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Miguel de Cervantes Saavedra hat eine Figur geschaffen, die sprichwörtlich geworden ist für den Kampf des Idealisten gegen die Windmühlen der Realität: Don Quijote. Der arme Ritter und sein Diener Sancho Pansa haben den Kampf gegen das Vergessen gewonnen: Der Roman zählt seit 1605 zu den größten Werken der Weltliteratur. Prämiert 2002 vom Osloer Nobelinstitut als "Das beste Buch der Welt".
Dreigroschen-Schund um 1600 in Spanien. Ein armer Junker hat zu viele Ritterromane gelesen. Und fortan wird Don Quijote von der fixen Idee beherrscht, ein fahrender Ritter zu sein und die Welt von allem
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Produktbeschreibung
Miguel de Cervantes Saavedra hat eine Figur geschaffen, die sprichwörtlich geworden ist für den Kampf des Idealisten gegen die Windmühlen der Realität: Don Quijote. Der arme Ritter und sein Diener Sancho Pansa haben den Kampf gegen das Vergessen gewonnen: Der Roman zählt seit 1605 zu den größten Werken der Weltliteratur.
Prämiert 2002 vom Osloer Nobelinstitut als "Das beste Buch der Welt".
Dreigroschen-Schund um 1600 in Spanien. Ein armer Junker hat zu viele Ritterromane gelesen. Und fortan wird Don Quijote von der fixen Idee beherrscht, ein fahrender Ritter zu sein und die Welt von allem Unbill befreien zu müssen. Doch Don Quijote sitzt der Irrsinn ebenso im Kopf wie in den Augen, und so sieht er in Windmühlen arglistige Riesen. Und er greift an. Nicht immer nur mit Erfolg, aber immer irgendwie heldenhaft.

(6 CDs, Laufzeit: 8h 15)
Autorenporträt
Hans Korte, geboren in Bochum, spielte u.a. an den Münchner Kammerspielen, dem Bayerischen Staatstheater und dem Hamburger Thalia-Theater viele große Rollen und führte Regie. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine Film- und Fernsehrollen bekannt, z. B. in 'Der große Bellheim' und 'Tatort'.

Walter Andreas Schwarz, Jahrgang 1913, begann seine Laufbahn als Schauspieler in Wien, wo er Germanistik, Französisch, Englisch und Musikwissenschaften studierte. Bereits mit neun Jahren stand er das erste Mal auf der Bühne. Später spielte er in Wien, Berlin, Hamburg Frankfurt am Main, Bonn und Mannheim. Internationales Ansehen erwarb der vielseitige Schwarz als künstlerischer Sprecher bei Hörspielproduktionen - u. a. in Leo Tolstojs 'Anna Karenina' und Heinrich Manns 'Der Untertan' -, aber auch als Musiker. So gewann er mit seinem Chanson 'Im Wartesaal zum großen Glück' 1956 den 'Ersten Deutschen Chanson-Preis'. Er war außerdem als Übersetzer und Bearbeiter von Theaterstücken tätig. Walter Andreas Schwarz starb am 2.April.1992 im Alter von 78 Jahren in Heidelberg.

Peter Fitz, (1931-2013), lernte an der Schauspielschule des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, bevor er 16 Jahre lang zum Ensemble der Berliner Schaubühne gehörte. Neben Engagements am Schiller-Theater Berlin, der Freien Volksbühne Berlin, bei den Münchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien und am Staatstheater Stuttgart war Peter Fitz auch dem Film- und Fernsehpublikum bekannt, unter anderem spielte er in 'Auf Wiedersehen".
Peter Fitz war nach seiner Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Schauspielhauses Hamburg von 1970 bis 1986 Mitglied der Schaubühne Berlin. Als Gast spielte er hochkarätige Rollen am Schiller-Theater Berlin, an der Freien Volksbühne Berlin, an den Münchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien und am Staatstheater Stuttgart. Er war bekannt durch seine Auftritte in Film und Fernsehen, u.a. war er in '23' unter der Regie von Hans Christian Schmid und 'Der Laden', Regie Jo Baier, zu sehen. 1996 wurde Peter Fitz als 'Bester Europäischer Schauspieler' ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2003

