (1926-28), entschied sich aber nach dem Noviziat, den Orden zu verlassen und Germanistik zu studieren (1929- 1932 Köln, Jena, Berlin; kein Abschluss). Da seine Frau, die er 1932 geheiratet hatte, 'Halbjüdin' war, verlor er 1935 seine Stellung beim Reichssender Köln. 1937 gelang es ihm, mit seiner Familie Deutschland zu verlassen und nach Italien überzusiedeln (Positano). 1950 kehrte er nach Deutschland zurück (Unkel am Rhein), seit 1961 lebte er in Rom.

Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der »inneren Emigration« und war nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielgelesener Autor. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »El Greco malt den Großinquisitor« (1936), »Wir sind Utopia« (1943) und »Der Knabe im Brunnen« (1953)Matthias Haase, Jahrgang 1968, studierte Schulmusik. 1991 begann er seine Tätigkeit als Journalist bei "Thüringen Eins". Für MDR 1 RADIO THÜRINGEN moderierte er Sendungen wie "Auftakt", "Spielwiese", "Haase imGlück" oder "Haase zum Mittag".
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Carina Villiger ist recht zufrieden mit dieser Einlesungen der 1936 entstandenen Novelle. Stefan Andres beschreibt darin, lesen wir, wie der Maler El Greco zum Großinquisitor de Guevara bestellt wird und dann zu seiner Erleichterung feststellt, dass der bloß porträtiert werden will; woraufhin der Maler den gefährlichen Balanceakt wagt, dem Chef der Inquisition mit den Mitteln seiner Kunst entgegenzutreten. Der Schauspieler Matthias Haase bekommt von der Rezensentin besonders für die große Modulationsfähigkeit seiner Stimme gute Noten. Dicht und gedrängt, manchmal sogar gehetzt hat sie ihn sprechen gehört und oft "mit El Greco" gezittert. Manchmal allerdings trägt Haase für ihren Geschmack dann etwas zu dick auf: "Herzenskälte des Kardinals und Nervosität des Malers" hört sie sich "in einen wimmernden, jammernden Tonfall" übertragen und El Greco bebend reagieren. An solchen Stellen lenkt, wie die Rezensentin findet, die "geradezu getriebene Art des Vortrags von der Kraft der Geschichte ab".

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