Mehr Umwege, bitte!
Willy Birgel und Walter Richter im „Don Quijote” von 1962
Eines der berühmtesten Werke der Weltliteratur, dessen Wirkungsmacht gar mit derjenigen der Bibel verglichen wurde, muss immer wieder unter Verkürzung leiden: der Roman über den genialen Edelmann Don Quijote de la Mancha. Im Gedächtnis der meisten Leser gespeichert sind die Kinderbuchvarianten, wo Häppchen aus den anderthalbtausend Seiten – vorgekaut und niedlich illustriert – auf Dauer kaum fesseln. Dafür werden Redensarten wie die vom Kampf gegen Windmühlenflügel den kleinen Leuten durchs Hirn geblasen.
Es wäre fast Donquichotterie, wollte man versuchen, den gesamten Roman in ein Hörspiel zu fassen. Rechnete man pro Buchseite vier Minuten, käme man auf etwa 100 Stunden Hörstoff. Das im Jahr 1962 vom Hessischen Rundfunk produzierte Hörspiel rast in etwas mehr als acht Stunden durch den Roman – so bleibt zu fragen: Wie rast es, was nimmt es mit? Wurde das Großartige dieses Romans erkannt und in die neue Form gerettet?
Die ersten zwei oder drei Platten sind vergnüglich anzuhören, denn Willy Birgel als Ritter und Walter Richter als Knappe sprechen ihre Rollen überzeugend: pathetisch und von einfallsreichem Wahn getrieben der alte Junker auf seinem alten Pferd mit der Barbierschüssel aus Messing auf dem Kopf, die er für einen Helm erklärt. Dazu der zwar nicht wahnsinnige, aber kaum minder törichte Knappe Sancho Pansa, der hofft, am Ende aller Abenteuer ein Herzog, Graf, König, jedenfalls Statthalter zu werden und dem sein Sprecher Walter Richter, welchen das Publikum später als Kommissar Trimmel im „Tatort” so gerne sah, den Ausdruck bäuerlicher Begrenztheit und Schläue zugleich gibt.
Auch die fünfzig Nebenrollen sind gut gesprochen – während im Roman einige hundert Personen auftreten. Aber dieser Roman wird durch das Kürzen erst anstrengend. Sobald die Abenteuer von der kunstvollen Hülle der Beredsamkeit entblößt werden, bleiben sie sich meist gleich: Ritter wagt zu viel Frechheit und kriegt das Fell gegerbt.
Die Scheiterhaufen-Probe
Für das Hörspiel sehr geeignet gewesen wäre beispielsweise das köstliche Gespräch zwischen Pfarrer und Barbier in der Bücherstube des Junkers. Dessen Nichte und die Haushälterin sind von der Idee des Pfarrers begeistert, die Bücher zu verbrennen, denn der Junker ist durch übermäßige Lektüre der Ritterromane zur Einbildung gelangt, selbst diesem fahrenden Volke anzugehören. Während die Frauen gerne alle Bücher brennen sehen möchten, diskutiert der Pfarrer jedes einzelne mit dem Bartkratzer, um zu prüfen, ob nicht doch eines dem Feuer zu entgehen verdient. Jedes Werk wird mit der lustvollen Willkür eines mächtigen Kritikers verurteilt, dem ein Scheiterhaufen für allen Unfug zur Verfügung steht. Rezensenten könnten neidisch werden.
Und je weiter der Roman vorankommt, desto mehr verliert überhaupt sein eigener Handlungsstrang an Bedeutung; ganze Novellen sind in den Roman eingeschoben. und zu Beginn des zweiten Bandes unterhalten sich gar Ritter, Knappe und ein Bakkalaureus über diese Art des Romans und den ersten Band, für den Cervantes kritisiert worden war. Die Träger der Handlung selbst lässt der Schriftsteller nun über die geschichtenartigen Einschübe und das Gewicht ihres Tuns entscheiden.
Im Hörspiel nichts davon. Wolfgang Lasinger beendet seine kurze Werkeinführung im Booklet mit dem frostigen Hinweis auf die Art der Wiedergabe des Romans im Hörspiel: „Die Erzählstränge und weitläufigen Nebenhandlungen, die sich zudem in umfangreichen eingeschobenen Novellen niederschlagen, wurden zusammengefasst.” Mit diesem bewusst umher schweifenden, abschweifenden Roman aber sollte man so schnöde nicht umgehen. Das Hörspiel, obwohl gut vorgetragen, wird dem Charakteristischen der literarischen Vorlage nicht gerecht.
MARTIN Z. SCHRÖDER
MIGUEL DE CERVANTES Y SAAVEDRA: Don Quijote de la Mancha. Hörspiel. Bearbeitung: Walter Andreas Schwarz. Regie: Ulrich Lauterbach. Sprecher: Willy Birgel, Walter Richter u.v.a. Produktion: Hessischer Rundfunk 1962. Hörverlag, München 2003. 6 CD, 495 Minuten, 39,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.02.2021

Kampf gegen Lehrpläne

Das Erste, was lateinamerikanische genau wie spanische Schülerinnen und Schüler von "Don Quijote" erfahren, sind Superlative: "Der erste Roman der Moderne!" "Das größte Buch des Spanischen!". Sein Autor, Cervantes, der "Vater der Sprache"! Glauben Lehrpläne wirklich, junge Leute würden sich davon begeistern lassen? So erreichte die Pflicht, "Don Quijote" zu bewundern, in meiner kolumbianischen Kindheit zunächst das Gegenteil: Ich stellte mir das Werk als einen verstaubten Wälzer vor, der Dinge enthält, die nichts mit mir zu tun hatten.

Cervantes sprach da über irgendwelche kastilischen Gasthäuser und trockenen Landschaften, die einem Jungen aus der Millionenstadt Bogotá, der kein einziges Mal in seinem Leben eine echte Windmühle gesehen hatte, nicht fremder hätten erscheinen können. Und dann diese verfluchte, altertümliche Sprache, die ich nicht als meine eigene erkennen konnte! Jugend ist ungeduldig. Und so hätte ich mir damals nicht denken können, dass das alte Spanisch eigentlich auch heute noch wirken kann, wenn man sich darauf einlässt.

Doch ein paar Jahre später empfahl uns ein Lehrer einen Autor, der nicht auf dem Lehrplan stand: den Argentinier Jorge Luis Borges.

Ich war sofort fasziniert. Bei Borges las ich von einer Stelle im ersten Teil des "Quijote", bei der eine Figur über Cervantes spöttisch spricht; und vom zweiten Teil, später erschienen, wo viele Protagonisten den ersten Teil bereits gelesen haben! Plötzlich war das Buch nicht mehr das "wichtigste nach der Bibel", keine Sammlung von Archaismen, sondern ein verrückter postmoderner Roman und die Möglichkeit, nach Borges, "der Freundschaft und der Freude". Langsam näherte ich mich "Don Quijote" wieder an. Nun mit mehr Neugier als Ehrfurcht. Ich habe gelacht. Mitgefiebert. Gestaunt! Der Lehrplan hatte es nicht geschafft, mir den Spaß zu verderben. Dank eines Lehrers, der mir einen anderen Lehrer empfohlen hat: Borges.

Hernán D. Caro

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Martin Z. Schröder ist mit dieser gut 40 Jahre alten Bearbeitung der Geschichte des Don Quijote als Hörspiel nicht besonders zufrieden. Zwar findet er, dass die Geschichte "gut vorgetragen" wird und dementsprechend überzeugend wirkt. Mit den Kürzungen, die an der Geschichte vorgenommen wurden, ist der Rezensent dagegen gar nicht einverstanden. Dabei stört ihn nicht, dass gekürzt wurde - das ist wohl nötig, sonst wäre das Hörspiel mehr als 100 Stunden lang - sondern wo gekürzt wurde. Nach Schröders Meinung lebt der Roman davon, dass die eigentliche Handlung an Bedeutung verliert, die Nebenhandlungen dagegen immer ausufernder werden und manchmal die Form von "eingeschobenen Novellen" einnehmen. In dieser Hörspiel-Adaption ist von dieser Vielschichtigkeit allerdings nicht viel übrig geblieben und das missfällt dem Rezensenten: "Dieser Roman wird durch das Kürzen erst anstrengend."

© Perlentaucher Medien GmbH